(Neu: Kommentar der Commerzbank und von Equinet)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Tui-Aktien sind am Mittwoch nach einer Aktienplatzierung eines spanischen Großaktionärs kräftig unter Druck geraten. Am Nachmittag rutschten die Papiere des Reisekonzerns um 7,48 Prozent auf 5,995 Euro ab und bildeten so mit großem Abstand das Schlusslicht im MDax. Der Index mittelgroßer Werte lag zeitgleich mit 0,78 Prozent im Minus.
Die spanische Sparkasse Caja de Ahorros del Mediterraneo (CAM) hat ihren 5,1-prozentigen Anteil am Tourismuskonzern für rund 77 Millionen Euro an institutionelle Investoren verkauft, teilte die Bank am Mittwoch in Madrid mit und bestätigte damit dpa-AFX-Informationen aus Finanzkreisen. Die 12,85 Millionen Aktien seien für 6,05 Euro pro Stück platziert worden. Am Markt war der Ausstieg der Spanier bereits erwartet worden. Laut Händlern lag der Preis aber am unteren Ende der anvisierten Preisspanne, was kein gutes Zeichen sei und folglich die Aktien belaste. Ein Börsianer verwies zudem darauf, dass sich die Aktie seit dem November-Tief bis Mitte Februar mehr als verdoppelt hätten und es daher auch Anlass für Gewinnmitnahmen gebe.
COMMERZBANK: CAM MUSS SICH WOHL VON BETEILIGUNGEN TRENNEN
Für Commerzbank-Analyst Johannes Braun, der schon vor der Bekanntgabe davon sprach, dass die Anteile mit hoher Wahrscheinlichkeit vom spanischen Großaktionär Caja de Ahorros del Mediterraneo (CAM) stammen, kam der Verkauf indes aber eher unerwartet. Er rechnete deshalb bereits mit Druck auf den Aktien. Mit dem Anlagehintergrund von Tui habe der Aktienverkauf aber nichts zu tun, so Braun. Dahinter stehe vielmehr die Fusion der CAM mit Banco Sabadell. CAM müsse sich als Bedingung für den Zusammenschluss wohl von einigen Beteiligungen trennen, erläuterte der Experte. Seine Einschätzung für die Tui-Aktie lautet weiterhin auf 'Buy' mit einem Kursziel von 8,30 Euro.
Auch Equinet-Experte Jochen Rothenbacher sah die Platzierung am Morgen kurzfristig als belastend für die Papiere des Reisekonzerns an. Noch bevor klar war, dass die Anteile von CAM kommen, verwies er darauf, dass die gerüchteweise auch als Verkäufer gehandelte Hotelgruppe Riu ein wichtiger strategischer Partner sei, dessen Ausstieg eine schlechte Nachricht gewesen wäre. Rothenbacher vermutete indes aber auch bereits die spanische Bank hinter der Platzierung und beließ sein Votum auf 'Buy' mit einem Kursziel von 9,00 Euro./tih/tw
FRANKFURT (dpa-AFX) - Tui-Aktien
Die spanische Sparkasse Caja de Ahorros del Mediterraneo (CAM) hat ihren 5,1-prozentigen Anteil am Tourismuskonzern für rund 77 Millionen Euro an institutionelle Investoren verkauft, teilte die Bank am Mittwoch in Madrid mit und bestätigte damit dpa-AFX-Informationen aus Finanzkreisen. Die 12,85 Millionen Aktien seien für 6,05 Euro pro Stück platziert worden. Am Markt war der Ausstieg der Spanier bereits erwartet worden. Laut Händlern lag der Preis aber am unteren Ende der anvisierten Preisspanne, was kein gutes Zeichen sei und folglich die Aktien belaste. Ein Börsianer verwies zudem darauf, dass sich die Aktie seit dem November-Tief bis Mitte Februar mehr als verdoppelt hätten und es daher auch Anlass für Gewinnmitnahmen gebe.
COMMERZBANK: CAM MUSS SICH WOHL VON BETEILIGUNGEN TRENNEN
Für Commerzbank-Analyst Johannes Braun, der schon vor der Bekanntgabe davon sprach, dass die Anteile mit hoher Wahrscheinlichkeit vom spanischen Großaktionär Caja de Ahorros del Mediterraneo (CAM) stammen, kam der Verkauf indes aber eher unerwartet. Er rechnete deshalb bereits mit Druck auf den Aktien. Mit dem Anlagehintergrund von Tui habe der Aktienverkauf aber nichts zu tun, so Braun. Dahinter stehe vielmehr die Fusion der CAM mit Banco Sabadell. CAM müsse sich als Bedingung für den Zusammenschluss wohl von einigen Beteiligungen trennen, erläuterte der Experte. Seine Einschätzung für die Tui-Aktie lautet weiterhin auf 'Buy' mit einem Kursziel von 8,30 Euro.
Auch Equinet-Experte Jochen Rothenbacher sah die Platzierung am Morgen kurzfristig als belastend für die Papiere des Reisekonzerns an. Noch bevor klar war, dass die Anteile von CAM kommen, verwies er darauf, dass die gerüchteweise auch als Verkäufer gehandelte Hotelgruppe Riu ein wichtiger strategischer Partner sei, dessen Ausstieg eine schlechte Nachricht gewesen wäre. Rothenbacher vermutete indes aber auch bereits die spanische Bank hinter der Platzierung und beließ sein Votum auf 'Buy' mit einem Kursziel von 9,00 Euro./tih/tw