FRANKFURT (dpa-AFX) - Positive Nachrichten zum europäischen Rettungsfonds EFSF, ein Medienbericht sowie Analystenkommentare haben deutsche Bankaktien am Mittwoch kräftig angetrieben und an die Spitze des Dax gehievt. Die Papiere der Commerzbank verteuerten sich als bester Wert im Leitindex bis 10.15 Uhr um 3,91 Prozent auf 1,620 Euro, dahinter lagen die Titel der Deutschen Bank mit plus 2,54 Prozent auf 27,085 Euro. Für den Dax ging es indes um 0,38 Prozent auf 5.899,46 Punkte nach oben. Im MDax , der um 0,60 Prozent auf 9.027,87 Punkte zulegte, stiegen die Papiere der Aareal Bank um 3,80 Prozent auf 13,370 Euro.
Die Wirkungskraft des europäischen Rettungsfonds EFSF soll laut einem Pressebericht mit einer teilweisen Versicherung von Staatsanleihen verfünffacht werden. Die Ausleihungskapazität von derzeit 440 Milliarden Euro würde so einen Effekt von mehr als zwei Billionen Euro haben. Darauf hätten sich Deutschland und Frankreich geeinigt, erfuhr die britische Tageszeitung 'The Guardian' (Online-Ausgabe) aus EU-Kreisen. Nach den genannten Zahlen würde beispielsweise ein Kreditausfall von italienischen und spanischen Anleihen von bis zu 20 Prozent abgesichert werden. Der EFSF würde damit zu einem Kreditversicherer. Das Haftungsrisiko für die Steuerzahler würde bei einer Versicherungslösung nicht steigen, da die privaten Gläubiger bei einem Kreditausfall die Verluste, die über den versicherten Teil hinausgehen würden, selber tragen müssten.
BÖRSIANER: 'ZWEIFEL SOLLEN IM KEIM ERSTICKT WERDEN'
'Mit einem versicherungstechnisch dramatisch aufgeblasenen Rettungsschirm soll jeder Zweifel an der Rettung von prekären Ländern der Eurozone im Keim erstickt werden', kommentierte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank. Die damit verbundenen 'Hinkefüße' wie noch größere Ausfallrisiken und noch größere Haftungen der Geberländer wolle der Markt nicht sehen. 'Es ist wie bei einer Autoversicherung', sagte Halver. 'Hoffen wir, dass nicht zu viele Unfälle gleichzeitig stattfinden.'
Ein weiterer Marktteilnehmer betonte, dass die jüngsten Kursverluste bei den Titeln der deutschen Banken übertrieben gewesen seien. Daher griffen Anleger bei positiven Nachrichten nun wieder zu. Die jüngsten EFSF-Pläne könnten eher als eine Rekapitalisierung der Banken helfen, das verloren gegangene Vertrauen am Markt wiederherzustellen. Denn der Grund für den Vertrauensverlust seien nicht die Kapitalausstattung der Banken, sondern in erster Linie die Zweifel daran, dass es einigen Ländern nicht gelingen könnte, ihr Staatsdefizit herunterzufahren.
CREDIT-SUISSE-STUDIE BEWEGT, POSITIVE AUSSAGEN ZU DEUTSCHER BANK
Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte: 'Was wir derzeit sehen, ist die Hoffnung auf eine baldige finale Lösung des Griechenland-Problems.' Die Aussagen zum EFSF deuteten darauf hin, dass die Politik endlich gewillt sei, die Probleme 'nachhaltig und vertrauensvoll' lösen zu wollen. Dies locke weitere Käufer von Aktien in der Eurozone an. Schließlich seien es in den vergangenen Wochen genau diese Unsicherheiten gewesen, die die Investoren verschreckt hätten.
Den Aktien der Deutschen Bank bescherte abseits der Nachrichten zum EFSF auch eine Studie der Credit Suisse Rückenwind. Darin schrieben die Experten der Schweizer Bank unter anderem, dass sie unter den im Investmentbanking aktiven Häusern die Deutsche Bank und Barclays favorisierten und mit Vorsicht auf die UBS sowie die Royal Bank of Scotland (RBS) blickten. Für die Aktien des deutschen Branchenprimus senkten sie zwar ihr Kursziel von 40,00 auf 35,00 Euro, blieben aber bei ihrem 'Outperform'-Votum.
