OeNB-Publikation Geldpolitik & Wirtschaft Q1/12
Wien (APA-ots) - Anlässlich des zehnten Jahrestages der
Euro-Bargeldeinführung legt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB)
ein Schwerpunktheft ihrer Reihe 'Geldpolitik & Wirtschaft' zu diesem
Thema vor. In dieser Ausgabe wird das Großprojekt Euro-Bargeld aus
verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei wird nicht nur das
unmittelbare Thema der Produktion und Verteilung von Euro-Banknoten
und -Münzen in Österreich behandelt, sondern auch die Beliebtheit
bzw. Akzeptanz des Euro-Bargelds sowie seine Verwendung in Zentral-
und Südosteuropa. Darüber hinaus werden die bilanztechnischen
Auswirkungen der Euro-Bargeldwanderung untersucht, das damit im
Zusammenhang stehende Thema TARGET2 behandelt und die Entwicklung der
Euro-Preise beleuchtet.
Der Euro wurde am 1. Jänner 1999 als gemeinsame Währung von über
300 Millionen Menschen in Europa eingeführt. In den ersten drei
Jahren war dieser jedoch 'unsichtbar', da er nur als Buchgeld
existierte. Erst mit der Bargeldeinführung am 1. Jänner 2002 wurde
der Euro für viele Menschen in Europa als neue Währung wahrgenommen.
Die danach hohe Akzeptanz der gemeinsamen Währung ist jedoch im Zuge
der Finanz- und Wirtschaftskrise, vor allem ab 2010, zurückgegangen.
Dieser Rückgang wird in erster Linie auf das schleppende
Krisenmanagement auf EU-Ebene zurückgeführt und mehrheitlich nicht
dem Euro als Währung zugerechnet. Eine klare Mehrheit der
Österreicher sieht den Euro auch in der Zukunft als ihre Währung.
Zu Beginn des Jahres 2002 wurden innerhalb von wenigen Tagen knapp
15 Milliarden Stück Banknoten und rund 52 Milliarden Stück Münzen in
den zwölf teilnehmenden Ländern in Umlauf gebracht. Da in den letzten
zehn Jahren fünf weitere Länder dem Euro-Währungsgebiet beigetreten
sind, ist das Euro-Bargeld derzeit in 17 Ländern gesetzliches
Zahlungsmittel. Die Kleinstaaten Monaco, San Marino und Vatikanstadt
nutzen auf der Grundlage einer formellen Vereinbarung mit der
Europäischen Union ebenfalls den Euro. Auch in Andorra, im Kosovo und
in Montenegro wird der Euro verwendet, allerdings ohne formelle
Vereinbarung.
Zudem zirkuliert ein beträchtlicher Teil der Euro-Banknoten in den
Ländern Zentral- und Südosteuropas. Gemäß 'OeNB Euro Survey'
(halbjährliche Umfrage) wiesen Ende 2010/Anfang 2011 die Ehemalige
Jugoslawische Republik Mazedonien und Serbien mit 30 % bis 35 % den
höchsten Verbreitungsgrad von Euro-Bargeld auf. In Albanien, der
Tschechischen Republik und Kroatien hielten zwischen 20 % und 25 %
der Bevölkerung Euro-Banknoten, in den anderen Ländern Zentral- und
Südosteuropas betrug der Anteil zwischen 5 % und 10 %.
