FRANKFURT/ZÜRICH/PARIS (dpa-AFX) - Aktien aus dem Bankensektor sind am Mittwoch von jüngsten Schritten der Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) belastet worden. Von einem gesenkten Ausblick betroffen ist die Deutsche Bank , deren Titel in Frankfurt um 0,76 Prozent auf 26,745 Euro fielen. Die Aktien der Commerzbank gaben indes nach zuletzt fünf Erholungstagen erstmals wieder nach. Sie fielen um 1,87 Prozent auf 1,309 Euro und waren damit der zweitgrößte Verlierer im Dax. Der Leitindex litt ebenfalls unter den Maßnahmen von S&P und lag zeitgleich mit 0,72 Prozent im Minus.
Auslöser für die Verluste war laut Händlern, dass S&P die Kreditwürdigkeit zahlreicher Banken in den USA und Europa abgestuft hat. Die Ratingagentur senkte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank von 'stabil' auf 'negativ', das Rating von 'A+' zugleich aber bestätigt. Das Commerzbank-Rating blieb unverändert bei 'A' mit negativem Ausblick. Der Schritt sei eine Folge der am 9. November bekanntgegebenen Einführung neuer Bewertungskriterien, teilte das Institut am Dienstag mit.
ANALYST RECHNET MIT MEHR DRUCK AUF DIE BRANCHE
Für Analyst Michael Rohr von Silvia Quandt Research sind die Aktionen an sich keine große Überraschung, nachdem S&P die Revision der Methodik bereits angekündigt habe. Allerdings habe er bei der Anzahl mit weniger Aktionen gerechnet. Etwas verwirrend sei zudem, dass auch große, gut diversifizierte und weltweit tätige Bankengruppen wie etwa die britische HSBC von einer sofortigen Abstufung betroffen sind.
Der Experte stellt nach den Schritten der Ratingagentur in Aussicht, dass sie den Druck auf die Branche insgesamt erhöhen werden. Die Risikoaufschläge für Kreditausfallversicherungen (CDS) dürften steigen und auch am Interbankenmarkt könnten die Abstufungen auf absehbare Zeit ihre Spuren hinterlassen. Höhere Refinanzierungskosten im Großkundengeschäft der Banken seien wahrscheinlich, so der Experte. Die Deutsche Bank habe ihren Kapitalbedarf für das Jahr 2011 jedoch schon längst gedeckt und bereits mit Maßnahmen für 2012 begonnen, so der Experte. Deshalb dürften die Auswirkungen auf den deutschen Marktführer begrenzt bleiben.
AUCH EUROPÄISCHE UND US-BANKEN BETROFFEN
Neben HSBC wurde auch die Bewertung der Royal Bank of Scotland, Barclays sowie der schweizerischen UBS um eine Stufe gesenkt. Deren Aktien verloren in London und Zürich zwischen 0,7 und 2,3 Prozent. Aus Frankreich konnten sich Societe Generale und BNP Paribas hingegen über ein bestätigtes Rating freuen. Deren Aktien gehörten im schwachen Sektor aber dennoch zu den größeren Verlierern. Sie fielen in Paris jeweils um etwa 2,4 Prozent, während der europäische Branchenindex Stoxx 600 Banks um 1,36 Prozent nachgab.
Das Schicksal einer Abstufung durch S&P erlitten zudem zahlreiche große Banken in den USA: Die Bewertungen der Citigroup , Bank of America , Goldman Sachs und JPMorgan nahm die Agentur jeweils um eine Stufe zurück. Die Schritte wurden nach dem Börsenschluss an der Wall Street bekanntgegeben./tih/la
Auslöser für die Verluste war laut Händlern, dass S&P die Kreditwürdigkeit zahlreicher Banken in den USA und Europa abgestuft hat. Die Ratingagentur senkte den Ausblick für die Kreditwürdigkeit der Deutschen Bank von 'stabil' auf 'negativ', das Rating von 'A+' zugleich aber bestätigt. Das Commerzbank-Rating blieb unverändert bei 'A' mit negativem Ausblick. Der Schritt sei eine Folge der am 9. November bekanntgegebenen Einführung neuer Bewertungskriterien, teilte das Institut am Dienstag mit.
ANALYST RECHNET MIT MEHR DRUCK AUF DIE BRANCHE
Für Analyst Michael Rohr von Silvia Quandt Research sind die Aktionen an sich keine große Überraschung, nachdem S&P die Revision der Methodik bereits angekündigt habe. Allerdings habe er bei der Anzahl mit weniger Aktionen gerechnet. Etwas verwirrend sei zudem, dass auch große, gut diversifizierte und weltweit tätige Bankengruppen wie etwa die britische HSBC
Der Experte stellt nach den Schritten der Ratingagentur in Aussicht, dass sie den Druck auf die Branche insgesamt erhöhen werden. Die Risikoaufschläge für Kreditausfallversicherungen (CDS) dürften steigen und auch am Interbankenmarkt könnten die Abstufungen auf absehbare Zeit ihre Spuren hinterlassen. Höhere Refinanzierungskosten im Großkundengeschäft der Banken seien wahrscheinlich, so der Experte. Die Deutsche Bank habe ihren Kapitalbedarf für das Jahr 2011 jedoch schon längst gedeckt und bereits mit Maßnahmen für 2012 begonnen, so der Experte. Deshalb dürften die Auswirkungen auf den deutschen Marktführer begrenzt bleiben.
AUCH EUROPÄISCHE UND US-BANKEN BETROFFEN
Neben HSBC wurde auch die Bewertung der Royal Bank of Scotland
Das Schicksal einer Abstufung durch S&P erlitten zudem zahlreiche große Banken in den USA: Die Bewertungen der Citigroup