(Neu: Studie der Deutschen Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Einigung der Baumarktkette mit einem Bankenkonsortium hat die Aktien von Praktiker am Montag deutlich angetrieben. Am Nachmittag sprangen die Papiere um 8,70 Prozent auf 2,25 Euro an die Spitze des SDax . Der Nebenwerteindex gab derweil um 0,88 Prozent auf 4.694,21 Punkte nach.
Praktiker versucht seit geraumer Zeit Gerüchte über angebliche Liquiditätsprobleme zu zerstreuen. Am Samstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass eine Kreditvereinbarung mit seinen Banken getroffen worden sei. Dem Unternehmen stünden unverändert Finanzmittel in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe zur Verfügung, die reibungslose Abwicklung des operativen Geschäfts sei gesichert.
'PRAKTIKER SIEHT SICH AUF DER SICHEREN SEITE'
Börsianer kommentierten dies positiv. Praktiker sieht sich auf der sicheren Seite, etwaige Finanzierungsspitzen, die typischerweise vor der anstehenden Frühjahrssaison anfallen können, überbrücken zu können. Spekulationen um einen diesbezüglichen Finanzierungsengpass hatten den Händlern zufolge zuletzt belastet.
'Praktiker steht jetzt viel besser da als vorher', meinte auch Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank. Die Unternehmensführung habe nun den Rücken frei für die Vorbereitung des so wichtigen Frühjahrsgeschäfts. Es müsse nun allerdings auch schnell eine Einigung mit den Investoren erzielt werden.
NEUER GROSSAKTIONÄR SORGT FÜR MÖGLICHEN ÄRGER
Einem Pressebericht zufolge droht der Baumarktkette allerdings Ärger mit ihrem neuen Großaktionär. Die österreichische Privatbank Semper Constantia wolle verhindern, dass Praktiker einen hochverzinsten Kredit aufnehme und dafür die profitable Tochter Max Bahr als Sicherheit anbiete. 'Damit würden die Aktionäre und die alten Anleihegläubiger über den Tisch gezogen', sagte Semper-Constantia-Managerin Isabella de Krassny der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Laut der Managerin riskiert Praktiker mit einer geplanten Kreditaufnahme von 170 Millionen Euro einen finanziellen Kollaps. Die Großaktionärin fordert stattdessen unter anderem die Begebung einer Wandelanleihe mit Bezugsrechten. Außerdem müsse Praktiker Abstriche beim Sanierungsprogramm machen und den Umbau langsamer angehen.
Die Deutsche Bank bewertet die Praktiker-Titel angesichts dieser Diskussionen mit 'Hold' mit einem Kursziel von 3,30 Euro. Die Fondsmanagerin Isabella de Krassny vertrete die beiden Großaktionäre Semper Constantia sowie den Maseltov Fonds, schrieb Analyst Michael Kuhn. De Krassny sei gegen die Emission einer Hochzinsanleihe, da diese in ihren Augen das Ende der Baumarktkette bedeute. Der Experte wertete es positiv, dass die Aktionäre nun eine starke Stimme hätten. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein für die Zukunft des Unternehmens./la/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Eine Einigung der Baumarktkette mit einem Bankenkonsortium hat die Aktien von Praktiker am Montag deutlich angetrieben. Am Nachmittag sprangen die Papiere
Praktiker versucht seit geraumer Zeit Gerüchte über angebliche Liquiditätsprobleme zu zerstreuen. Am Samstag hatte das Unternehmen mitgeteilt, dass eine Kreditvereinbarung mit seinen Banken getroffen worden sei. Dem Unternehmen stünden unverändert Finanzmittel in mittlerer zweistelliger Millionenhöhe zur Verfügung, die reibungslose Abwicklung des operativen Geschäfts sei gesichert.
'PRAKTIKER SIEHT SICH AUF DER SICHEREN SEITE'
Börsianer kommentierten dies positiv. Praktiker sieht sich auf der sicheren Seite, etwaige Finanzierungsspitzen, die typischerweise vor der anstehenden Frühjahrssaison anfallen können, überbrücken zu können. Spekulationen um einen diesbezüglichen Finanzierungsengpass hatten den Händlern zufolge zuletzt belastet.
'Praktiker steht jetzt viel besser da als vorher', meinte auch Analyst Jürgen Elfers von der Commerzbank. Die Unternehmensführung habe nun den Rücken frei für die Vorbereitung des so wichtigen Frühjahrsgeschäfts. Es müsse nun allerdings auch schnell eine Einigung mit den Investoren erzielt werden.
NEUER GROSSAKTIONÄR SORGT FÜR MÖGLICHEN ÄRGER
Einem Pressebericht zufolge droht der Baumarktkette allerdings Ärger mit ihrem neuen Großaktionär. Die österreichische Privatbank Semper Constantia wolle verhindern, dass Praktiker einen hochverzinsten Kredit aufnehme und dafür die profitable Tochter Max Bahr als Sicherheit anbiete. 'Damit würden die Aktionäre und die alten Anleihegläubiger über den Tisch gezogen', sagte Semper-Constantia-Managerin Isabella de Krassny der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung'. Laut der Managerin riskiert Praktiker mit einer geplanten Kreditaufnahme von 170 Millionen Euro einen finanziellen Kollaps. Die Großaktionärin fordert stattdessen unter anderem die Begebung einer Wandelanleihe mit Bezugsrechten. Außerdem müsse Praktiker Abstriche beim Sanierungsprogramm machen und den Umbau langsamer angehen.
Die Deutsche Bank bewertet die Praktiker-Titel angesichts dieser Diskussionen mit 'Hold' mit einem Kursziel von 3,30 Euro. Die Fondsmanagerin Isabella de Krassny vertrete die beiden Großaktionäre Semper Constantia sowie den Maseltov Fonds, schrieb Analyst Michael Kuhn. De Krassny sei gegen die Emission einer Hochzinsanleihe, da diese in ihren Augen das Ende der Baumarktkette bedeute. Der Experte wertete es positiv, dass die Aktionäre nun eine starke Stimme hätten. Die kommenden Wochen könnten entscheidend sein für die Zukunft des Unternehmens./la/he