PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Kursgewinne an den Übersee-Börsen haben die wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Dienstag gestützt. Händler Markus Huber vom Broker Peregrine & Black machte zudem die Hoffnung auf eine baldige weitere Lockerung der europäischen Geldpolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) für die moderaten Kursgewinne verantwortlich. Dies könnte die negativen Auswirkungen des starken Euro und der Ukraine-Krise wettmachen.
Der EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) legte zuletzt um 0,16 Prozent auf 3212,20 Punkte zu. Damit knüpfte der Leitindex der Eurozone an seinen freundlichen Wochenauftakt an. Für den Cac 40 (PSE:PCAC) in Paris ging es um 0,21 Prozent auf 4502,99 Punkte hoch. Der FTSE 100 (ISE:UKX) rückte um 0,24 Prozent auf 6868,49 Punkte vor - bereits am Montag hatte der Londoner Index auf dem höchsten Stand seit Februar geschlossen.
Aus Branchensicht favorisierten die Anleger die Autohersteller und Zulieferer: Im Stoxx Europe 600 stieg der Sektorindex (DJX:SXAP) dank positiver Nachrichten um 1,42 Prozent. Die deutschen Branchenvertreter BMW (ETR:BMW) und Volkswagen (VW) (ETR:VOW3) profitierten mit Kursaufschlägen von 0,89 und 0,81 Prozent von einem Rekordabsatz im April beziehungsweise der geglückten Übernahme der schwedischen Lkw-Tochter Scania (SSE:SCV) (FSE:SNAB).
Für AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG) ging es um 0,87 Prozent hoch. Der Chef des US-Pharmakonzerns Pfizer NYS:PFE (FSE:PFE) wirbt im Kampf um die Übernahme des britischen Konkurrenten um die Gunst der Politik. Er dürfte an diesem Dienstag vor dem Unterhaus in Großbritannien versuchen, bohrende Fragen der Abgeordneten zu entschärfen. Kreisen zufolge könnten die Amerikaner ihr Angebot zudem nochmals aufstocken.
EuroStoxx-Spitzenreiter waren die Aktien der Airbus Group (ETR:AIR) (PSE:PAIR): Sie verteuerten sich dank stärker als erwartet ausgefallener Quartalszahlen des Luftfahrt- und Rüstungskonzerns um 5,13 Prozent. Dass Tui Travel (FSE:T7L) (ISS:TT) mit anziehenden Preisen im für den Reiseveranstalter entscheidenden Sommergeschäft rechnet, half den Titel nicht: Sie verloren 1,47 Prozent. Für Easyjet (ISE:EZJ) (FSE:EJT) ging es um 4,16 Prozent bergab. Die Billigfluglinie rechnet wegen höherer Flughafengebühren und Wartungsaufwendungen in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahres mit höheren Kosten. Ein schwacher Quartalsumsatz drückte Telecom Italia (AFF:TIT) (ETR:TQI) mit 2,38 Prozent in die Verlustzone.