FRANKFURT (dpa-AFX) - Deutsche Bankenwerte haben am Dienstag mit deutlichen Kursschwankungen auf die Einigung über ein weiteres Rettungspaket für Griechenland reagiert. Am späten Vormittag gaben sie im schwächeren Markt überdurchschnittlich nach. Die Papiere der Deutschen Bank standen nach zweieinhalb Handelsstunden mit 1,97 Prozent im Minus bei 33,900 Euro, Commerzbank-Aktien gaben 0,84 Prozent ab auf 2.134 Euro. Der Dax stand indes 0,47 Prozent tiefer bei 6.915 Punkten. Auch europaweit schwankte der Sektor zwischen Gewinnen und Verlusten. Der Stoxx 600 Banks hielt sich zuletzt mit minus 0,31 Prozent etwas besser als der Markt.
Der Schuldenerlass durch private Gläubiger wie Banken, Versicherungen und Fonds liegt nach dem Verhandlungsmarathon bei 53,5 Prozent. Laut Internationalem Bankenverband (IIF) handelt es sich 'um die bisher größte Umstrukturierung von Staatsschulden'. Marktteilnehmer zeigten sich allerdings wenig beeindruckt und sahen auch keine sehr starken Impulse durch die Beschlüsse der Finanzminister. Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte: 'Die Banken haben zuletzt den Anstieg der europäischen Aktienmärkte angeführt. Nun ist für Griechenland zumindest kurzfristig die Katze aus dem Sack und Investoren nehmen Gewinne bei den Aktien mit.'
ANALYSTEN SEHEN KEINE NEUEN IMPULSE DURCH BESCHLÜSSE
'Was beschlossen wurde bietet nicht wirklich viele Neuerungen', sagte Analyst Manfred Jaisfeld von der National-Bank. Die Abschreibungen, die durch den Schuldenschnitt ausgelöst würden, dürften bei rund 74 Prozent und damit nur marginal über den erwarteten 70 Prozent liegen. Ohnehin hätten die Banken in der langen Krise mittlerweile genügend Zeit gehabt ihre Risikoposition zu reduzieren. Sie könnten damit kaum mehr auf dem falschen Fuß erwischt werden. Auch Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research sieht keine wesentlichen Neuigkeiten in den Beschlüssen und Bankwerte dadurch insgesamt relativ wenig bewegt.
Stratege Robert Halver von der Baader Bank sagte: 'Das grundsätzliche Handicap für Banken ist aber die Befürchtung, dass die Causa Griechenland als technische Blaupause für Portugal, einen weiteren schwierigen Euro-Kandidaten, genutzt werden könnte.' Ohne nachhaltige Lösung für die prekären Euro-Länder wäre dann für Banken 'das ganze Jahr Aschermittwoch'. Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital sieht zwar einen positiven Impuls durch die nun geschwundene Unsicherheit, die Einigung der Finanzminister sei aber wie erwartet ausgefallen und entsprechend auch in den Aktienkursen eingepreist. Somit sei die Reaktion gering./fat/ag
Der Schuldenerlass durch private Gläubiger wie Banken, Versicherungen und Fonds liegt nach dem Verhandlungsmarathon bei 53,5 Prozent. Laut Internationalem Bankenverband (IIF) handelt es sich 'um die bisher größte Umstrukturierung von Staatsschulden'. Marktteilnehmer zeigten sich allerdings wenig beeindruckt und sahen auch keine sehr starken Impulse durch die Beschlüsse der Finanzminister. Händler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte: 'Die Banken haben zuletzt den Anstieg der europäischen Aktienmärkte angeführt. Nun ist für Griechenland zumindest kurzfristig die Katze aus dem Sack und Investoren nehmen Gewinne bei den Aktien mit.'
ANALYSTEN SEHEN KEINE NEUEN IMPULSE DURCH BESCHLÜSSE
'Was beschlossen wurde bietet nicht wirklich viele Neuerungen', sagte Analyst Manfred Jaisfeld von der National-Bank. Die Abschreibungen, die durch den Schuldenschnitt ausgelöst würden, dürften bei rund 74 Prozent und damit nur marginal über den erwarteten 70 Prozent liegen. Ohnehin hätten die Banken in der langen Krise mittlerweile genügend Zeit gehabt ihre Risikoposition zu reduzieren. Sie könnten damit kaum mehr auf dem falschen Fuß erwischt werden. Auch Analyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research sieht keine wesentlichen Neuigkeiten in den Beschlüssen und Bankwerte dadurch insgesamt relativ wenig bewegt.
Stratege Robert Halver von der Baader Bank sagte: 'Das grundsätzliche Handicap für Banken ist aber die Befürchtung, dass die Causa Griechenland als technische Blaupause für Portugal, einen weiteren schwierigen Euro-Kandidaten, genutzt werden könnte.' Ohne nachhaltige Lösung für die prekären Euro-Länder wäre dann für Banken 'das ganze Jahr Aschermittwoch'. Aktienhändler Markus Huber von ETX Capital sieht zwar einen positiven Impuls durch die nun geschwundene Unsicherheit, die Einigung der Finanzminister sei aber wie erwartet ausgefallen und entsprechend auch in den Aktienkursen eingepreist. Somit sei die Reaktion gering./fat/ag