FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Papiere der Commerzbank sind am Montag nach einem festen Start sehr schnell ans Dax-Ende durchgereicht worden. Dort fielen sie zuletzt um 6,54 Prozent auf 1,401 Euro. Börsianer verwiesen vor allem auf einen 'Spiegel'-Bericht als Belastungsfaktor. Der deutsche Leitindex selbst gewann derweil 0,84 Prozent auf 6.131,53 Punkte hinzu und knüpfte damit an seine starke Erholung der Vorwoche an.
Das Magazin hatte berichtet, die Bundesregierung schließe eine Verstaatlichung der Bank nicht aus. Wenn es das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut nicht schaffe, sich bis zum nächsten Sommer genug Kapital zu beschaffen, werde Berlin den Bankenrettungsfonds Soffin reaktivieren und weitere Aktien des Finanzkonzerns übernehmen, berichtete das Magazin am Sonntag und berief sich auf Regierungskreise. Berlin lehnt es laut 'Spiegel' ab, lediglich die angeschlagene Commerzbank-Tochter Eurohypo zu übernehmen.
COMMERZBANK WILL KAPITALDECKE STÄRKEN
Am Montagmorgen trat dann die Commerzbank selbst mit der Ankündigung auf den Plan, zur Stärkung ihrer Kapitaldecke eigenkapitalähnliche Papiere zurückkaufen. Da diese Papiere seit der Ausgabe deutlich an Wert verloren haben, kauft die Bank sie unter ihrem Nennwert zurück. Dadurch entsteht ihr ein Buchgewinn, mit dem die Kapitalbasis gemäß den Vorschriften der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA gestärkt wird.
Händler machten vor allem den 'Spiegel'-Beitrag für die Kursverluste verantwortlich. So konnten Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Eurohypo die Aktie zuletzt stützen, hob Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade hervor. Der Bericht über eine mögliche Verstaatlichung sei seiner Meinung nach 'verstörend'. Grundsätzlich lasse diese Spekulation zwei Schlüsse zu: 'Entweder, es liegt doch mehr im Argen als bekannt, oder der deutsche Staat sieht eine große Möglichkeit, dass die Commerzbank Probleme haben wird, das notwendige Eigenkapital zu bekommen.' In beiden Fällen liege der 'worst case' nahe am 'best case'.
Analyst Dirk Becker von Kepler riet in seinem aktuellen Kommentar von einem Engagement in der Aktie ab. Zwar sei die Bewertung sehr niedrig, aber solange die Kapitalsituation nicht geklärt sei, betrachtet er die Commerzbank als eine gefährliche Investition. Gleichzeitig könne auf kurze Sicht ein positiver Nachrichtenfluss die Bewertung der Papiere schnell wieder in Nähe des Branchendurchschnitts bringen./rum/ag
Das Magazin hatte berichtet, die Bundesregierung schließe eine Verstaatlichung der Bank nicht aus. Wenn es das zweitgrößte deutsche Kreditinstitut nicht schaffe, sich bis zum nächsten Sommer genug Kapital zu beschaffen, werde Berlin den Bankenrettungsfonds Soffin reaktivieren und weitere Aktien des Finanzkonzerns übernehmen, berichtete das Magazin am Sonntag und berief sich auf Regierungskreise. Berlin lehnt es laut 'Spiegel' ab, lediglich die angeschlagene Commerzbank-Tochter Eurohypo zu übernehmen.
COMMERZBANK WILL KAPITALDECKE STÄRKEN
Am Montagmorgen trat dann die Commerzbank selbst mit der Ankündigung auf den Plan, zur Stärkung ihrer Kapitaldecke eigenkapitalähnliche Papiere zurückkaufen. Da diese Papiere seit der Ausgabe deutlich an Wert verloren haben, kauft die Bank sie unter ihrem Nennwert zurück. Dadurch entsteht ihr ein Buchgewinn, mit dem die Kapitalbasis gemäß den Vorschriften der europäischen Bankenaufsichtsbehörde EBA gestärkt wird.
Händler machten vor allem den 'Spiegel'-Beitrag für die Kursverluste verantwortlich. So konnten Spekulationen über einen möglichen Verkauf der Eurohypo die Aktie zuletzt stützen, hob Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade hervor. Der Bericht über eine mögliche Verstaatlichung sei seiner Meinung nach 'verstörend'. Grundsätzlich lasse diese Spekulation zwei Schlüsse zu: 'Entweder, es liegt doch mehr im Argen als bekannt, oder der deutsche Staat sieht eine große Möglichkeit, dass die Commerzbank Probleme haben wird, das notwendige Eigenkapital zu bekommen.' In beiden Fällen liege der 'worst case' nahe am 'best case'.
Analyst Dirk Becker von Kepler riet in seinem aktuellen Kommentar von einem Engagement in der Aktie ab. Zwar sei die Bewertung sehr niedrig, aber solange die Kapitalsituation nicht geklärt sei, betrachtet er die Commerzbank als eine gefährliche Investition. Gleichzeitig könne auf kurze Sicht ein positiver Nachrichtenfluss die Bewertung der Papiere schnell wieder in Nähe des Branchendurchschnitts bringen./rum/ag