(Neu: Schlusskurse, Studien der WestLB und von Kepler)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bayer-Aktien haben am Donnerstag nach einer negativen FDA-Entscheidung am Vorabend in den USA zu den größten Verlierern im Dax gezählt. Die Anteile an dem Pharma- und Chemiekonzerns verbilligten sich zum Handelsschluss um 0,77 Prozent auf 50,45 Euro. Abgesehen von den ex Dividende gehandelten Papieren von Metro und SAP waren sie damit schlechtester Index-Wert. Der Dax stieg um 0,48 Prozent auf 6.315,89 Punkte.
Börsianern zufolge belastete die überraschend von FDA-Beratern abgelehnte Ausweitung der Anwendungen von Xarelto die Aktien. Ein Expertengremium der US-Gesundheitsbehörde hatte am Vorabend mit knapper Mehrheit empfohlen, den Gerinnungshemmer von Bayer nicht zur Vorbeugung gegen Herzinfarkte zuzulassen. Zuvor hatte noch ein Gutachter der Behörde das Gegenteil geraten. Eine Entscheidung über das neue Anwendungsgebiet will die FDA am 29. Juni treffen. Laut einem Händler hätten die Anzeichen zuletzt auf eine Zulassung hingedeutet. Zwar hätten Analysten nur Umsätze in Höhe von 200 bis 300 Millionen Euro in ihren Schätzungen eingearbeitet. Die Nachricht trübt dennoch seiner Einschätzung nach die Stimmung für die Bayer-Aktien.
ANALYSTEN WENIG BEEINDRUCKT
Die schweizerische Großbank UBS beließ die Einstufung für Bayer nach der Entscheidung des Beraterausschusses der FDA gegen eine Zulassung von Xarelto bei Patienten mit der Herzkrankheit ACS auf 'Neutral' mit dem Kursziel 57,00 Euro. Auf seine Schätzungen habe die negative Entscheidung nur wenig Einfluss, schrieb Analyst Andrew Whitney. Er habe für Xarelto bei ACS ohnehin nur mit einem Umsatz von 250 Millionen Euro im Jahr 2016 gerechnet, was gerade einmal 0,5 Prozent der Konzernerlöse entspreche.
'Neutral' lautet ebenfalls das Votum von WestLB-Analystin Cornelia Thomas. Für Bayer sei die Entscheidung des FDA-Beraterausschusses zwar eine schlechte Nachricht. ACS sei jedoch nicht die wichtigste Indikation von Xarelto. Ein größeres Risiko für den Pharmakonzern stellen nach Ansicht der Expertin die anstehenden Entscheidungen der FDA zum Konkurrenzprodukt Eliquis dar.
COMMERZBANK BLEIBT BEI 'ADD'
Auch Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff zeigte sich überrascht von der Ablehnung des Medikaments Xarelto zur Behandlung von Herzinfarkten. Der Fachmann lässt seine Gewinnschätzungen aber vorerst unverändert. Die Empfehlung bleibt 'Add' mit dem Ziel 62,00 Euro.
Den Experten Fabian Wenner vom Analysehaus Kepler hingegen erstaunte der Beschluss des Beratergremiums kaum. Er sei schon immer der Ansicht gewesen, dass Xarelto mit der Indikation ACS Bayer nur wenig Chancen biete. Die Aktien des Unternehmens blieben zudem mit Blick auf die Konzernumgestaltung und das ausgezeichnete Wachstum der Healthcare-Sparte seine bevorzugte Wahl./la/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Bayer-Aktien
Börsianern zufolge belastete die überraschend von FDA-Beratern abgelehnte Ausweitung der Anwendungen von Xarelto die Aktien. Ein Expertengremium der US-Gesundheitsbehörde hatte am Vorabend mit knapper Mehrheit empfohlen, den Gerinnungshemmer von Bayer nicht zur Vorbeugung gegen Herzinfarkte zuzulassen. Zuvor hatte noch ein Gutachter der Behörde das Gegenteil geraten. Eine Entscheidung über das neue Anwendungsgebiet will die FDA am 29. Juni treffen. Laut einem Händler hätten die Anzeichen zuletzt auf eine Zulassung hingedeutet. Zwar hätten Analysten nur Umsätze in Höhe von 200 bis 300 Millionen Euro in ihren Schätzungen eingearbeitet. Die Nachricht trübt dennoch seiner Einschätzung nach die Stimmung für die Bayer-Aktien.
ANALYSTEN WENIG BEEINDRUCKT
Die schweizerische Großbank UBS beließ die Einstufung für Bayer nach der Entscheidung des Beraterausschusses der FDA gegen eine Zulassung von Xarelto bei Patienten mit der Herzkrankheit ACS auf 'Neutral' mit dem Kursziel 57,00 Euro. Auf seine Schätzungen habe die negative Entscheidung nur wenig Einfluss, schrieb Analyst Andrew Whitney. Er habe für Xarelto bei ACS ohnehin nur mit einem Umsatz von 250 Millionen Euro im Jahr 2016 gerechnet, was gerade einmal 0,5 Prozent der Konzernerlöse entspreche.
'Neutral' lautet ebenfalls das Votum von WestLB-Analystin Cornelia Thomas. Für Bayer sei die Entscheidung des FDA-Beraterausschusses zwar eine schlechte Nachricht. ACS sei jedoch nicht die wichtigste Indikation von Xarelto. Ein größeres Risiko für den Pharmakonzern stellen nach Ansicht der Expertin die anstehenden Entscheidungen der FDA zum Konkurrenzprodukt Eliquis dar.
COMMERZBANK BLEIBT BEI 'ADD'
Auch Commerzbank-Analyst Daniel Wendorff zeigte sich überrascht von der Ablehnung des Medikaments Xarelto zur Behandlung von Herzinfarkten. Der Fachmann lässt seine Gewinnschätzungen aber vorerst unverändert. Die Empfehlung bleibt 'Add' mit dem Ziel 62,00 Euro.
Den Experten Fabian Wenner vom Analysehaus Kepler hingegen erstaunte der Beschluss des Beratergremiums kaum. Er sei schon immer der Ansicht gewesen, dass Xarelto mit der Indikation ACS Bayer nur wenig Chancen biete. Die Aktien des Unternehmens blieben zudem mit Blick auf die Konzernumgestaltung und das ausgezeichnete Wachstum der Healthcare-Sparte seine bevorzugte Wahl./la/he