FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Vorgaben aus Übersee dürften den deutschen Aktienmarkt am Donnerstag zunächst weiter stützen. Der X-Dax als Indikator für den Leitindex Dax (ETR:DAX) stand knapp eine Stunde vor dem Handelsstart 0,38 Prozent höher bei 9735 Punkten. Der Future auf den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) signalisierte für den Leitindex der Eurozone eine um 0,35 Prozent festere Eröffnung.
Kräftig Auftrieb kommt von den Börsen in den USA und in Asien: In New York hatte der Dow Jones Industrial (DJI:DJI) den schwachen Dienstag zur Wochenmitte mehr als wett gemacht. Der Future auf den US-Leitindex gewann seit Xetra-Schluss 0,40 Prozent. Dabei kamen von dem am Vorabend veröffentlichten Protokoll der letzten Sitzung der US-Notenbank wie erwartet keine neuen Impulse.
Anderes galt für den HSBC-Einkaufsmanagerindex für China, der am Morgen veröffentlicht wurde. Er signalisierte eine Stimmungsbelebung und trieb damit die Kurse in Asien deutlich nach oben. Die jüngsten Anstrengungen der chinesischen Regierung zur Stabilisierung des Wachstums begännen sich auszuzahlen, sagte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG. Auf der Agenda stehen nun noch am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenhilfe, Daten vom Immobilienmarkt sowie die Frühindikatoren.
BANKAKTIEN IM BLICK
Hierzulande stehen Aktien von Finanzinstituten im Blick. So haben die Deutsche-Bank-Aktionäre (ETR:DBK) für die um 10 Uhr beginnende Hauptversammlung ein neues Aufregerthema: Die gewaltige Kapitalerhöhung verbunden mit dem Einstieg des Scheichs aus Katar dürfte nicht auf ungeteilte Gegenliebe stoßen. Die Anteile der Alt-Aktionäre werden verwässert, zudem dürfte kritisch hinterfragt werden, welche Interessen der neue arabische Großaktionär verfolgt. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) gewannen die Papiere angesichts des freundlich erwarteten Gesamtmarktes 0,62 Prozent.
Um 0,82 Prozent nach oben ging es für die Papiere der Commerzbank (ETR:CBK). Die teilverstaatlichte Bank steht einem "Handelsblatt"-Bericht zufolge kurz davor, ihre Immobilienkredite in Japan loszuwerden. Die Bank hatte dort zuletzt Finanzierungen über rund 700 Millionen Euro - also ein vergleichsweise kleiners Paket. Ein Händler wertete den Bericht dennoch positiv, da die Commerzbank damit ihren Bestand an Immobilienkrediten, die sie zum Verkauf gestellt hat, weiter verringern würde. In den vergangenen Tagen hatte es bereits Bericht über Fortschritte des deutlich größeren Immobilienfinanzierungspakets in Spanien gegeben.
STAHLUNTERNEHMEN ZIEHEN BEI L&S NACH STUDIE AN
In dem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld dürften Analystenkommentare für Gesprächsstoff sorgen. So hatte sich die US-Investmentbank Goldman Sachs positiv zu den Aktien der Stahlunternehmen Salzgitter (ETR:SZG) und Klöckner & Co (KlöCo) (ETR:KCO) geäußert. Bei L&S zogen die Titel daraufhin um mehr als ein beziehungsweise mehr als drei Prozent an.
Bei einigen Papieren dürften sich Dividendenabschläge bemerkbar machen. So schüttet der Mobilfunker Drillisch (ETR:DRI) 1,60 Euro je Anteil aus. Bei dem Verbindungstechnikhersteller Norma Group ETR:NOEJ sind es 70 Cent je Aktie und bei dem Immobilienfinanzierer Aareal Bank (ETR:ARL) 75 Cent.