(neu: Schlusskurse; weitere Kommentare)
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die UBS-Titel sind am Montag nach Berichten über einen Abbau des Investmentbankings und damit tausender Stellen in die Höhe geschnellt. Mit plus 7,28 Prozent auf 13,12 Franken gingen die Titel der schweizerischen Großbank aus dem Tag. Damit erreichten sie den höchsten Stand seit Ende März und setzten sich an die Spitze des Swiss-Market-Index (SMI) . Der schweizerische Leitindex schloss fast unverändert mit plus 0,01 Prozent.
In Branchenkreisen hieß es, Analysten beurteilten die durchgesickerten Pläne über eine weitgehende Zerschlagung der kostenintensiven und wenig profitablen Investmentbank-Einheit der UBS positiv. 'Das ist es, was die Anleger schon lange wollten', kommentierte etwa Kepler-Analyst Dirk Becker die Nachricht. Trotz der kurzfristigen Kursrally sei aber zu bedenken, dass die nun folgenden Maßnahmen nicht über Nacht umgesetzt werden könnten und die Bank etliche Milliarden Schweizer Franken kosten dürften.
Viele Experten sprachen von einer 'radikalen neuen Strategie'. Eine solche potenzielle Restrukturierung wäre eine radikal neue Richtung mit einem viel 'engeren' und auf die Vermögensverwaltung fokussierten Investmentbanking, schrieben etwa die Citigroup-Analysten. Ähnlich sehen es die Experten der Credit Suisse. Dies wäre der erste große Restrukturierungsschritt einer Top-Investmentbank, schrieben sie.
JPMORGAN RECHNET MIT STREICHUNG VON 6.000 STELLEN
JPMorgan beließ die UBS-Aktien auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 13,00 Franken. Die kolportierten Stellenstreichungen könnten die lang ersehnte Umstrukturierung im Investmentbanking des Kreditinstituts bedeuten, schrieb Analyst Kian Abouhossein . Er gehe jedoch eher von 6.000 gestrichenen Stellen aus und nicht wie von der Presse berichtet von bis zu 10.000.
Die 'Financial Times' und andere Zeitungen hatten am Wochenende berichtet, die UBS plane im Zusammenhang mit der Neuausrichtung den Abbau von bis zu 10.000 ihrer derzeit noch 63.000 Stellen. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 war die Zahl der UBS-Angestellten weltweit bereits um 20.000 gesunken. Die Bekanntgabe der jüngsten Umbaupläne wird an diesem Dienstag (30.10.) bei der Vorlage der Quartalszahlen der UBS erwartet. Ein Sprecher der UBS hatte auf Anfrage gesagt, das man die Medienberichte nicht kommentieren wolle.
'VOR ALLEM STELLEN IN LONDON UND NEW YORK BETROFFEN'
Die Zürcher Zeitung 'Tages-Anzeiger' berichtete am Montag unter Berufung auf banknahe Quellen, dass gemäß jüngsten Entscheidungen weniger als 10.000, aber mehr als 5.000 Jobs verschwinden sollen. Dies solle zudem gestaffelt über drei Jahre erfolgen. Von dem Stellenabbau sei vor allem das Investmentgeschäft der UBS in London und New York betroffen. Die Weichen für die neue Struktur der Großbank seien in der zurückliegenden Woche bei Sitzungen des UBS-Verwaltungsrates in New York unter Leitung seines Präsidenten Axel Weber gestellt worden, der von 2004 bis 2011 Präsident der Bundesbank war.
