AMSTERDAM/LONDON (dpa-AFX) - Ein genauso heftiger wie überraschender Gewinneinbruch hat die Papiere von Royal Dutch Shell
Unter dem Strich standen im Jahr 2013 noch 16,4 Milliarden US-Dollar (12 Milliarden Euro) - ein Einbruch um fast 40 Prozent. Analysten hatten zwar mit einem Rückgang gerechnet, aber nicht in diesem Ausmaß.
HÖHERE KOSTEN
Die Gewinnmargen im verbrauchernahen Downstream-Geschäft - etwa bei den Raffinerien und beim Verkauf von Benzin - seien schwach gewesen, teilte Shell mit. Höhere Kosten bei der Erschließung und Förderung von Öl und Erdgas hätten ebenfalls belastet. Zudem sei die Produktion niedriger ausgefallen als gedacht.
Im vierten Quartal könnte sich alles gegen Shell gewandt haben, schrieb Analyst Oswald Clint vom US-Analysehaus Bernstein Research. Das bedeute aber nicht, dass im nächsten Quartal wieder alles gut werde. Der Gewinnrückgang hat für Clint vor allem unternehmensinterne Probleme und hat nichts mit der allgemeinen Branchenentwicklung zu tun.
ANALYSTEN: MANAGEMENT NUN UNTER DRUCK
Analyst Andrew Whittock vom britischen Researchhaus Liberum rechnet damit, dass Analysten nun ihre Prognosen für 2014 wahrscheinlich senken werden. Der jüngste Rückschlag setze das Management nun ordentlich unter Druck, schnell wieder Erfolge zu erzielen. Nach Meinung von Marktstratege Ishaq Siddiqi vom Broker ETX Capital könnte dies mit einer Strategieanpassung im Frühjahr gelingen. Analyst Hootan Yazhari von der US-Bank Merrill Lynch äußerte sich ähnlich. Er rechnet damit, dass Shell im März eine 'radikale Restrukturierung' bekannt geben wird./la/ag/fbr/la