(Neu: Kommentare ergänzt, Equinet, Deutsche Bank)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der deutschen Autobauer haben sich am Freitag zum Teil gegen erneut negative Nachrichten aus China gestemmt. Im frühen Geschäft verteuerten sich zunächst die Anteile der beiden Premium-Autobauer Daimler und BMW . Allerdings bauten die Münchener BMW-Aktien ihre Gewinne zuletzt deutlich ab und zeigten sich zuletzt nur wenig verändert. Die Vorzüge von Volkswagen VW legten um 0,69 Prozent zu. Der Dax gewann am Morgen 0,25 Prozent. Der Sektorindex der europäischen Autowerte Stoxx 600 Autos & Parts gewann 0,13 Prozent. Er stand zuletzt stark unter Druck und büßte seit seinem Zwischenhoch am 7. Dezember zeitweise mehr als elf Prozent ein.
Negativ werteten Börsianer einen Medienbericht, wonach chinesische Händler im vergangenen Monat im Premium-Segment höhere Rabatte gewährt haben sollen. Sie hätten damit auf die Zurückhaltung der Käufer reagiert. Ein Börsianer kommentierte: 'Die negativen Meldungen zum chinesischen Pkw-Markt setzen sich fort.' Die schwächelnden Aktien- und Immobilienwerte in China lähmten die Autonachfrage in diesem besonders wichtigen Wachstumsmarkt, was sich bereits in den vergangenen Tagen gezeigt habe. Zudem fange China an, den eigenen Markt durch Zölle gegen einige Anbieter der USA zu schützen, was ebenfalls keine guten Rückschüsse für die deutschen Konzerne zulasse.
ANALYSTEN ÜBERWIEGEND VORSICHTIG
Analysten äußerten sich eher zurückhaltend. Daniel Schwarz von der Commerzbank wertet die Nachrichten von steigenden Rabatten in China als negativ für die Industrie. Das hänge aber auch mit dem neuen Modellzyklus zusammen, denn die genannten rabattierten Modelle liefen demnächst aus. Somit seien steigende Kaufanreize normal. Die Lagerentwicklung und die flexible Produktion sollte aus Sicht von Schwarz aber eine Eskalation im Sinne stark steigender Kaufanreize verhindern.
Equinet-Analyst Tim Schuldt verweist auch auf die Autozulassungen im November in Europa, die sich ungebrochen abwärts bewegten. Die Krisen bei Staatsanleihen der Schuldensünder in der Eurozone werden die Neuzulassungen in Europa unter Druck halten. Auch wenn sich die Zahlen im Vergleich zum Oktober etwas verbessert hätten gehe es tendenziell weiter nach unten.
Leicht skeptisch blicken auch die Analysten der Deutschen Bank ins kommende Jahr, das sie schwierig erwarten. Die Nachfrage aus den Schwellenländern könnte sinken und die Kapazitäten müssten zurückgehen, schrieben die Experten um Jochen Gehrke. Der Markt preise einen Rückgang der durchschnittlichen Ergebniserwartungen (Konsens) von rund 40 bis 60 Prozent ein, was die Analysten von einer noch skeptischeren Haltung abbringe. Eine sehr tiefe Rezession sei aber nicht eingepreist./fat/rum
FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien der deutschen Autobauer haben sich am Freitag zum Teil gegen erneut negative Nachrichten aus China gestemmt. Im frühen Geschäft verteuerten sich zunächst die Anteile der beiden Premium-Autobauer Daimler
Negativ werteten Börsianer einen Medienbericht, wonach chinesische Händler im vergangenen Monat im Premium-Segment höhere Rabatte gewährt haben sollen. Sie hätten damit auf die Zurückhaltung der Käufer reagiert. Ein Börsianer kommentierte: 'Die negativen Meldungen zum chinesischen Pkw-Markt setzen sich fort.' Die schwächelnden Aktien- und Immobilienwerte in China lähmten die Autonachfrage in diesem besonders wichtigen Wachstumsmarkt, was sich bereits in den vergangenen Tagen gezeigt habe. Zudem fange China an, den eigenen Markt durch Zölle gegen einige Anbieter der USA zu schützen, was ebenfalls keine guten Rückschüsse für die deutschen Konzerne zulasse.
ANALYSTEN ÜBERWIEGEND VORSICHTIG
Analysten äußerten sich eher zurückhaltend. Daniel Schwarz von der Commerzbank wertet die Nachrichten von steigenden Rabatten in China als negativ für die Industrie. Das hänge aber auch mit dem neuen Modellzyklus zusammen, denn die genannten rabattierten Modelle liefen demnächst aus. Somit seien steigende Kaufanreize normal. Die Lagerentwicklung und die flexible Produktion sollte aus Sicht von Schwarz aber eine Eskalation im Sinne stark steigender Kaufanreize verhindern.
Equinet-Analyst Tim Schuldt verweist auch auf die Autozulassungen im November in Europa, die sich ungebrochen abwärts bewegten. Die Krisen bei Staatsanleihen der Schuldensünder in der Eurozone werden die Neuzulassungen in Europa unter Druck halten. Auch wenn sich die Zahlen im Vergleich zum Oktober etwas verbessert hätten gehe es tendenziell weiter nach unten.
Leicht skeptisch blicken auch die Analysten der Deutschen Bank ins kommende Jahr, das sie schwierig erwarten. Die Nachfrage aus den Schwellenländern könnte sinken und die Kapazitäten müssten zurückgehen, schrieben die Experten um Jochen Gehrke. Der Markt preise einen Rückgang der durchschnittlichen Ergebniserwartungen (Konsens) von rund 40 bis 60 Prozent ein, was die Analysten von einer noch skeptischeren Haltung abbringe. Eine sehr tiefe Rezession sei aber nicht eingepreist./fat/rum