(Neu: Schlusskurs T-Aktie)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Titel der Deutschen Telekom haben am Mittwoch zeitweise mit deutlichen Gewinnen auf die Fusionspläne des Konzerns für seine Mobilfunk-Tochter T-Mobile USA reagiert. Im späten Handel gaben die Papiere allerdings nach und retteten nur ein mageres Plus von 0,11 Prozent auf 9,750 Euro ins Ziel. Der Dax schloss 0,22 Prozent höher bei 7.322,08 Punkten.
Positive Impulse bekamen die T-Aktien am Nachmittag von der Nachricht, dass der Telekom-Aufsichtsrat dem geplanten Zusammenschluss des Sorgenkinds T-Mobile USA mit dem örtlichen Rivalen MetroPCSzugestimmt habe. Auch das Kontrollgremium der Amerikaner habe bereits grünes Licht gegeben. Im Rahmen einer Kapitalmaßnahme wird T-Mobile USA einschließlich eines bestehenden Gesellschafterdarlehens über 15 Milliarden US-Dollar in die börsennotierte MetroPCS eingebracht. Im Gegenzug erhalten die Bonner 74 Prozent der Anteile an dem kombinierten Unternehmen. Die heutigen MetroPCS-Aktionäre bekommen 26 Prozent der Anteile und eine einmalige Barzahlung aus den Mitteln von MetroPCS von rund 1,5 Milliarden Dollar.
HÄNDLER: LEICHT POSITIV FÜR TELEKOM
Ein Händler bezeichnete die bislang vorliegenden Informationen als leicht positiv für die Telekom. Allerdings sei aufgrund bislang fehlender kartellrechtlicher Genehmigungen die Transaktion noch weit von einem Abschluss entfernt. Und die Probleme der Telekom im US-Markt seien damit keineswegs gelöst, gab der Händler zu bedenken.
Auch ein anderer Marktteilnehmer äußerte sich teilweise skeptisch. Es sei noch nicht garantiert, dass der Deal zustande komme. Zudem dürfte die Transaktion größere Vorteile für MetroPCS als für die Deutsche Telekom haben. Gleichwohl würde es beiden Unternehmen im Falle einer Fusion leichter fallen, Investitionen zu schultern, räumte der Börsianer mit Blick auf die die hohen Kosten für den Ausbau des schnellen Mobilfunk-Netzes ein.
BERNSTEIN SIEHT GUTE GRÜNDE FÜR ZUSAMMENSCHLUSS
Analysten machten bei diesem Vorhaben sowohl Licht als auch Schatten aus. Optimistisch zum Beispiel äußerte sich das US-Analysehaus Bernstein Research, das an seiner 'Outperform'-Einschätzung der T-Aktien mit einem Kursziel von 11,00 Euro festhielt. Es gebe gute Gründe für einen Zusammenschluss von T-Mobile USA mit MetroPCS, schrieb Analystin Robin Bienenstock in einer Branchenstudie. So ergänzten sich die Mobilfunkfrequenzen beider Unternehmen und die Telekom sei besser als die Wettbewerber aufgestellt, um die Verbreitung des neuen LTE-Mobilfunkstandards bei MetroPCS voranzutreiben. Ein fusioniertes Unternehmen würde zudem einen fast 30-prozentigen Anteil am US-Prepaid-Markt haben.
Allerdings könnte die Geschichte bei weitem noch nicht zu Ende sein, fuhr die Bernstein-Expertin fort. Nach einer Fusion von T-Mobile USA und MetroPCS könnte sich der US-Mobillfunkkonzern Sprint in einer so schwachen Position wiederfinden, dass er sich gezwungen sehen könnte, den beiden Unternehmen mit einem feindlichen Übernahmeangebot für MetroPCS zuvorzukommen.
BARCLAYS BLEIBT BEI 'OVERWEIGHT'
Die britische Investmentbank Barclays bewertet die T-Aktien weiter mit 'Overweight' und einem Kursziel von ebenfalls 11,00 Euro. Analyst Jonathan Dann bezeichnete die sich anbahnende Fusion in seiner Studie als positiv, da sie den gestiegenen Pragmatismus der Deutschen Telekom zeige. Die Telekom würde mehr Handlungsoptionen im US-Mobilfunkmarkt erlangen.
