Allianz Studie: Menschliches Versagen Schifffahrtsrisiko Nummer
1
Wien (APA-ots) - Auch wenn Titanic und aktuell Costa Concordia
markante Fälle sind: Unfälle in der Schifffahrt sind in den letzten
100 Jahren deutlich gesunken - trotz einer Verdreifachung des
weltweiten Schiffsverkehrs. In acht von zehn Fällen ist menschliches
Versagen als Unfallursache mit im Spiel. In Zukunft werden vor allem
immer größer werdende Schiffe, wirtschaftlicher Druck und Piraterie
die Schifffahrtsindustrie wie Versicherer vor neue Herausforderungen
stellen.
'Die Meere sind heute sicherer denn je. Doch es gibt neue Risiken,
die die Schifffahrtsindustrie proaktiv angehen muss - der Mensch
bleibt das schwächste Glied in der Kette', kommentiert Dr. Sven
Gerhard, Manager Schiffsversicherungen weltweit beim Allianz
Industrie- und Spezialversicherer AGCS (Allianz Global Corporate &
Specialty), die Studie mit dem Titel 'Sicherheit und Schifffahrt 1912
- 2012: Von der Titanic bis zur Costa Concordia', die in
Zusammenarbeit mit dem Seafarers' International Research Centre
(SIRC) der Universität Cardiff erstellt wurde.
Menschliches Versagen Nummer 1 der Risikofaktoren
Über 75 Prozent der Schäden im Seeverkehr seien demnach auf
vielfältige Varianten menschlicher Fehler zurückzuführen. Dazu zählen
unzureichendes Sicherheitsmanagement, knapp bemessene Personalstärken
der Crews oder auch Mängel in der Ausbildung. Aber auch Übermüdung
ist ein großes Problem, insbesondere in verkehrsreichen Gebieten wie
der Ostsee, da die Besatzungen dort nur kurze Ruhezeiten zwischen den
Einsätzen haben. Die Anzahl der Sterbefälle bei professionellen
Seeleuten ist in vielen Ländern gesunken, so beispielsweise in
Großbritannien von 358 von 100.000 Seefahrern in 1919 auf 11 von
100.000 in der Zeit von1996 - 2005. Zu den Unfallhotspots in der
Seefahrt gehören die Meeresgebiete um Südchina, Indochina, Indonesien
und die Philippinen mit 17 Prozent der Schäden in den Jahren 2001 -
2011, gefolgt vom östlichen Mittelmeer und dem Schwarzen Meer (13
Prozent) sowie Japan, Korea und Nordchina (12 Prozent). Das Meer um
die Britischen Inseln weist ebenfalls eine relativ hohe Unfalldichte
auf (8 Prozent).
Steigende Bedeutung der Schifffahrt
In den 100 Jahren seit der Titanic-Katastrophe hat sich die
kommerzielle Weltschiffsflotte auf über 100.000 Schiffe verdreifacht.
Dabei ist die Zahl der Totalverluste von 100 Schiffen pro Jahr in
1912 auf ein Schiff von 670 pro Jahr in 2009 gesunken. Seit 1910 hat
die Tonnage der Weltflotte um das 23-fache zugenommen und erreicht
heute fast 1 Milliarde Bruttoregistertonnen (2010). Der Weltseehandel
hat sich seit 1970 auf über 8,4 Milliarden Tonnen geladene Fracht pro
Jahr verdreifacht. Auch die Zahl der Passagiere auf
Kreuzfahrtschiffen ist kontinuierlich gestiegen - von 1990 bis 2015
ist mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,4
Prozent zu rechnen. 2015 werden voraussichtlich über 22 Millionen
Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen Urlaub machen (2011: 19 Millionen).
Ausblick: Größe, Kostendruck und Piraterie als Risikofaktoren des 21.
Jahrhunderts
Trotz immens verbesserter Sicherheitsstandards ist die
Schifffahrtsindustrie mit neuen Risiken konfrontiert, vor allem
aufgrund des kontinuierlich wachsenden Seetransports weltweit, so die
Studie. Dazu zählt der Trend zu immer größeren Schiffen: 'Schiffe mit
Übergröße stellen uns Versicherer allein aufgrund ihrer schieren
Größe und ihres immensen Wertes vor Herausforderungen. Doch auch ihre
strukturelle Integrität bereitet uns Sorgen.' Zwar mache Größe allein
Schiffe nicht automatisch gefährlicher, aber es seien besondere
Risiken zu berücksichtigen. 'Im Notfall sind die Evakuierung wie auch
die Bergung natürlich schwieriger zu bewerkstelligen.' Die größten im
Bau befindlichen modernen Containerschiffe sind so groß, dass unter
Deck Platz ist für ein Basketballfeld, ein typisches
American-Football-Stadium und eine mit Zuschauern besetzte
Eishockey-Arena. Schiffe dieser Größe werfen die Frage nach der
angemessenen Schadendeckung im Falle eines Unglücks und nach
möglichen baulichen Beschränkungen auf, so die Experten für
Schiffsversicherung.
