FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Privatbank Berenberg hat Stada (ETR:SAZ) von "Hold" auf "Sell" abgestuft und das Kursziel von 40 auf 27 (Kurs: 30,83) Euro gesenkt. Analyst Scott Bardo senkte in einer Studie vom Donnerstag nach dem enttäuschenden Ausblick des Generikaherstellers seine Prognose für dessen Gewinn je Aktie um 22 bis 25 Prozent und für das operative Ergebnis (Ebitda) um 18 bis 20 Prozent.
Das Jahr 2013 sei beim Bad Vilbeler Unternehmen deutlich schlechter ausgefallen als erwartet, so der Analyst. Die jüngste Schwäche in Russland sei zwar vorab bereits bekannt gewesen, doch mit der endgültigen Ergebnisveröffentlichung seien die Ziele nun nicht mehr zu halten. Diverse Sondereffekte hätten das Konzernergebnis zwar noch aufgehübscht - diese herausgerechnet hätte der Gewinn aber wohl um 60 bis 65 Millionen Euro niedriger gelegen, was einer Verfehlung der Markterwartungen um 40 Prozent gleichgekommen wäre.
Sorgen bereitet dem Experten neben dem Russlandgeschäft zudem die maue Cashflow-Entwicklung sowie die Unsicherheiten rund um die bereinigten Margen. Letztere gingen zurück, und der Konzern sei zunehmend zum Zukauf hochmargiger Unternehmenssteile gezwungen. Um das eigene Geschäft wieder in die richtige Richtung zu bringen, seien wohl weitere Ausgaben nötig - weshalb der Cashflow in den kommenden Jahren schwach bleiben dürfte.
Die Frage bleibe nun, inwieweit die schlechten Nachrichten bei Stada bereits im Aktienkurs eingepreist sind. Nach Ansicht von Bardo ist die Aktie zwar optisch nicht teuer, aber überbewertet. Daher sei kein positives Anlageurteil angebracht. Der Analyst zieht Werte wie etwa Gerresheimer (ETR:GXI) ('Buy'), Sorin ('Buy'), Carl Zeiss Meditec (ETR:AFX) ('Hold') und Drägerwerk (ETR:DRW3) ('Hold') vor.
Mit der Empfehlung "Sell" sieht Berenberg auf Sicht von zwölf Monaten ein nachhaltiges Abwärtspotenzial von mehr als 15 Prozent für die Aktie.g
Analysierendes Institut Berenberg.