Das Votum des UBS-Analysten Andy Parnis aber lautet 'Neutral'. T-Mobile würde zwar im Prepaid-Zielmarkt an Größe gewinnen. Allerdings gebe es bei der Umsetzung der Fusion hohe Risiken. Zudem könnten viele Kunden abwandern, da MetroPCS derzeit noch die CDMA-Technologie nutze, während T-Mobile auf GSM setze.
DEUTSCHE BANK RÄT ZUM HALTEN
Mit 'Hold' votiert Analyst Matthew Bloxham von der Deutschen Bank. Eine umfassendere Lösung der Probleme der Deutschen Telekom auf dem US-Markt sei wohl nur über eine größere Transaktion möglich, etwa unter Einbeziehung von Sprint./edh/la/ag/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Titel der Deutschen Telekom
Positive Impulse bekamen die T-Aktien am Nachmittag von der Nachricht, dass der Telekom-Aufsichtsrat dem geplanten Zusammenschluss des Sorgenkinds T-Mobile USA mit dem örtlichen Rivalen MetroPCS
HÄNDLER: LEICHT POSITIV FÜR TELEKOM
Ein Händler bezeichnete die bislang vorliegenden Informationen als leicht positiv für die Telekom. Allerdings sei aufgrund bislang fehlender kartellrechtlicher Genehmigungen die Transaktion noch weit von einem Abschluss entfernt. Und die Probleme der Telekom im US-Markt seien damit keineswegs gelöst, gab der Händler zu bedenken.
Auch ein anderer Marktteilnehmer äußerte sich teilweise skeptisch. Es sei noch nicht garantiert, dass der Deal zustande komme. Zudem dürfte die Transaktion größere Vorteile für MetroPCS als für die Deutsche Telekom haben. Gleichwohl würde es beiden Unternehmen im Falle einer Fusion leichter fallen, Investitionen zu schultern, räumte der Börsianer mit Blick auf die die hohen Kosten für den Ausbau des schnellen Mobilfunk-Netzes ein.
BERNSTEIN SIEHT GUTE GRÜNDE FÜR ZUSAMMENSCHLUSS
Analysten machten bei diesem Vorhaben sowohl Licht als auch Schatten aus. Optimistisch zum Beispiel äußerte sich das US-Analysehaus Bernstein Research, das an seiner 'Outperform'-Einschätzung der T-Aktien mit einem Kursziel von 11,00 Euro festhielt. Es gebe gute Gründe für einen Zusammenschluss von T-Mobile USA mit MetroPCS, schrieb Analystin Robin Bienenstock in einer Branchenstudie. So ergänzten sich die Mobilfunkfrequenzen beider Unternehmen und die Telekom sei besser als die Wettbewerber aufgestellt, um die Verbreitung des neuen LTE-Mobilfunkstandards bei MetroPCS voranzutreiben. Ein fusioniertes Unternehmen würde zudem einen fast 30-prozentigen Anteil am US-Prepaid-Markt haben.
Allerdings könnte die Geschichte bei weitem noch nicht zu Ende sein, fuhr die Bernstein-Expertin fort. Nach einer Fusion von T-Mobile USA und MetroPCS könnte sich der US-Mobillfunkkonzern Sprint
BARCLAYS BLEIBT BEI 'OVERWEIGHT'
Die britische Investmentbank Barclays bewertet die T-Aktien weiter mit 'Overweight' und einem Kursziel von ebenfalls 11,00 Euro. Analyst Jonathan Dann bezeichnete die sich anbahnende Fusion in seiner Studie als positiv, da sie den gestiegenen Pragmatismus der Deutschen Telekom zeige. Die Telekom würde mehr Handlungsoptionen im US-Mobilfunkmarkt erlangen.
Das Votum des UBS-Analysten Andy Parnis aber lautet 'Neutral'. T-Mobile würde zwar im Prepaid-Zielmarkt an Größe gewinnen. Allerdings gebe es bei der Umsetzung der Fusion hohe Risiken. Zudem könnten viele Kunden abwandern, da MetroPCS derzeit noch die CDMA-Technologie nutze, während T-Mobile auf GSM setze.
DEUTSCHE BANK RÄT ZUM HALTEN
Mit 'Hold' votiert Analyst Matthew Bloxham von der Deutschen Bank. Eine umfassendere Lösung der Probleme der Deutschen Telekom auf dem US-Markt sei wohl nur über eine größere Transaktion möglich, etwa unter Einbeziehung von Sprint./edh/la/ag/he