FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der Deutschen Börse <63DU.ETR> haben sich am Donnerstag weiterhin sehr freundlich gezeigt. Am Vormittag kletterten sie als Spitzenwert im Dax um 4,33 Prozent auf 45,43 Euro und knüpften damit an ihre Kursgewinne der vergangenen drei Handelstage an, während der deutsche Leitindex zeitgleich mit rund einem Prozent im Plus lag. Im bisherigen Wochenverlauf waren die Papiere des Frankfurter Börsenbetreibers trotz des immer wahrscheinlicher werdenden Scheiterns der Fusion mit der NYSE Euronext schon um 3,6 Prozent gestiegen.
Händler verwiesen vor dem Hintergrund der Kursgewinne darauf, dass sich am Markt die Meinung durchsetze, dass die Deutsche Börse eigenständig erfolgreicher sein werde als in einem Verbund mit dem US-Wettbewerber. Die EU-Kommission wird wie erwartet am kommenden Mittwoch über die geplante Fusion entscheiden - der zuständige EU-Kommissar Joaquín Almunia hatte dies am Dienstag in Brüssel vor Journalisten bestätigt. Wie die 'Financial Times Deutschland' am Donnerstag ohne Angaben von Quellen berichtet, haben in einem Vortreffen bereits 25 der insgesamt 27 Kommissare gegen den Zusammenschluss zur weltgrößten Börse votiert.
ANALYST: ANDERE THEMEN WERDEN WICHTIGER
Für Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research ist die positive Kursreaktion der Papiere nicht verwunderlich. 'Die Gerüchte über ein Aus für die Fusion haben sich zuletzt immer weiter verstärkt und deshalb ist der Markt auch von den jüngsten Meldungen nicht überrascht worden', so der Experte. Stattdessen könnten bald andere Themen wie etwa die womöglich nur in einer abgespeckten Version kommende Finanztransaktionssteuer wichtiger werden. Muschick nahm dabei Bezug auf die von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) ins Spiel gebrachte 'Stempelsteuer', die in Großbritannien bei bestimmten Finanzgeschäften bereits gilt.
Am Vortag schon hatte Muschick in einer Studie auf eine wahrscheinliche Sonderdividende hingewiesen, falls es nicht zu der Fusion kommen wird. Obgleich es dazu vom Management der Deutschen Börse noch keine klare Aussage gebe, sagte er, dass sich der Börsenbetreiber der Erwartungshaltung des Marktes bewusst sein dürfte. Equinet-Experte Philipp Häßler hatte zudem in einer Studie vom Mittwoch betont, dass er vorläufig eine eigenständige Strategie für die Deutsche Börse bevorzugen würde. Der deutsche Börsenbetreiber könne seine Marktposition auch ohne größere Übernahmen weiter steigern, so Häßler./tih/ag
Händler verwiesen vor dem Hintergrund der Kursgewinne darauf, dass sich am Markt die Meinung durchsetze, dass die Deutsche Börse eigenständig erfolgreicher sein werde als in einem Verbund mit dem US-Wettbewerber. Die EU-Kommission wird wie erwartet am kommenden Mittwoch über die geplante Fusion entscheiden - der zuständige EU-Kommissar Joaquín Almunia hatte dies am Dienstag in Brüssel vor Journalisten bestätigt. Wie die 'Financial Times Deutschland' am Donnerstag ohne Angaben von Quellen berichtet, haben in einem Vortreffen bereits 25 der insgesamt 27 Kommissare gegen den Zusammenschluss zur weltgrößten Börse votiert.
ANALYST: ANDERE THEMEN WERDEN WICHTIGER
Für Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research ist die positive Kursreaktion der Papiere nicht verwunderlich. 'Die Gerüchte über ein Aus für die Fusion haben sich zuletzt immer weiter verstärkt und deshalb ist der Markt auch von den jüngsten Meldungen nicht überrascht worden', so der Experte. Stattdessen könnten bald andere Themen wie etwa die womöglich nur in einer abgespeckten Version kommende Finanztransaktionssteuer wichtiger werden. Muschick nahm dabei Bezug auf die von Wirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) ins Spiel gebrachte 'Stempelsteuer', die in Großbritannien bei bestimmten Finanzgeschäften bereits gilt.
Am Vortag schon hatte Muschick in einer Studie auf eine wahrscheinliche Sonderdividende hingewiesen, falls es nicht zu der Fusion kommen wird. Obgleich es dazu vom Management der Deutschen Börse noch keine klare Aussage gebe, sagte er, dass sich der Börsenbetreiber der Erwartungshaltung des Marktes bewusst sein dürfte. Equinet-Experte Philipp Häßler hatte zudem in einer Studie vom Mittwoch betont, dass er vorläufig eine eigenständige Strategie für die Deutsche Börse bevorzugen würde. Der deutsche Börsenbetreiber könne seine Marktposition auch ohne größere Übernahmen weiter steigern, so Häßler./tih/ag