'PLATOW BRIEF': DEUTSCHE BANK KÖNNTE POSITIVE ÜBERRASCHUNG GELINGEN
Mit Blick auf die Deutsche Bank verwiesen einige Marktteilnehmer zudem auf einen Bericht des Anlegermagazins 'Platow Brief' als Stütze. Demnach seien die Analystenschätzungen für die größte deutsche Bank mittlerweile so weit nach unten revidiert worden, dass dem Finanzhaus eine positive Überraschung gelingen könnte. Die Deutsche Bank wird kommenden Dienstag ihren Quartalsbericht vorlegen. Laut Platow liegen die Schätzungen für den Jahresgewinn nach Steuern mittlerweile bei etwa 7,6 Milliarden Euro. Nach Platow-Berechnungen könnte er aber bei rund 8 Milliarden Euro liegen./chs/gl
Die Wirkungskraft des europäischen Rettungsfonds EFSF soll laut einem Pressebericht mit einer teilweisen Versicherung von Staatsanleihen verfünffacht werden. Die Ausleihungskapazität von derzeit 440 Milliarden Euro würde so einen Effekt von mehr als zwei Billionen Euro haben. Darauf hätten sich Deutschland und Frankreich geeinigt, erfuhr die britische Tageszeitung 'The Guardian' (Online-Ausgabe) aus EU-Kreisen. Nach den genannten Zahlen würde beispielsweise ein Kreditausfall von italienischen und spanischen Anleihen von bis zu 20 Prozent abgesichert werden. Der EFSF würde damit zu einem Kreditversicherer. Das Haftungsrisiko für die Steuerzahler würde bei einer Versicherungslösung nicht steigen, da die privaten Gläubiger bei einem Kreditausfall die Verluste, die über den versicherten Teil hinausgehen würden, selber tragen müssten.
BÖRSIANER: 'ZWEIFEL SOLLEN IM KEIM ERSTICKT WERDEN'
'Mit einem versicherungstechnisch dramatisch aufgeblasenen Rettungsschirm soll jeder Zweifel an der Rettung von prekären Ländern der Eurozone im Keim erstickt werden', kommentierte Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank. Die damit verbundenen 'Hinkefüße' wie noch größere Ausfallrisiken und noch größere Haftungen der Geberländer wolle der Markt nicht sehen. 'Es ist wie bei einer Autoversicherung', sagte Halver. 'Hoffen wir, dass nicht zu viele Unfälle gleichzeitig stattfinden.'
Ein weiterer Marktteilnehmer betonte, dass die jüngsten Kursverluste bei den Titeln der deutschen Banken übertrieben gewesen seien. Daher griffen Anleger bei positiven Nachrichten nun wieder zu. Die jüngsten EFSF-Pläne könnten eher als eine Rekapitalisierung der Banken helfen, das verloren gegangene Vertrauen am Markt wiederherzustellen. Denn der Grund für den Vertrauensverlust seien nicht die Kapitalausstattung der Banken, sondern in erster Linie die Zweifel daran, dass es einigen Ländern nicht gelingen könnte, ihr Staatsdefizit herunterzufahren.
CREDIT-SUISSE-STUDIE BEWEGT, POSITIVE AUSSAGEN ZU DEUTSCHER BANK
Aktienhändler Andreas Lipkow von MWB Fairtrade sagte: 'Was wir derzeit sehen, ist die Hoffnung auf eine baldige finale Lösung des Griechenland-Problems.' Die Aussagen zum EFSF deuteten darauf hin, dass die Politik endlich gewillt sei, die Probleme 'nachhaltig und vertrauensvoll' lösen zu wollen. Dies locke weitere Käufer von Aktien in der Eurozone an. Schließlich seien es in den vergangenen Wochen genau diese Unsicherheiten gewesen, die die Investoren verschreckt hätten.
Den Aktien der Deutschen Bank bescherte abseits der Nachrichten zum EFSF auch eine Studie der Credit Suisse Rückenwind. Darin schrieben die Experten der Schweizer Bank unter anderem, dass sie unter den im Investmentbanking aktiven Häusern die Deutsche Bank und Barclays
'PLATOW BRIEF': DEUTSCHE BANK KÖNNTE POSITIVE ÜBERRASCHUNG GELINGEN
Mit Blick auf die Deutsche Bank verwiesen einige Marktteilnehmer zudem auf einen Bericht des Anlegermagazins 'Platow Brief' als Stütze. Demnach seien die Analystenschätzungen für die größte deutsche Bank mittlerweile so weit nach unten revidiert worden, dass dem Finanzhaus eine positive Überraschung gelingen könnte. Die Deutsche Bank wird kommenden Dienstag ihren Quartalsbericht vorlegen. Laut Platow liegen die Schätzungen für den Jahresgewinn nach Steuern mittlerweile bei etwa 7,6 Milliarden Euro. Nach Platow-Berechnungen könnte er aber bei rund 8 Milliarden Euro liegen./chs/gl