NEW YORK (dpa-AFX) - Nach neuen Rekordständen am Vortag dürfte der US-Aktienmarkt am Donnerstag etwas verhaltener in den Handel starten. Die Berichtssaison habe die Anleger mittlerweile voll im Griff, sagten Börsianer. Eine knappe halbe Stunde vor Handelsbeginn stand der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial mit 0,18 Prozent im Minus. Der Terminkontrakt auf den Nasdaq 100 verlor 0,04 Prozent.
Die Anleger konzentrierten sich auf die Quartalsberichte der Unternehmen, sagte ein Portfoliomanager. Die Ergebnisse der in dieser Woche vorlegenden Finanzinstitute seien bislang in Ordnung gewesen - allerdings scheine die Stimmung am Markt derzeit ein wenig ausgereizt. Es habe lange keine Korrektur mehr gegeben. Auf Konjunkturseite waren in den USA die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche wie erwartet leicht gesunken. Im Vergleich zur Vorwoche fielen sie um 2000 auf 326 000 Anträge. Die Inflation stieg im Dezember wie von Analysten prognostiziert: die Jahresrate der Teuerung legte von 1,2 Prozent im Vormonat auf 1,5 Prozent zu. Am Nachmittag steht noch der Philly-Fed-Index auf der Agenda.
Auf Unternehmensseite ging die Berichtssaison weiter, insbesondere Finanzinstitute standen bereits vor dem Start im Fokus. Die Papiere der Citigroup sackten um knapp drei Prozent ab, nachdem das Geldhaus im vergangenen Jahr weniger verdient hatte als erwartet. Die Großbank enttäuschte trotz eines kräftigen Gewinnanstiegs die Analysten. Unter dem Strich stand zwar ein Zuwachs von 84 Prozent auf 13,9 Milliarden US-Dollar. Dafür verantwortlich waren aber vor allem reine Buchungseffekte aus der Neubewertung der eigenen Schulden, die das Ergebnis 2012 noch verhagelt hatten. Im Schlussquartal enttäuschte vor allem das wichtige Geschäft mit Anleihen.
Die Aktien vom Rivalen Goldman Sachs lagen knapp im Plus. Trotz eines schwachen zweiten Halbjahres 2013 steigerte der Wall-Street-Konzern seinen Gewinn. Unter dem Strich stand noch ein Zuwachs von 6 Prozent auf 7,7 Milliarden Dollar, womit die Bank die Erwartung von Analysten übertraf. Dabei zehrte das Unternehmen von seinen guten Ergebnissen zu Jahresbeginn.
Johnson & Johnson (J&J) stiegen vorbörslich um 0,3 Prozent. Der US-Konsumgüter- und Medizintechnikproduzent verkauft sein Diagnostikgeschäft an den Finanzinvestor Carlyle Group . J&J streicht für die Tochter Ortho Clinical Diagnostics 4,15 Milliarden Dollar (3 Mrd Euro) ein. Dem Milliardendeal müssen noch die Behörden zustimmen, im Laufe des Jahres soll er über die Bühne gehen.
Die Titel von UnitedHealth gaben vor Börsenstart 2,5 Prozent ab. Dabei hatte der größte US-Krankenversicherer 2013 dank neuer Kunden seinen Gewinn um zwei Prozent auf 5,6 Milliarden Dollar gesteigert. Für das laufende Jahr stellte das Management eine weitere Steigerung in Aussicht. Der Gewinn je Aktie soll nun 5,40 bis 5,60 Dollar erreichen.
Best Buy rutschten um mehr als ein Viertel ab. Die US-Elektronikkette leidet schwer unter der Online-Konkurrenz. Rabattschlachten haben im Weihnachtsgeschäft am Gewinn genagt; der Umsatz in den Läden schrumpfte. Mit seinen Angeboten konnte der Konzern nicht so viel Kunden anlocken wie erwartet./men/fn/ck