FRANKFURT (dpa-AFX) - Vor dem US-Arbeitsmarktbericht dürfte der Dax (ETR:DAX) am Freitag mit moderaten Gewinnen ins Rennen gehen. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex stand knapp eine Stunde vor Börsenstart 0,16 Prozent höher bei 9619 Punkten. Er kann damit nach einer Feiertagspause wohl an seinen zuletzt positiven Trend anknüpfen. Für den EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutete der Future am Morgen auf eine 0,22 Prozent niedrigere Eröffnung hin.
Der wichtigste Termin des Tages ist die Veröffentlichung der US-Arbeitsmarktdaten am frühen Nachmittag. Die Devisenexperten der Commerzbank erwarten aufgrund des mittelfristig orientierten Ansatzes der US-Notenbank zwar eigentlich keine entscheidenden Impulse. Zuletzt seien aber "Hasardeure" im Markt gewesen, "die auf eine extrem schnelle Normalisierung der US-Geldpolitik gesetzt haben." Sie dürften wohl "schon bei einem einzigen schlechten Arbeitsmarktbericht ihre (eh wackelige) Position überdenken müssen".
Der Blick in Richtung Ukraine beschert den Anlegern derweil wieder tiefere Sorgenfalten. Regierungstruppen haben einen Angriff auf die prorussischen Milizen bei den Städten Slawjansk und Kramatorsk im Osten des Landes begonnen. Das bestätigte Innenminister Arsen Awakow am Freitag bei Facebook.
BASF NACH 'SOLIDEN ZAHLEN' VORBÖRSLICH GEFRAGT
Bei den Unternehmensnachrichten standen die Zahlen von BASF im Fokus, auf die die Aktien (ETR:BAS) vorbörslich freundlich reagierten. Der weltgrößte Chemiekonzern hat zwar beim Start in das laufende Jahr den starken Euro und ein schwächeres Öl- und Gasgeschäft zu spüren bekommen. Einem Händler zufolge fielen die Zahlen insgesamt so "solide wie immer" aus. Das entscheidende operative Ergebnis habe die Erwartungen aber "nur erfüllt", was die Aktie im Verlauf belasten könnte. Zunächst lagen sie bei Lang & Schwarz aber mit knapp einem Dreiviertelprozent im Plus.
Noch etwas deutlicher nach oben ging es für die T-Aktien (ETR:DTE) nach Berichten über ein bevorstehendes Gebot für die US-Tochter T-Mobile US. Die Papiere der amerikanischen Mobilfunksparte waren am Vortag im US-Handel um mehr als acht Prozent angesprungen. Es hieß, der Konkurrent Sprint habe im April mit Banken über die Finanzierung einer möglichen Übernahme der Nummer vier auf dem US-Markt gesprochen. Zudem könnten die am Vorabend veröffentlichten Zahlen zur Neukundengewinnung im ersten Quartal die Aktien der deutschen Mutter stützen.
BAYER VERHANDELT WOHL EXKLUSIV UM MERCK&CO-SPARTE
Mit Neuigkeiten im Rennen um eine Merck & Co-Sparte sollten auch Bayer-Titel (ETR:BAYN) weiter im Auge behalten werden. Kreisen zufolge nutzen die Leverkusener die Absage eines Mittbewerbers für exklusive Verhandlungen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen berichtete, wird mit dem US-Konzern über die Übernahme des Geschäfts mit rezeptfreien Medikamenten verhandelt. Bayer bereite sich auf einen Kaufpreis von 14 Milliarden US-Dollar vor, hieß es. Sprecher beider Unternehmen wollten keinen Kommentar abgeben. Ein Börsianer äußerte sich zurückhaltend, zumal auch der Kurs bislang kaum reagierte. Es bleibe abzuwarten, wie diese Übernahme dann finanziert werden soll. Reckitt Benckiser (FSE:3RB)
Eine Reihe von Unternehmen schütten vor dem Wochenende zudem ihre Dividende aus, was ihre Aktien optisch belasten wird. Im Dax sind es die Munich Re (ETR:MUV2) und Eon (ETR:EOAN) und im MDax die RTL Group ETR:RRTL, Dürr (ETR:DUE), Rational (ETR:RAA) und Gerresheimer (ETR:GXI).