(neu: Analystenkommentare von Merrill Lynch und der WestLB)
ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach enttäuschenden Zahlen zu den ersten neun Monaten des Jahres haben die Aktien von Roche am Donnerstag deutlich nachgegeben und sind an das Ende des Swiss-Market-Index gerutscht. Die Papiere verloren bis 15.35 Uhr 4,07 Prozent auf 141,500 Schweizer Franken, während der Leitindex lediglich 0,87 Prozent auf 7.730,84 Punkte einbüßte.
Sowohl der starke Franken als auch geringere Erlöse mit dem Krebsmittel Avastin hatten Roche in den ersten neun Monaten des Jahres ausgebremst. Der Umsatz des weltgrößten Herstellers von Krebsmedikamenten war um 13 Prozent auf 31,5 Milliarden Franken (rund 25,5 Mrd. Euro) gesunken. Bereinigt um Wechselkurseffekte hatten die Erlöse wie bereits in den ersten sechs Monaten stagniert. Im größten Konzernbereich Pharma war der Umsatz in den ersten neun Monaten sogar um 14 Prozent auf 24,4 Milliarden Franken zurückgegangen.
ANALYST: 'ZAHLEN SIND HERBE ENTTÄUSCHUNG'
Einige Händler nannten die Umsatzzahlen wenig überraschend, schon im Vorfeld habe es entsprechende Gerüchte gegeben. Ein Analyst nannte die Resultate indes 'eine herbe Enttäuschung'. Insbesondere das Pharmageschäft habe die Erwartungen nicht erfüllt, die größten Probleme dürften die Krebsmittel Avastin und Herceptin bereitet haben.
Auch nach Meinung von Kepler-Analyst Martin Voegtli verpassten die Resultate die Erwartungen. Auch er führte dies auf eine schwache Umsatzentwicklung im Pharmageschäft zurück. Er habe sogar mit noch negativeren Währungseffekten gerechnet. Auch dass Roche seinen Ausblick bestätigt habe, dürfte den Titeln zunächst kaum helfen, da dies weitgehend so erwartet worden sei. Er werde seine Prognosen voraussichtlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückschrauben. Dennoch blieb er bei seiner Kaufempfehlung und bei einem Kursziel von 170,00 Franken.
CHEUVREUX: AVASTIN HAT HÖHEPUNKT 2010 ÜBERSCHRITTEN
Analyst Marcel Brand von Cheuvreux betonte, dass die Umsatzrückgänge bei Avastin ein wenig schneller als angenommen dahergekommen seien. Das wiederum bestärke ihn in der Überzeugung, dass das Medikament außer bei der Behandlung von Eierstockkrebs bereits im Jahr 2010 seinen Höhepunkt überschritten haben dürfte. Dafür weise das Medikament Pegasys wieder ein Umsatzwachstum in den USA auf. Sein Votum lautet 'Outperform' bei einem Kursziel von ebenfalls 170,00 Franken.
Neutral stuft nach wie vor der WestLB-Experte Analyst Oliver Kämmerer die Roche-Titel ein. Seiner Meinung nach schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass der Konzern in den USA noch in diesem Jahr einen Zulassungsantrag für Avastin zur Erstlinienbehandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs stellen wird.
MERRILL LYNCH: GUTE ENTWICKLUNG BEI RITUXAN
Positiver beurteilte Merrill Lynch die Roche-Resultate. Auch Analyst Sachin Jain sah die Erlöse insgesamt zwar leicht unter den Prognosen, sprach aber bei den wichtigsten Geschäftstreiber wie etwa dem Krebsmedikament Rituxan von einer guten Entwicklung. Entsprechend hielt er seine Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 170,00 Franken aufrecht./chs /he
ZÜRICH (dpa-AFX) - Nach enttäuschenden Zahlen zu den ersten neun Monaten des Jahres haben die Aktien von Roche
Sowohl der starke Franken als auch geringere Erlöse mit dem Krebsmittel Avastin hatten Roche in den ersten neun Monaten des Jahres ausgebremst. Der Umsatz des weltgrößten Herstellers von Krebsmedikamenten war um 13 Prozent auf 31,5 Milliarden Franken (rund 25,5 Mrd. Euro) gesunken. Bereinigt um Wechselkurseffekte hatten die Erlöse wie bereits in den ersten sechs Monaten stagniert. Im größten Konzernbereich Pharma war der Umsatz in den ersten neun Monaten sogar um 14 Prozent auf 24,4 Milliarden Franken zurückgegangen.
ANALYST: 'ZAHLEN SIND HERBE ENTTÄUSCHUNG'
Einige Händler nannten die Umsatzzahlen wenig überraschend, schon im Vorfeld habe es entsprechende Gerüchte gegeben. Ein Analyst nannte die Resultate indes 'eine herbe Enttäuschung'. Insbesondere das Pharmageschäft habe die Erwartungen nicht erfüllt, die größten Probleme dürften die Krebsmittel Avastin und Herceptin bereitet haben.
Auch nach Meinung von Kepler-Analyst Martin Voegtli verpassten die Resultate die Erwartungen. Auch er führte dies auf eine schwache Umsatzentwicklung im Pharmageschäft zurück. Er habe sogar mit noch negativeren Währungseffekten gerechnet. Auch dass Roche seinen Ausblick bestätigt habe, dürfte den Titeln zunächst kaum helfen, da dies weitgehend so erwartet worden sei. Er werde seine Prognosen voraussichtlich im niedrigen einstelligen Prozentbereich zurückschrauben. Dennoch blieb er bei seiner Kaufempfehlung und bei einem Kursziel von 170,00 Franken.
CHEUVREUX: AVASTIN HAT HÖHEPUNKT 2010 ÜBERSCHRITTEN
Analyst Marcel Brand von Cheuvreux betonte, dass die Umsatzrückgänge bei Avastin ein wenig schneller als angenommen dahergekommen seien. Das wiederum bestärke ihn in der Überzeugung, dass das Medikament außer bei der Behandlung von Eierstockkrebs bereits im Jahr 2010 seinen Höhepunkt überschritten haben dürfte. Dafür weise das Medikament Pegasys wieder ein Umsatzwachstum in den USA auf. Sein Votum lautet 'Outperform' bei einem Kursziel von ebenfalls 170,00 Franken.
Neutral stuft nach wie vor der WestLB-Experte Analyst Oliver Kämmerer die Roche-Titel ein. Seiner Meinung nach schwindet die Wahrscheinlichkeit, dass der Konzern in den USA noch in diesem Jahr einen Zulassungsantrag für Avastin zur Erstlinienbehandlung von Patientinnen mit Eierstockkrebs stellen wird.
MERRILL LYNCH: GUTE ENTWICKLUNG BEI RITUXAN
Positiver beurteilte Merrill Lynch die Roche-Resultate. Auch Analyst Sachin Jain sah die Erlöse insgesamt zwar leicht unter den Prognosen, sprach aber bei den wichtigsten Geschäftstreiber wie etwa dem Krebsmedikament Rituxan von einer guten Entwicklung. Entsprechend hielt er seine Kaufempfehlung bei einem Kursziel von 170,00 Franken aufrecht./chs /he