WIESBADEN (dpa-AFX) - Im Streit um die Stromtrasse Suedlink verlangt Hessens Energieminister Tarek Al-Wazir eine transparente Bedarfsprüfung. Das sei Aufgabe der Bundesnetzagentur und von Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD), sagte der Grünen-Politiker am Donnerstag im Landtag in Wiesbaden. Den Bürgern müsse die Notwendigkeit der 800 Kilometer langen Leitung, die auch durch Hessen führen soll, verständlich gemacht werden.
Al-Wazir stellte sich damit hinter CDU-Regierungschef Volker Bouffier, der im Februar vor CDU-Funktionären in Fulda auf Distanz zur Trasse gegangen war. Suedlink-Betreiber Tennet müsse Notwendigkeit und vorgesehenen Verlauf der Trasse besser erläutern. Die 800 Kilometer lange Höchstspannungsleitung soll vom Jahr 2022 an den Windstrom von der Nordsee über Niedersachsen und Hessen nach Bayern bringen. In Nord- und Osthessen gibt es teils massiven Widerstand gegen die geplante Trassenführung. Er gehe davon aus, dass es für die Trasse einen Bedarf gebe, sagte Al-Wazir. In diesem Fall sei für Hessen aber wichtig, dass die Belange des Naturschutzes und die Abstände zu Siedlungen in allen Bundesländern einheitlich seien.