FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Anleger haben am Donnerstag am deutschen Aktienmarkt am Donnerstag wieder ihre Chance gesucht. Niemand scheint trotz aller Trump-Unsicherheiten eine Jahresendrally verpassen zu wollen, von der zuletzt viel zu lesen war.
Der Dax gewann bis zum Mittag 1,2 Prozent auf 19.231 Punkte. Tags zuvor war der Dax mit 18.838 Punkten zwischenzeitlich fast an seine exponentielle 100-Tage-Durchschnittslinie zurückgefallen, bevor er die Marke von 19.000 Punkten letztlich doch knapp halten konnte. Von seinem Rekord Ende Oktober bei 19.674 Punkten hatte sich der Dax zeitweise schon mehr als vier Prozent entfernt.
Auch der zunächst noch schwächere MDax fand am Donnerstag den Weg ins Plus und legte 0,3 Prozent zu auf 26.307 Punkte, während sich der Eurozonen-Index EuroStoxx 50 um 1,4 Prozent erholte von seinem Dreimonatstief.
Neben der Sorgen vor den Auswirkungen der künftigen Trump-Politik bewegt natürlich auch die Berichtssaison weiter die Gemüter am Aktienmarkt - erst tags zuvor bei Siemens Energy (ETR:ENR1n) mit einem der größten Tagesgewinne bei Unternehmen aus dem Dax. Sie erreichten nun knapp einen weiteren Rekord und haben sich 2024 fast vervierfacht.
Am Donnerstag steht aber der ehemalige Mutterkonzern Siemens (ETR:SIEGn) im Fokus. Die Münchner erzielten im abgelaufenen Geschäftsjahr Rekordgewinne und bleiben weiter optimistisch. Die Aktien gewannen bis zu 9 Prozent und erreichten ebenfalls einen Höchststand. Mit bis zu 15 Prozent Jahresplus schlossen sie zum Dax auf.
Ebenfalls gefragt sind im Leitindex Aktien der Deutschen Telekom (ETR:DTEGn) . Die Bonner profitierten im dritten Quartal einmal mehr vor allem vom starken Geschäft in den Vereinigten Staaten. T-Aktien kratzten wieder am jüngsten Hoch seit dem Jahr 2001.
Zweistellige Kursausschläge gab es im Nebenwerteindex SDax - bei Adesso (ETR:ADNGk) nach oben und bei SMA Solar (ETR:S92G) nach unten. Der Hersteller von Solarstrom-Wechselrichtern strich die erst im Juni korrigierten Jahresziele weiter zusammen. Die Aktien nähern sich dem Rekordtief von 2015. Der IT-Dienstleister Adesso verdoppelte derweil seinen Unternehmensgewinn. Die Aktien erholten sich kräftig, blieben aber noch deutlich unter ihrem Jahreshoch.