FRANKFURT (dpa-AFX) - Bankentitel haben am Freitag dank einer zunehmend positiven Branchenstimmung an ihre jüngsten Kursgewinne angeknüpft. Aktien der Commerzbank legten an der Spitze des 0,39 Prozent festeren Dax 4,08 Prozent auf 1,429 Euro zu. Deutsche Bank stiegen um 3,07 Prozent auf 29,385 Euro. Damit haben die Anteilsscheine der beiden größten deutschen Finanzinstitute seit ihren Tiefs zum Wochenauftakt 22 und 12 Prozent an Wert gewonnen. Vor dem Wochenende präsentierte sich der Bankensektor europaweit freundlich: Der Stoxx Europe 600 Banks führte mit einem Plus von 1,63 Prozent die Branchenübersicht an.
'Ebbt die Krise der Staatsanleihemärkte ab, dann ebbt auch die Bankenkrise ab, denn die Banken haben Anleihen von Italien und Spanien im Depot', sagte Kapitalmarktprofi Robert Halver von der Baader Bank mit Blick auf die jüngst erfolgreichen Anleihen-Auktionen beider Länder. Am heutigen Freitag laufen aber weitere Versteigerungen festverzinslicher Wertpapiere aus Italien. Die Finanzmärkte begriffen allmählich, dass die Europäische Zentralbank als 'der Fels von Gibraltar' verhindern werde, dass Italien und Spanien kollabierten, so Halver. Daher gebe es Gründe für die Finanzindustrie, ihre bisherige Risikoaversion bei Anleihen dieser Länder zurückzufahren. 'Diese Entspannung wirkt sich für Banken wie die Befreiung aus einem Korsett aus', schlussfolgerte Halver.
ITALIEN-ANLEIHEN IM FOKUS
Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets betonte derweil, dass die laufende Auktion zehnjähriger Anleihen aus Italien 'wegen der längeren Fristigkeit als riskanter gelten'. Sie dürften daher 'ein präziseres Bild über das Vertrauen des Marktes abgeben' als die jüngsten Auktionen kurz laufender Papiere. Marktbeobachter reagierten zunächst leicht enttäuscht auf die Ergebnisse, da einige nach Spanien am Vortag auf eine sehr gute Auktion gehofft hätten. Der Bund-Future sprang auf ein Rekordhoch und der Euro geriet unter Druck. Auch der Dax reagierte leicht negativ.
Händler Andreas Lipkow von MWB Fair Trade verwies unterdessen auf Nachholbedarf der Bankenaktien: 'Die Verlierer des letzten Jahres haben gute Chancen, die Gewinner des neuen Jahres zu werden.' 2011 hätten die Investoren 'Bank- und Finanzaktien noch nicht einmal mit einer Kneifzange angefasst, so dass diese Titel nun in den meisten Depots global untergewichtet sind.' Entsprechend lösten schon einzelne positive Nachrichten aus dem Sektor Kursgewinne aus. 'Mit jedem freundlichen Tag für die Finanztitel wächst der Druck auf die Investoren, nicht den rollenden Zug zu verpassen.'
BERNECKER SIEHT NOCH KEINEN GRUND ZUM JUBELN
Kritischer klingt indes der Börsenbrief 'AB Daily'von Bernecker. Die Banken, die am Donnerstag wieder die Tagesgewinner gewesen seien, blieben zwar ein 'Dauerbrenner'. Die Experten sehen aber noch keinen Grund zum Jubeln und erinnerten daran, dass 'vor acht Tagen noch drei sogenannte Studien mit Kurszielen von 1,10 Euro für die Commerzbank kursierten'. Zudem wiesen sie auf die am frühen Nachmittag anstehenden Quartalszahlen der US-Bank JPMorgan hin.
