von Robert Zach
Investing.com - Am Anleihemarkt geht am Mittwoch wieder die Post ab. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen kollabierte auf den tiefsten Stand seit Zweieinhalbjahren. Grund dafür sind die Sorgen vor einer globalen Konjunkturabkühlung.
Gestern sank das US-Verbrauchervertrauen nach Lesart Conference Board im März von 136,5 auf 125,44 Zähler. Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage fiel von 172,8 auf 160,60 und markierte damit den niedrigsten Stand seit 11 Monaten. Gleichzeitig war es der stärkste Rückgang seit Oktober 2008. Die Erwartungskomponente sank von 103,8 auf 99,8.
Für die US-Wirtschaft ist der Konsument sehr wichtig. Schließlich hängt das US-BIP zu rund 70 Prozent an der Konsumlaune der Amerikaner ab. Ein rückläufiger Konsum dürfte die Wahrscheinlichkeit einer US-Rezession in den nächsten Jahren erhöhen.
Auf der Suche nach Sicherheit griffen die Anleger bei den Anleihen der USA zu und drückten die zehnjährigen Zinspapiere zeitweise auf 2,352 Prozent. Die Rendite dreimonatiger Anleihen sank dagegen nur um 0,68 Prozent auf 2,453 Prozent.
Damit kehrt sich der Spread zwischen kurzläufigen und langläufigen Renditen immer stärker um. Je stärker diese Zinskurve invertiert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit für eine Rezession.
In aller Regel zeigt eine Umkehrung der Zinsstrukturkurve eine Rezession an, die im Schnitt 311 Tage nach dem Signal auftritt. Das hat zerohedge herausgefunden.
Nichtsdestotrotz können Aktien auch nach dem Auftreten des Signals noch weiter steigen. Die Inversion der Zinskurve erfolgt oft weit vor einer Rezession, und bei den letzten vier Mal war der Markt jedes Mal höher mit einem durchschnittlichen Kursplus beim S&P 500 von mindestens 9 Prozent, schreibt das Magazin Bespoke.
In der Regel machen fallende Renditen Aktien interessant. Jedoch kehrt sich dieses Szenario teilweise um, wenn die Renditen aufgrund von Konjunktursorgen fallen. Das ist aktuell der Fall. Insofern macht das auch Aktien weniger interessant. Schließlich schrumpfen bei einem Konjunkturabschwung die Unternehmensgewinne.
Der deutsche Aktienindex Dax gab seine anfänglichen Gewinne wieder ab und handelte zuletzt mit einem Minus von 30 Punkten auf 11.389 Zähler. Die Futures von Dow Jones, S&P 500 und Nasdaq 100 signalisieren einen schwachen Start in den Handelstag.
Alle Renditen aus der ganzen Welt in der Übersicht, gibt es hier: https://de.investing.com/rates-bonds/world-government-bonds