Laut 'Neuer Zürcher Zeitung' (NZZ) will die UBS ihre bisherige Investmentbank aufteilen in 'einen Kernbereich mit Aktien- und Devisenhandel und in eine Einheit mit Geschäften, die bald aufgegeben werden sollen'. Der Kernbereich solle vom Italiener Andrea Orcel geleitet werden, einem Vertrauten von Konzernchef Sergio Ermotti, will die Zeitung erfahren haben. Ermotti hatte bereits vor knapp einem Jahr eine Verkleinerung der Investmentsparte angekündigt. Hingegen solle die Vermögensverwaltung für Kunden auf der ganzen Welt gestärkt und zum Hauptgeschäft der Bank werden./bur/DP/gl/zb/ck/he
ZÜRICH (dpa-AFX) - Die UBS-Titel
In Branchenkreisen hieß es, Analysten beurteilten die durchgesickerten Pläne über eine weitgehende Zerschlagung der kostenintensiven und wenig profitablen Investmentbank-Einheit der UBS positiv. 'Das ist es, was die Anleger schon lange wollten', kommentierte etwa Kepler-Analyst Dirk Becker die Nachricht. Trotz der kurzfristigen Kursrally sei aber zu bedenken, dass die nun folgenden Maßnahmen nicht über Nacht umgesetzt werden könnten und die Bank etliche Milliarden Schweizer Franken kosten dürften.
Viele Experten sprachen von einer 'radikalen neuen Strategie'. Eine solche potenzielle Restrukturierung wäre eine radikal neue Richtung mit einem viel 'engeren' und auf die Vermögensverwaltung fokussierten Investmentbanking, schrieben etwa die Citigroup-Analysten. Ähnlich sehen es die Experten der Credit Suisse. Dies wäre der erste große Restrukturierungsschritt einer Top-Investmentbank, schrieben sie.
JPMORGAN RECHNET MIT STREICHUNG VON 6.000 STELLEN
JPMorgan beließ die UBS-Aktien auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 13,00 Franken. Die kolportierten Stellenstreichungen könnten die lang ersehnte Umstrukturierung im Investmentbanking des Kreditinstituts bedeuten, schrieb Analyst Kian Abouhossein . Er gehe jedoch eher von 6.000 gestrichenen Stellen aus und nicht wie von der Presse berichtet von bis zu 10.000.
Die 'Financial Times' und andere Zeitungen hatten am Wochenende berichtet, die UBS plane im Zusammenhang mit der Neuausrichtung den Abbau von bis zu 10.000 ihrer derzeit noch 63.000 Stellen. Seit Ausbruch der Finanzkrise 2008 war die Zahl der UBS-Angestellten weltweit bereits um 20.000 gesunken. Die Bekanntgabe der jüngsten Umbaupläne wird an diesem Dienstag (30.10.) bei der Vorlage der Quartalszahlen der UBS erwartet. Ein Sprecher der UBS hatte auf Anfrage gesagt, das man die Medienberichte nicht kommentieren wolle.
'VOR ALLEM STELLEN IN LONDON UND NEW YORK BETROFFEN'
Die Zürcher Zeitung 'Tages-Anzeiger' berichtete am Montag unter Berufung auf banknahe Quellen, dass gemäß jüngsten Entscheidungen weniger als 10.000, aber mehr als 5.000 Jobs verschwinden sollen. Dies solle zudem gestaffelt über drei Jahre erfolgen. Von dem Stellenabbau sei vor allem das Investmentgeschäft der UBS in London und New York betroffen. Die Weichen für die neue Struktur der Großbank seien in der zurückliegenden Woche bei Sitzungen des UBS-Verwaltungsrates in New York unter Leitung seines Präsidenten Axel Weber gestellt worden, der von 2004 bis 2011 Präsident der Bundesbank war.
Laut 'Neuer Zürcher Zeitung' (NZZ) will die UBS ihre bisherige Investmentbank aufteilen in 'einen Kernbereich mit Aktien- und Devisenhandel und in eine Einheit mit Geschäften, die bald aufgegeben werden sollen'. Der Kernbereich solle vom Italiener Andrea Orcel geleitet werden, einem Vertrauten von Konzernchef Sergio Ermotti, will die Zeitung erfahren haben. Ermotti hatte bereits vor knapp einem Jahr eine Verkleinerung der Investmentsparte angekündigt. Hingegen solle die Vermögensverwaltung für Kunden auf der ganzen Welt gestärkt und zum Hauptgeschäft der Bank werden./bur/DP/gl/zb/ck/he