FRANKFURT (dpa-AFX) - Bankenwerte sind am Montag nach anfänglichen Verlusten wegen des Ratingrundumschlags von Standard & Poor's (S&P) und neuer Sorgen um Griechenland schnell ins Plus gedreht. Am Vormittag verteuerten sich im Dax die Aktien der Commerzbank um 1,06 Prozent auf 1,435 Euro, Deutsche Bank legten 0,21 Prozent auf 29,010 Euro zu. Der Dax kletterte ebenfalls nach Startverlusten mit 0, 027 Prozent ins Plus.
Der Sektor steht nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit von neun Eurozone-Staaten inklusive Frankreich durch die Rating-Agentur S&P im Fokus. Nach den heftigen Reaktionen vom Freitag ließen die Anleger es aber insgesamt an den Finanzmärkten zum Auftakt der neuen Handelswoche vergleichsweise gelassen angehen. Der Euro konnte sich von seinem 16-Monatstief erholen und zeigt Stabilisierungstendenzen. Auch die Flucht in die als besonders sicher geltenden deutschen Staatstitel lässt nach.
ANALYSTEN WOLLEN S&P NICHT ÜBERBEWERTEN
Den Devisenexperten der Commerzbank zufolge war der Schritt von S&P aber letztendlich nichts weiter, als ein Nachholen dessen, was der Markt bereits vorweg genommen hatte. Wichtiger sei die Unterbrechung der Gespräche zwischen dem internationalen Bankenverband IIF und der griechischen Regierung. Damit erscheint es aus Sicht der Analysten zunehmend fraglich, ob die 'freiwillige' Restrukturierung griechischer Staatsanleihen gelingen kann.
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat die Einstufung für Deutsche Bank nach der S&P-Aktion auf 'Neutral' belassen. Die Bonitätssabstufungen wirkten destabilisierend, verheerend seien sie aber nicht, schrieb Analyst Derek de Vries in einer Branchenstudie. Allerdings sind die Maßnahmen aus seiner Sicht etwas schlimmer ausgefallen als vom Markt erwartet. In den kommenden Tagen könnte auch die Ratingagentur Moody's in ähnlich Weise einige europäische Länder abstufen. An der Situation für europäische Banken ändern die gesenkten Bonitätsnoten nach Ansicht von de Vries jedoch nichts.
S&P-AKTION AUF ZWEITEN BLICK WENIGER SCHLIMM
'Jetzt haben die Ratingagenturen ihren Worten Taten folgen lassen und in Europa zahlreiche Länder abgestuft', sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Durch diese Aktion befürchteten einige Investoren, dass es für die europäischen Banken schwerer werden wird. Hinzu käme die Auktion französischer Staatspapiere - die aber als Kurzläufer weniger spannend erscheint -, der Bericht der Troika über Griechenland und einen Feiertag in den USA sowie die dort laufende Berichtssaison. Das habe Investoren zunächst abwarten lassen.
Ein anderer Händler ergänzte zur Begründung der schnell folgenden Erholung, dass es auch 'hätte schlimmer kommen können'. Frankreich hätte um zwei Stufen abgewertet werden können oder Deutschland hätte betroffen werden können. Zudem sei zunächst die Hängepartie in Griechenland bei den Gesprächen um eine Beteiligung des privaten Sektors an der Rettung des Landes aus der Verschuldungsfalle negativer gewertet worden. Hier habe es aber bereits Meldungen zu einer Annäherung gegeben, sagte der Händler, und nun wird das von vielen als normaler Verlauf der Verhandlungen gesehen./fat/rum
Der Sektor steht nach der Herabstufung der Kreditwürdigkeit von neun Eurozone-Staaten inklusive Frankreich durch die Rating-Agentur S&P im Fokus. Nach den heftigen Reaktionen vom Freitag ließen die Anleger es aber insgesamt an den Finanzmärkten zum Auftakt der neuen Handelswoche vergleichsweise gelassen angehen. Der Euro
ANALYSTEN WOLLEN S&P NICHT ÜBERBEWERTEN
Den Devisenexperten der Commerzbank zufolge war der Schritt von S&P aber letztendlich nichts weiter, als ein Nachholen dessen, was der Markt bereits vorweg genommen hatte. Wichtiger sei die Unterbrechung der Gespräche zwischen dem internationalen Bankenverband IIF und der griechischen Regierung. Damit erscheint es aus Sicht der Analysten zunehmend fraglich, ob die 'freiwillige' Restrukturierung griechischer Staatsanleihen gelingen kann.
Die US-Investmentbank Merrill Lynch hat die Einstufung für Deutsche Bank nach der S&P-Aktion auf 'Neutral' belassen. Die Bonitätssabstufungen wirkten destabilisierend, verheerend seien sie aber nicht, schrieb Analyst Derek de Vries in einer Branchenstudie. Allerdings sind die Maßnahmen aus seiner Sicht etwas schlimmer ausgefallen als vom Markt erwartet. In den kommenden Tagen könnte auch die Ratingagentur Moody's in ähnlich Weise einige europäische Länder abstufen. An der Situation für europäische Banken ändern die gesenkten Bonitätsnoten nach Ansicht von de Vries jedoch nichts.
S&P-AKTION AUF ZWEITEN BLICK WENIGER SCHLIMM
'Jetzt haben die Ratingagenturen ihren Worten Taten folgen lassen und in Europa zahlreiche Länder abgestuft', sagte Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade. Durch diese Aktion befürchteten einige Investoren, dass es für die europäischen Banken schwerer werden wird. Hinzu käme die Auktion französischer Staatspapiere - die aber als Kurzläufer weniger spannend erscheint -, der Bericht der Troika über Griechenland und einen Feiertag in den USA sowie die dort laufende Berichtssaison. Das habe Investoren zunächst abwarten lassen.
Ein anderer Händler ergänzte zur Begründung der schnell folgenden Erholung, dass es auch 'hätte schlimmer kommen können'. Frankreich hätte um zwei Stufen abgewertet werden können oder Deutschland hätte betroffen werden können. Zudem sei zunächst die Hängepartie in Griechenland bei den Gesprächen um eine Beteiligung des privaten Sektors an der Rettung des Landes aus der Verschuldungsfalle negativer gewertet worden. Hier habe es aber bereits Meldungen zu einer Annäherung gegeben, sagte der Händler, und nun wird das von vielen als normaler Verlauf der Verhandlungen gesehen./fat/rum