De Europäische Bankenaufsicht EBA will derweil laut 'Handelsblatt' ihren regulären jährlichen Bankenstresstest verschieben und so Rücksicht darauf nehmen, dass viele europäische Banken noch bis Ende Juni daran arbeiten werden, die zuletzt offen gelegten Kapitallücken zu schließen. 'Wie freundlich', lautete der süffisante Kommentar eines Händlers. Dennoch stütze der Bericht den Sektor. Bei der Commerzbank dürfte sich zudem noch ein weiterer Bericht des 'Handelsblatts' bemerkbar machen. Während die Nachricht, dass die Commerzbank ohne Staatshilfe auszukommen versuche, nicht neu sei, liefere der Bericht einen konkreten Plan und Zeitpunkt./gl/fat
'Ebbt die Krise der Staatsanleihemärkte ab, dann ebbt auch die Bankenkrise ab, denn die Banken haben Anleihen von Italien und Spanien im Depot', sagte Kapitalmarktprofi Robert Halver von der Baader Bank mit Blick auf die jüngst erfolgreichen Anleihen-Auktionen beider Länder. Am heutigen Freitag laufen aber weitere Versteigerungen festverzinslicher Wertpapiere aus Italien. Die Finanzmärkte begriffen allmählich, dass die Europäische Zentralbank als 'der Fels von Gibraltar' verhindern werde, dass Italien und Spanien kollabierten, so Halver. Daher gebe es Gründe für die Finanzindustrie, ihre bisherige Risikoaversion bei Anleihen dieser Länder zurückzufahren. 'Diese Entspannung wirkt sich für Banken wie die Befreiung aus einem Korsett aus', schlussfolgerte Halver.
ITALIEN-ANLEIHEN IM FOKUS
Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets betonte derweil, dass die laufende Auktion zehnjähriger Anleihen aus Italien 'wegen der längeren Fristigkeit als riskanter gelten'. Sie dürften daher 'ein präziseres Bild über das Vertrauen des Marktes abgeben' als die jüngsten Auktionen kurz laufender Papiere. Marktbeobachter reagierten zunächst leicht enttäuscht auf die Ergebnisse, da einige nach Spanien am Vortag auf eine sehr gute Auktion gehofft hätten. Der Bund-Future sprang auf ein Rekordhoch und der Euro geriet unter Druck. Auch der Dax reagierte leicht negativ.
Händler Andreas Lipkow von MWB Fair Trade verwies unterdessen auf Nachholbedarf der Bankenaktien: 'Die Verlierer des letzten Jahres haben gute Chancen, die Gewinner des neuen Jahres zu werden.' 2011 hätten die Investoren 'Bank- und Finanzaktien noch nicht einmal mit einer Kneifzange angefasst, so dass diese Titel nun in den meisten Depots global untergewichtet sind.' Entsprechend lösten schon einzelne positive Nachrichten aus dem Sektor Kursgewinne aus. 'Mit jedem freundlichen Tag für die Finanztitel wächst der Druck auf die Investoren, nicht den rollenden Zug zu verpassen.'
BERNECKER SIEHT NOCH KEINEN GRUND ZUM JUBELN
Kritischer klingt indes der Börsenbrief 'AB Daily'von Bernecker. Die Banken, die am Donnerstag wieder die Tagesgewinner gewesen seien, blieben zwar ein 'Dauerbrenner'. Die Experten sehen aber noch keinen Grund zum Jubeln und erinnerten daran, dass 'vor acht Tagen noch drei sogenannte Studien mit Kurszielen von 1,10 Euro für die Commerzbank kursierten'. Zudem wiesen sie auf die am frühen Nachmittag anstehenden Quartalszahlen der US-Bank JPMorgan
De Europäische Bankenaufsicht EBA will derweil laut 'Handelsblatt' ihren regulären jährlichen Bankenstresstest verschieben und so Rücksicht darauf nehmen, dass viele europäische Banken noch bis Ende Juni daran arbeiten werden, die zuletzt offen gelegten Kapitallücken zu schließen. 'Wie freundlich', lautete der süffisante Kommentar eines Händlers. Dennoch stütze der Bericht den Sektor. Bei der Commerzbank dürfte sich zudem noch ein weiterer Bericht des 'Handelsblatts' bemerkbar machen. Während die Nachricht, dass die Commerzbank ohne Staatshilfe auszukommen versuche, nicht neu sei, liefere der Bericht einen konkreten Plan und Zeitpunkt./gl/fat