NEW YORK (dpa-AFX) - Die wichtigsten US-Indizes dürften am Donnerstag aufgrund der geldpolitischen Entscheidungen der EZB freundlich in den Handelstag starten. Der Future auf den Dow Jones Industrial (DJI:DJI) lag rund eine dreiviertel Stunde vor Handelsbeginn mit 0,32 Prozent im Plus. Der Terminkontrakt auf den Technologiewerte-Index NASDAQ 100
Die EZB senkte am Nachmittag den Leitzins im Euroraum wie erwartet nochmals von 0,25 Prozent auf 0,15 Prozent. Gleichzeitig beschloss der EZB-Rat erstmals einen Strafzins von minus 0,10 Prozent für Bankeinlagen. "Die große Überraschung ist ausgeblieben, die Entscheidungen Mario Draghis sind nur eine Kampfansage", sagte Marktexperte Daniel Saurenz von Feingold Research. "Die Keule großvolumiger Anleihenkäufe hat die EZB nach wie vor in der Hinterhand und erst diese dürften Aktienmärkte und Wirtschaft so richtig auf Trab bringen."
Am Vorabend hatte die US-Notenbank eine weitere Erholung am dortigen Arbeitsmarkt berichtet. Insgesamt wachse die US-Wirtschaft "verhalten bis moderat". Die amerikanische Konjunktur gehe nicht durch die Decke, sagte ein Marktstratege. Das Wachstum im zweiten Halbjahr werde jedoch stark genug sein, dass die Notebank die Reduzierung ihrer Anleihenkäufe rechtfertigen könne. Vor Handelsstart teilte das US-Handelsministerium mit, dass die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche um 8000 auf 312 000 gestiegen sind. Ökonomen hatten mit 310 000 Anträgen gerechnet.
Der Online-Händler Amazon (FSE:AMZ) NAS:AMZN sorgte mit der Ankündigung einer Produktvorstellung für den 18. Juni für Aufregung. Einem Pressebericht zufolge wird noch in diesem Monat ein Smartphone mit 3D-Bildschirm präsentiert. Demnach brauche das Gerät keine Spezialbrille, weil das Bild mit Hilfe mehrerer Kameras an die Augenposition der Nutzer angepasst werde. Vorbörslich stand die Amazon-Aktie 0,53 Prozent höher.
Ebenso steht die Aktie von T-Mobile US NYS:TMUS im Fokus. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg nähern sich die Deutsche Telekom (ETR:DTE) und der drittgrößte US-Mobilfunker Sprint NYS:S bei den Verkaufsverhandlungen an. Die beiden Unternehmen stünden kurz vor einer Einigung über wichtige inhaltliche Bedingungen wie den Preis und die Struktur des Angebots sowie die Zahlung im Falle eines Scheiterns. Im vorbörslichen Handel gewann die Aktie 1,17 Prozent.