FRANKFURT (dpa-AFX) - Der deutsche Aktienmarkt dürfte nach der Osterpause mit weiteren Gewinnen in die kurze Handelswoche starten. In den USA hatten positiv bewertete Konjunkturdaten die Kurse am Montag gestützt. Der X-Dax als Indikator für den Dax (ETR:DAX) stand knapp eine Stunde vor Börsenstart 0,46 Prozent höher bei 9453 Punkten. Bereits am Mittwoch und Donnerstag letzter Woche hatte das Börsenbarometer wieder den Vorwärtsgang eingelegt. Für den europäischen Leitindex EuroStoxx 50 (DJX:SX5E) deutete der Future am Morgen auf eine um ein halbes Prozent festere Eröffnung hin.
Insgesamt rechnen Händler mit einem ruhigen Wochenauftakt an den europäischen Aktienmärkten. Wichtig bleibe die Quartalsberichtssaison, die insbesondere in den USA bereits auf Hochtouren läuft.
UKRAINE-KONFLIKT BLEIBT IM FOKUS
Zudem richteten sich die Blicke unverändert auf die Ukraine-Krise. Die USA drohen Russland mit weiteren Sanktionen, falls Moskau nicht rasche Schritte zur Verwirklichung des vereinbarten Friedensfahrplans für die Ukraine unternehme. Auf der Konjunkturseite ist die Nachrichtenlage dünn. Am Nachmittag stehen Daten vom US-Immobilienmarkt auf der Agenda.
Auf Unternehmensseite könnten Pharmaaktien zu den Gewinnern zählen. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz zogen die Titel von Bayer (ETR:BAYN) bereits um rund ein Prozent an. Der US-Pharmakonzern Pfizer (FSE:PFE) NYS:PFE hat einem Bericht der "Sunday Times" zufolge in den vergangenen Wochen mit AstraZeneca (ISE:AZN) (SSE:AZN) (FSE:ZEG) über eine mögliche Übernahme gesprochen. Die Briten könnten dabei auf eine Bewertung von mehr als 60 Milliarden Pfund (100 Milliarden US-Dollar, 73 Milliarden Euro) kommen. AstraZeneca habe zwar dem Werben der Amerikaner nicht nachgegeben. Allerdings könnte Pfizer es mit einem neuen Angebot erneut versuchen. "Die Übernahmephantasie in der Pharmabranche ist zurück", sagte ein Händler. Auch Novartis (FSE:NOT) VTX:NOVN und GlaxoSmithKline (ISE:GSK) (FSE:GS7) sorgen aktuell mit einem Milliardendeal für Aufsehen.
BANKAKTIEN VORBÖRSLICH BEWEGT
Auch Bankaktien gerieten vorbörslich in Bewegung. So stiegen die Titel der Commerzbank (ETR:CBK) um rund anderthalb Prozent. Die italienischen Finanzhäuser Unicredit (AFF:UCG) (FSE:CRI) und Intesa SanPaolo AFF:ISP (ETR:IES) befinden sich laut der "Financial Times" in Gesprächen mit dem Finanzinvestor KKR über eine Auslagerung notleidender Kredite. Das könnte für die Commerzbank als Beispiel dienen, meinte ein Händler.
Die Anteilsscheine der Deutschen Bank (ETR:DBK) aber gaben gegen den Trend um 0,44 Prozent nach. Die Schweizer Großbank UBS hatte die Kaufempfehlung für die Papiere des Finanzinstituts gestrichen und die Gewinnschätzungen deutlich reduziert. Analyst Daniele Brupbacher verwies auf das im bisherigen Jahresverlauf schwächer als gedachte Ertragsumfeld.