(neu: Schlusskurse, aktueller Stand zu EADS/BAE-Fusion)
PARIS/FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die EADS-Aktien haben am Dienstag nach Berichten über ein Scheitern der geplanten Rüstungsfusion mit BAE Systems nur kurzfristig zulegt. Bis Handelsschluss gaben sie ihre Gewinne wieder ab und büßten in Paris 0,57 Prozent auf 26,10 Euro ein. Im Xetra-Handel gaben sie um 0,67 Prozent auf 26,070 Euro nach. Die BAE-Aktien sanken in London um 0,28 Prozent auf 325,40 Pence. Der Cac 40 in Paris verlor zugleich 0,70 Prozent, während der MDax um 0,41 Prozent nachgab. In London fiel der FTSE 100 um 0,54 Prozent.
Am Nachmittag hatte es aus informierten Kreisen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa verlautet, dass die Megafusion der beiden Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen an politischen Widerständen gescheitert sei. Frankreich und Großbritannien hätten sich nicht über die Modalitäten einigen können, hieß es. Beide Unternehmen bestätigten ein Ende der Fusionspläne nicht, das weitere Vorgehen blieb zunächst noch offen. Allerdings sagte Vorstandschef Tom Enders am späteren Nachmittag in einem Interview mit 'Forum', dass die Fusion Fortschritte mache, auch im Hinblick auf die Regierungen. Die Komplexität sei aber enorm, und so gebe es gelegentlich auch Frustrationen. Mehr Klarheit werde es am 10. Oktober geben. 'Derzeit sind wir klar in einer Make-or-break-Phase', so Enders.
'EADS WÜRDEN VOM SCHEITERN DER FUSION PROFITIEREN'
Ein Analyst sagte: 'Die Kursreaktion bei EADS würde bei einem Scheitern positiv und bei BAE Systems negativ ausfallen.' Viele Investoren hätten nach einem Bekanntwerden der Fusionspläne EADS-Aktien verkauft, da aus ihrer Sicht das Rüstungsgeschäft im Vergleich zur zivilen Luftfahrt zu stark gewichtet würde. Zudem sei das Merger Ratio als nachteilig für EADS gewertet worden, die Übernahme würde also als zu teuer empfunden. Selbst bei einem Scheitern dürfte dieser ursprüngliche Abschlag aber nicht ganz aufgeholt werden, da die Gefahr zu teurer Zukäufe durch EADS nicht gebannt werde.
Ähnlich sah es ein Händler: 'Viele Anleger haben angesichts des geplanten Umtauschverhältnisses EADS-Aktien verkauft und stattdessen BAE Systems gekauft - diese Positionen könnten nun wieder aufgelöst werden.' Entsprechend seien die EADS-Aktie an diesem Tag zeitweise wieder gestiegen und BAE im Gegenzug abgesackt. Da aber noch nichts wirklich entschieden sei, habe dies die EADS-Aktie wiederum belastet./fat/stw/rum/ck/wiz
PARIS/FRANKFURT/LONDON (dpa-AFX) - Die EADS-Aktien
Am Nachmittag hatte es aus informierten Kreisen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur dpa verlautet, dass die Megafusion der beiden Rüstungs- und Luftfahrtunternehmen an politischen Widerständen gescheitert sei. Frankreich und Großbritannien hätten sich nicht über die Modalitäten einigen können, hieß es. Beide Unternehmen bestätigten ein Ende der Fusionspläne nicht, das weitere Vorgehen blieb zunächst noch offen. Allerdings sagte Vorstandschef Tom Enders am späteren Nachmittag in einem Interview mit 'Forum', dass die Fusion Fortschritte mache, auch im Hinblick auf die Regierungen. Die Komplexität sei aber enorm, und so gebe es gelegentlich auch Frustrationen. Mehr Klarheit werde es am 10. Oktober geben. 'Derzeit sind wir klar in einer Make-or-break-Phase', so Enders.
'EADS WÜRDEN VOM SCHEITERN DER FUSION PROFITIEREN'
Ein Analyst sagte: 'Die Kursreaktion bei EADS würde bei einem Scheitern positiv und bei BAE Systems negativ ausfallen.' Viele Investoren hätten nach einem Bekanntwerden der Fusionspläne EADS-Aktien verkauft, da aus ihrer Sicht das Rüstungsgeschäft im Vergleich zur zivilen Luftfahrt zu stark gewichtet würde. Zudem sei das Merger Ratio als nachteilig für EADS gewertet worden, die Übernahme würde also als zu teuer empfunden. Selbst bei einem Scheitern dürfte dieser ursprüngliche Abschlag aber nicht ganz aufgeholt werden, da die Gefahr zu teurer Zukäufe durch EADS nicht gebannt werde.
Ähnlich sah es ein Händler: 'Viele Anleger haben angesichts des geplanten Umtauschverhältnisses EADS-Aktien verkauft und stattdessen BAE Systems gekauft - diese Positionen könnten nun wieder aufgelöst werden.' Entsprechend seien die EADS-Aktie an diesem Tag zeitweise wieder gestiegen und BAE im Gegenzug abgesackt. Da aber noch nichts wirklich entschieden sei, habe dies die EADS-Aktie wiederum belastet./fat/stw/rum/ck/wiz