Die hohe Akzeptanz des Euro auch in Ländern, die nicht Teil des
Euroraums sind, führte dazu, dass der globale Euro-Umlauf wertmäßig
höher ist als jener des US-Dollar. Seit dem Jahr 2006 zirkuliert
global mehr Euro- als US-Dollar-Bargeld. Ende des Jahres 2011 betrug
der wertmäßige Umlauf des Euro rund 912 Mrd EUR, während der des
US-Dollar bei 824 Mrd EUR lag. Schätzungsweise 25 % bis 30 % der
Euro-Banknoten, verglichen mit 50 % bis 70 % der US-Dollar-Banknoten,
werden exterritorial verwendet.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0040 2012-04-11/09:52
Wien (APA-ots) - Anlässlich des zehnten Jahrestages der
Euro-Bargeldeinführung legt die Oesterreichische Nationalbank (OeNB)
ein Schwerpunktheft ihrer Reihe 'Geldpolitik & Wirtschaft' zu diesem
Thema vor. In dieser Ausgabe wird das Großprojekt Euro-Bargeld aus
verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet. Dabei wird nicht nur das
unmittelbare Thema der Produktion und Verteilung von Euro-Banknoten
und -Münzen in Österreich behandelt, sondern auch die Beliebtheit
bzw. Akzeptanz des Euro-Bargelds sowie seine Verwendung in Zentral-
und Südosteuropa. Darüber hinaus werden die bilanztechnischen
Auswirkungen der Euro-Bargeldwanderung untersucht, das damit im
Zusammenhang stehende Thema TARGET2 behandelt und die Entwicklung der
Euro-Preise beleuchtet.
Der Euro wurde am 1. Jänner 1999 als gemeinsame Währung von über
300 Millionen Menschen in Europa eingeführt. In den ersten drei
Jahren war dieser jedoch 'unsichtbar', da er nur als Buchgeld
existierte. Erst mit der Bargeldeinführung am 1. Jänner 2002 wurde
der Euro für viele Menschen in Europa als neue Währung wahrgenommen.
Die danach hohe Akzeptanz der gemeinsamen Währung ist jedoch im Zuge
der Finanz- und Wirtschaftskrise, vor allem ab 2010, zurückgegangen.
Dieser Rückgang wird in erster Linie auf das schleppende
Krisenmanagement auf EU-Ebene zurückgeführt und mehrheitlich nicht
dem Euro als Währung zugerechnet. Eine klare Mehrheit der
Österreicher sieht den Euro auch in der Zukunft als ihre Währung.
Zu Beginn des Jahres 2002 wurden innerhalb von wenigen Tagen knapp
15 Milliarden Stück Banknoten und rund 52 Milliarden Stück Münzen in
den zwölf teilnehmenden Ländern in Umlauf gebracht. Da in den letzten
zehn Jahren fünf weitere Länder dem Euro-Währungsgebiet beigetreten
sind, ist das Euro-Bargeld derzeit in 17 Ländern gesetzliches
Zahlungsmittel. Die Kleinstaaten Monaco, San Marino und Vatikanstadt
nutzen auf der Grundlage einer formellen Vereinbarung mit der
Europäischen Union ebenfalls den Euro. Auch in Andorra, im Kosovo und
in Montenegro wird der Euro verwendet, allerdings ohne formelle
Vereinbarung.
Zudem zirkuliert ein beträchtlicher Teil der Euro-Banknoten in den
Ländern Zentral- und Südosteuropas. Gemäß 'OeNB Euro Survey'
(halbjährliche Umfrage) wiesen Ende 2010/Anfang 2011 die Ehemalige
Jugoslawische Republik Mazedonien und Serbien mit 30 % bis 35 % den
höchsten Verbreitungsgrad von Euro-Bargeld auf. In Albanien, der
Tschechischen Republik und Kroatien hielten zwischen 20 % und 25 %
der Bevölkerung Euro-Banknoten, in den anderen Ländern Zentral- und
Südosteuropas betrug der Anteil zwischen 5 % und 10 %.
Die hohe Akzeptanz des Euro auch in Ländern, die nicht Teil des
Euroraums sind, führte dazu, dass der globale Euro-Umlauf wertmäßig
höher ist als jener des US-Dollar. Seit dem Jahr 2006 zirkuliert
global mehr Euro- als US-Dollar-Bargeld. Ende des Jahres 2011 betrug
der wertmäßige Umlauf des Euro rund 912 Mrd EUR, während der des
US-Dollar bei 824 Mrd EUR lag. Schätzungsweise 25 % bis 30 % der
Euro-Banknoten, verglichen mit 50 % bis 70 % der US-Dollar-Banknoten,
werden exterritorial verwendet.
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
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