(neu: Kommentare der WestLB und vom Bankhaus Lampe)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Korrektur des Umsatzziels haben die Aktien von Kabel Deutschland am Dienstag sehr schwach tendiert. Die Papiere des Kabelnetzbetreibers sanken am Vormittag um 1,04 Prozent auf 42,59 Euro und konnten damit nicht an den vorbörslich noch freundlichen Trend anknüpfen. Der MDax weitete derweil seine Vortagesverluste um 1,51 Prozent aus auf 8.893,57 Punkte.
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hat im Traditionsgeschäft Telefon einen Dämpfer bekommen. Mobilfunkunternehmen verderben dem Unternehmen mit ihren Festpreisangeboten das Geschäft mit Intensivtelefonierern. 'Manche greifen lieber auf das Handy zurück', sagte Finanzvorstand Andreas Siemen. Daher konkretisierte Kabel Deutschland die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2011/2012 nach unten. Den Vorjahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro will das Unternehmen nur noch am unteren Ende der bisherigen Spanne von 6,25 bis 6,75 Prozent übertreffen. Dies wertete ein Börsianer als leicht negative Nachricht, auch wenn Analysten bereits lediglich mit einer Steigerungsrate in der Mitte der Spanne gerechnet hätten.
ANALYSTEN ZEIGEN SICH UNEINS
WestLB-Analyst Wolfgang Specht vermutet neben den angegebenen Gründen auch die deutlich höhere Abwanderungsquote von Kabelkunden hinter der nun vorsichtigeren Umsatzschätzung. Diese Entwicklung müsse genau beobachtet werden, da es sich um die 'Cash-Cow' des Unternehmens handle, so Specht. Den operativen Gewinn wertet der Experte als 'solide'. Sein Votum beließ er auf 'Neutral'.
Heike Pauls von der Commerzbank sah in den zusätzlichen Premium-TV-Abonnenten das 'Highlight'. Die 98.000 Neukunden hätten über den Erwartungen von 62.000 neuen Verträgen gelegen. Ebenso habe sich der Kundenzuwachs bei Internetzugängen beschleunigt. Die Senkung des Ausblicks spiegele die gegenwärtigen Markterwartungen wider, schrieb die Analystin weiter. vUmsatz und das operative Ergebnis hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen. Sie empfiehlt die Aktie mit einem Ziel von 50 Euro weiter zum Kauf.
Frank Neumann vom Bankhaus Lampe rät dagegen trotz solider operativer Geschäftsentwicklung weiter zum Verkauf der Aktien. Die über seinen Erwartungen liegenden Zahlen hätten wohl keinen Einfluss auf sein Bewertungsmodell./ag/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Nach der Korrektur des Umsatzziels haben die Aktien von Kabel Deutschland
Deutschlands größter Kabelnetzbetreiber hat im Traditionsgeschäft Telefon einen Dämpfer bekommen. Mobilfunkunternehmen verderben dem Unternehmen mit ihren Festpreisangeboten das Geschäft mit Intensivtelefonierern. 'Manche greifen lieber auf das Handy zurück', sagte Finanzvorstand Andreas Siemen. Daher konkretisierte Kabel Deutschland die Umsatzprognose für das Geschäftsjahr 2011/2012 nach unten. Den Vorjahresumsatz von 1,6 Milliarden Euro will das Unternehmen nur noch am unteren Ende der bisherigen Spanne von 6,25 bis 6,75 Prozent übertreffen. Dies wertete ein Börsianer als leicht negative Nachricht, auch wenn Analysten bereits lediglich mit einer Steigerungsrate in der Mitte der Spanne gerechnet hätten.
ANALYSTEN ZEIGEN SICH UNEINS
WestLB-Analyst Wolfgang Specht vermutet neben den angegebenen Gründen auch die deutlich höhere Abwanderungsquote von Kabelkunden hinter der nun vorsichtigeren Umsatzschätzung. Diese Entwicklung müsse genau beobachtet werden, da es sich um die 'Cash-Cow' des Unternehmens handle, so Specht. Den operativen Gewinn wertet der Experte als 'solide'. Sein Votum beließ er auf 'Neutral'.
Heike Pauls von der Commerzbank sah in den zusätzlichen Premium-TV-Abonnenten das 'Highlight'. Die 98.000 Neukunden hätten über den Erwartungen von 62.000 neuen Verträgen gelegen. Ebenso habe sich der Kundenzuwachs bei Internetzugängen beschleunigt. Die Senkung des Ausblicks spiegele die gegenwärtigen Markterwartungen wider, schrieb die Analystin weiter. vUmsatz und das operative Ergebnis hätten im Rahmen der Erwartungen gelegen. Sie empfiehlt die Aktie mit einem Ziel von 50 Euro weiter zum Kauf.
Frank Neumann vom Bankhaus Lampe rät dagegen trotz solider operativer Geschäftsentwicklung weiter zum Verkauf der Aktien. Die über seinen Erwartungen liegenden Zahlen hätten wohl keinen Einfluss auf sein Bewertungsmodell./ag/rum