(Neu: Analystenstimmen von NordLB und Equinet, Ergänzungen der DZ Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Wacker Chemie haben am Donnerstag nach enttäuschenden Zahlen am MDax-Ende zu den wenigen Verlierern im Index mittelgroßer Werte gezählt. Die Anteile an dem Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern rutschten am Nachmittag um 1,29 Prozent auf 66,40 Euro ab. Der MDax rückte zeitgleich dank neuer Hoffnungen auf eine Einigung in Griechenland und mit Rückenwind guter Auftragsdaten aus der US-Wirtschaft um fast zwei Prozent vor. Erstmals seit Anfang August übersprang er dabei wieder die Marke von 10.000 Punkten.
Der Spezialchemiekonzern hat im Schlussquartal die Umsatz- und Ergebnisschätzungen wegen der Nachfrageflaute nach Halbleiterwafern und Solarsilizium verfehlt. Wegen des durchwachsenen vierten Quartals verdienten die Oberbayern unter dem Strich im vergangenen Jahr deutlich weniger Geld. Zum weiteren Verlauf äußerte sich Wacker wenig konkret: Zwar habe die Nachfrage in den ersten Wochen des Jahres 2012 wieder an Fahrt gewonnen, allerdings seien im Halbleitergeschäft die Preise weiterhin rückläufig.
VIEL SCHON IM AKTIENKURS EINGEPREIST
Am Markt wurden die Zahlen und der als unkonkret gewertete Ausblick als Belastung für die Papiere angesehen. 'Die lediglich moderaten Kursabschläge nach der Veröffentlichung der Zahlen zeigen jedoch, dass diese Entwicklung bereits zu einem erheblichen Teil in der Aktie eingepreist war', sagte Analyst Thorsten Strauß von der NordLB. Er reduzierte zwar das Kursziel nochmals von 85,00 auf 80,00 Euro, blieb aber wegen der längerfristig wieder günstigeren Perspektiven und der guten Marktposition bei seiner Kaufempfehlung.
'Wacker hat enttäuschende Zahlen vorgelegt', lautete am Morgen das erste Fazit von Peter Spengler, Analyst bei der DZ Bank. Zwar habe Wacker angedeutet, dass es im angelaufenen Geschäftsjahr erste Anzeichen für eine Erholung und eine anziehende Nachfrage seitens der Kunden gebe. Wegen seiner anhaltenden Sorgen mit Blick auf die Polysilizium-Sparte blieb der Experte aber bei seiner Verkaufsempfehlung. 'Wacker steht vor einem Jahr des Übergangs mit einem hohen Maß an Unsicherheit', fügte der Experte später in einer aktualisierten Studie hinzu.
WARTEN AUF AUSSAGEN ZUR POLYSILIZIUMSPARTE
Lauren Licuanan von der Commerzbank sprach von 'enttäuschenden Ergebnissen', und das dürfte auch nicht das Ende der Durststrecke sein. Sie blieb bei ihrer Einstufung mit 'Hold' und dem bisherigen Kursziel von 76,00 Euro. Auch für Stefan Freudenreich von Equinet blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Er wies im Zuge dessen auf die bevorstehende Analystenkonferenz des Spezialchemieherstellers hin, bei der seiner Meinung nach Aussagen zur Situation in der Polysiliziumsparte im Fokus stehen dürften. Er beließ sein Votum auf 'Hold' mit einem Kursziel von 82,00 Euro./tih/wiz
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien von Wacker Chemie
Der Spezialchemiekonzern hat im Schlussquartal die Umsatz- und Ergebnisschätzungen wegen der Nachfrageflaute nach Halbleiterwafern und Solarsilizium verfehlt. Wegen des durchwachsenen vierten Quartals verdienten die Oberbayern unter dem Strich im vergangenen Jahr deutlich weniger Geld. Zum weiteren Verlauf äußerte sich Wacker wenig konkret: Zwar habe die Nachfrage in den ersten Wochen des Jahres 2012 wieder an Fahrt gewonnen, allerdings seien im Halbleitergeschäft die Preise weiterhin rückläufig.
VIEL SCHON IM AKTIENKURS EINGEPREIST
Am Markt wurden die Zahlen und der als unkonkret gewertete Ausblick als Belastung für die Papiere angesehen. 'Die lediglich moderaten Kursabschläge nach der Veröffentlichung der Zahlen zeigen jedoch, dass diese Entwicklung bereits zu einem erheblichen Teil in der Aktie eingepreist war', sagte Analyst Thorsten Strauß von der NordLB. Er reduzierte zwar das Kursziel nochmals von 85,00 auf 80,00 Euro, blieb aber wegen der längerfristig wieder günstigeren Perspektiven und der guten Marktposition bei seiner Kaufempfehlung.
'Wacker hat enttäuschende Zahlen vorgelegt', lautete am Morgen das erste Fazit von Peter Spengler, Analyst bei der DZ Bank. Zwar habe Wacker angedeutet, dass es im angelaufenen Geschäftsjahr erste Anzeichen für eine Erholung und eine anziehende Nachfrage seitens der Kunden gebe. Wegen seiner anhaltenden Sorgen mit Blick auf die Polysilizium-Sparte blieb der Experte aber bei seiner Verkaufsempfehlung. 'Wacker steht vor einem Jahr des Übergangs mit einem hohen Maß an Unsicherheit', fügte der Experte später in einer aktualisierten Studie hinzu.
WARTEN AUF AUSSAGEN ZUR POLYSILIZIUMSPARTE
Lauren Licuanan von der Commerzbank sprach von 'enttäuschenden Ergebnissen', und das dürfte auch nicht das Ende der Durststrecke sein. Sie blieb bei ihrer Einstufung mit 'Hold' und dem bisherigen Kursziel von 76,00 Euro. Auch für Stefan Freudenreich von Equinet blieben die Ergebnisse hinter den Erwartungen zurück. Er wies im Zuge dessen auf die bevorstehende Analystenkonferenz des Spezialchemieherstellers hin, bei der seiner Meinung nach Aussagen zur Situation in der Polysiliziumsparte im Fokus stehen dürften. Er beließ sein Votum auf 'Hold' mit einem Kursziel von 82,00 Euro./tih/wiz