FRANKFURT (dpa-AFX) - Hoffnungen auf einen Milliardenauftrag haben den Aktien von Rheinmetall (ETR:RHM) am Mittwoch kräftig angeschoben. Kurz nach Handelsstart gewannen die Papiere des Rüstungsunternehmens und Automobilzulieferers 3,18 Prozent auf 52,54 Euro. Der MDax F:MDAX rückte um 0,27 Prozent vor.
Wie das "Handelsblatt" (Mittwochausgabe) berichtet, wird Rheinmetall in den kommenden Wochen mit Algerien einen Vertrag über 980 Radpanzer des Typs "Fuchs 2" unterzeichnen. Das Gesamtvolumen des Auftrags liege bei 2,7 Milliarden Euro, hieß es unter Berufung auf informierte Kreise. Ein Rheinmetall-Sprecher wollte dies am späten Abend auf Anfrage von dpa-AFX "weder bestätigen noch dementieren".
Ganz überraschend wäre dieser Auftrag laut dem Commerzbank-Analysten Stephan Böhm nicht, nachdem es entsprechende Andeutungen seitens des Konzerns während Vorlage des Geschäftsberichts zum ersten Quartal gegeben habe. "Das einzig Neue ist das Gesamtauftragsvolumen, das wahrscheinlich die lebenslange Wartung der Fahrzeuge mit beinhaltet", schrieb er.
Insgesamt sieht er in dem möglicherweise in Kürze unterzeichneten Auftrag einen positiven Schritt, um die Book-to-Bill-Ratio, die den Auftragseingang ins Verhältnis zum Umsatz setzt, im laufenden Jahr über 1 zu halten. Ist der Auftragseingang größer als der Umsatz kennzeichnet dies einen wachsenden Markt. Zudem dürfte der Auftrag die Rentabilität in der angeschlagenen Sparte Wheeled Vehicles (Radfahrzeuge) verbessern.
Analyst Markus Turnwald von der DZ Bank äußerte sich ebenfalls überrascht über das Gesamtvolumen des Vertrags." Es sei sehr positiv, dass Rheinmetall 980 Radpanzer herstellen werde. "Bislang hieß es, dass das Vertragsvolumen bei 600 Millionen Euro liege. Das könnte aber nur die erste Tranche sein und innerhalb des nächsten Jahres werde der Vertrag dann in verschiedene Tranchen unterteilt." Möglich sei, dass die nächste Tranche 2016 unterzeichnet werde und das Gesamtvolumen sich damit dann auf 2,7 Milliarden Euro belaufen werde.