(neu: Schlusskurse, Aussagen aus dem KfW-Vorstand)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Deutschen Post haben am Freitag unter der Platzierung von Aktien durch die KfW Bankengruppe gelitten. Zum Handelsende büßten sie 3,63 Prozent auf 15,40 Euro ein und waren so mit weitem Abstand größter Dax-Verlierer. Der deutsche Leitindex knüpfte dagegen mit plus 0,66 Prozent an seine kräftigen Vortagsgewinne an. Erstmals seit Anfang August 2011 war das Kursbarometer wieder über 7.200 Punkte gestiegen.
Die Förderbank des Bundes und der Länder hat 60 Millionen Aktien zu je 15,40 Euro an institutionelle Investoren verkauft, womit sich der Anteil des Staates an dem Logistikkonzern von 30,5 auf 25,5 Prozent reduziert. Die Bank habe in Absprache mit dem Bundesfinanzministerium das günstige Börsenumfeld genutzt, um die Privatisierung der Post weiterzuführen, sagte KfW-Vorstandsmitglied Günther Bräunig. Die Post-Aktie wird derzeit so teuer gehandelt wie seit vier Jahren nicht mehr.
HÄNDLER SIEHT HÖHERE CHANCE FÜR EUROSTOXX-AUFNAHME
Da am Vorabend noch über einen Platzierungspreis von 15,70 Euro spekuliert worden sei, belaste das niedrigere Niveau nun die Post-Aktie, sagte ein Händler. Die Nachricht komme indes aber 'nicht überraschend'. Bereits im Juni habe es entsprechende Gerüchte gegeben, dass die KfW ihren Anteil auf 25 Prozent reduzieren wolle. Mit der höheren Marktkapitalisierung steige nun aber die Chance auf eine Aufnahme in den EuroStoxx 50, fügte er hinzu.
Ähnlich sah es auch Commerzbank-Experte Johannes Braun, der seine Kaufempfehlung mit dem Kursziel 17,00 Euro beibehielt. Die Aktie stehe zwar wegen der Platzierung kurzfristig unter Druck, die Abschläge sollten seiner Ansicht nach aber nicht übermäßig ausfallen. Wie der Börsianer verwies er auf den höheren Streubesitz und die steigende Chance einer EuroStoxx-Aufnahme als langfristig positive Aspekte. Die Aktie bleibe aus seiner Sicht sehr attraktiv.
DZ BANK: 'EXZELLENTES TIMING'
Auch für Analyst Christopher Combe von der US-Bank JPMorgan kam der Schritt nicht unvermutet. In den vergangenen elf Monaten sei der Kurs deutlich gestiegen und die Bemühungen der staatlich kontrollierten KfW um mehr Kapital seien bekannt. Dass damit der Anteil frei handelbarer Post-Aktien stieg, wertete er ebenfalls positiv. Er beließ sein Votum auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 16,70 Euro.
Robert Czerwensky von der DZ Bank sprach derweil von einem 'hervorragenden Timing' für die Aktienplatzierung und meinte: 'Die Deutsche Post bleibt mittel- bis langfristig unsere Top-Empfehlung im Logistiksektor.' Dennoch rät er dazu, einen Teil der Gewinne einzustreichen und nahm das Papier daher von seiner 'Empfehlungsliste'. Den fairen Wert sieht der Experte unverändert bei 19,00 Euro./ck/tih
FRANKFURT (dpa-AFX) - Aktien der Deutschen Post
Die Förderbank des Bundes und der Länder hat 60 Millionen Aktien zu je 15,40 Euro an institutionelle Investoren verkauft, womit sich der Anteil des Staates an dem Logistikkonzern von 30,5 auf 25,5 Prozent reduziert. Die Bank habe in Absprache mit dem Bundesfinanzministerium das günstige Börsenumfeld genutzt, um die Privatisierung der Post weiterzuführen, sagte KfW-Vorstandsmitglied Günther Bräunig. Die Post-Aktie wird derzeit so teuer gehandelt wie seit vier Jahren nicht mehr.
HÄNDLER SIEHT HÖHERE CHANCE FÜR EUROSTOXX-AUFNAHME
Da am Vorabend noch über einen Platzierungspreis von 15,70 Euro spekuliert worden sei, belaste das niedrigere Niveau nun die Post-Aktie, sagte ein Händler. Die Nachricht komme indes aber 'nicht überraschend'. Bereits im Juni habe es entsprechende Gerüchte gegeben, dass die KfW ihren Anteil auf 25 Prozent reduzieren wolle. Mit der höheren Marktkapitalisierung steige nun aber die Chance auf eine Aufnahme in den EuroStoxx 50
Ähnlich sah es auch Commerzbank-Experte Johannes Braun, der seine Kaufempfehlung mit dem Kursziel 17,00 Euro beibehielt. Die Aktie stehe zwar wegen der Platzierung kurzfristig unter Druck, die Abschläge sollten seiner Ansicht nach aber nicht übermäßig ausfallen. Wie der Börsianer verwies er auf den höheren Streubesitz und die steigende Chance einer EuroStoxx-Aufnahme als langfristig positive Aspekte. Die Aktie bleibe aus seiner Sicht sehr attraktiv.
DZ BANK: 'EXZELLENTES TIMING'
Auch für Analyst Christopher Combe von der US-Bank JPMorgan kam der Schritt nicht unvermutet. In den vergangenen elf Monaten sei der Kurs deutlich gestiegen und die Bemühungen der staatlich kontrollierten KfW um mehr Kapital seien bekannt. Dass damit der Anteil frei handelbarer Post-Aktien stieg, wertete er ebenfalls positiv. Er beließ sein Votum auf 'Overweight' mit einem Kursziel von 16,70 Euro.
Robert Czerwensky von der DZ Bank sprach derweil von einem 'hervorragenden Timing' für die Aktienplatzierung und meinte: 'Die Deutsche Post bleibt mittel- bis langfristig unsere Top-Empfehlung im Logistiksektor.' Dennoch rät er dazu, einen Teil der Gewinne einzustreichen und nahm das Papier daher von seiner 'Empfehlungsliste'. Den fairen Wert sieht der Experte unverändert bei 19,00 Euro./ck/tih