Neben dem Kostendruck, der Schiffseigner dazu drängt, ihre
Besatzungen aus Schwellenländern zu rekrutieren, wo Ausbildung und
Prüfungsstandards häufig nicht einheitlich sind, zählen knapp
kalkulierte Besatzungsstärken zu den Sicherheitsrisiken, die
'menschliches Versagen' begünstigen. Piraterie bleibt weiterhin ein
relevantes Risiko für die Schifffahrt, insbesondere vor Somalia und
dem Horn von Afrika, wo im Jahre 2011 28 Schiffe angegriffen wurden.
Der wirtschaftliche Schaden durch Piraterie wurde 2011 auf ca. 7
Milliarden US-Dollar geschätzt.
In der Geschichte haben Schiffskatastrophen großen Ausmaßes zu
Verbesserungen bei der Sicherheit der Seefahrt geführt. Dies ist laut
Gerhard auch nach dem Unglück der Costa Concordia zu erwarten: 'Die
Branche wird aus der Havarie ihre Schlüsse ziehen. Am Ende dürfte es
neue Sicherheitsstandards geben. Das war schon bei der Titanic so -
und die Costa Concordia wird hier keine Ausnahme machen.'
Über Allianz Global Corporate & Specialty
Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) ist der internationale
Industrie- und Spezialversicherer der Allianz SE. AGCS bietet
Risikomanagement und maßgeschneiderten Versicherungsschutz für das
gesamte Spektrum von Industrie, Luftfahrt- und Seefahrtunternehmen.
Dazu zählen beispielsweise Transport-, Haftpflicht- oder
Sachversicherungen ebenso wie technische Versicherungen oder
Projektpolicen. Für global tätige Unternehmen bietet AGCS auch
länderübergreifenden Schutz über internationale
Versicherungsprogramme. AGCS zählt zu den führenden
Schiffsversicherern weltweit und bietet Deckungslösungen für alle
Schiffstypen an. Tanker, Schüttgutfrachter und Containerschiffe
gehören ebenso dazu wie Yachten und Sportboote. AGCS versichert auch
Transporte und kommt dabei für die Schäden durch verlorene oder
beschädigte Güter auf. Im Jahr 2011 erwirtschaftete AGCS im Bereich
Schiffs- und Transportversicherungen über 940 Mio. Euro an
Bruttoprämieneinahmen. Die AGCS ist - über eigene Standorte, das
Allianz Netzwerk oder durch Kooperationspartner - in über 150 Ländern
weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 3200 Mitarbeiter. Sie
versorgt mehr als die Hälfte der Fortune Global 500-Unternehmen mit
Deckungen und hat im Jahr 2011 Bruttoprämieneinnahmen in Höhe von 4,9
Mrd. Euro erzielt. Die Finanzstärke der AGCS wurde von Standard &
Poor's mit AA ('Very Strong') und von A.M. Best mit A+ ('Superior')
bewertet.
Downloads im Internet unter
http://www.unternehmen.allianz.at/presse/news
- Pressetext als PDF
- Zusammenfassung der Studie als PDF
- Studie (englisch)
Bitte beachten Sie unseren Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
http://www.unternehmen.allianz.at/_Metaseiten/disclaimer
Rückfragehinweis:
Mag. Manfred Rapolter, MA
Unternehmenskommunikation
Allianz Gruppe in Österreich
Hietzinger Kai 101-105, 1130 Wien
Tel: 05 9009 - 80690, Fax: - 40261
E-Mail: manfred.rapolter@allianz.at
Internet: http://www.allianz.at
Heidi Polke
Global Communications AGCS
Tel.: +49 89 3800 14303
E-Mail: heidi.polke@allianz.com
Internet: www.agcs.allianz.com
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/396/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0078 2012-03-26/11:00
1
Wien (APA-ots) - Auch wenn Titanic und aktuell Costa Concordia
markante Fälle sind: Unfälle in der Schifffahrt sind in den letzten
100 Jahren deutlich gesunken - trotz einer Verdreifachung des
weltweiten Schiffsverkehrs. In acht von zehn Fällen ist menschliches
Versagen als Unfallursache mit im Spiel. In Zukunft werden vor allem
immer größer werdende Schiffe, wirtschaftlicher Druck und Piraterie
die Schifffahrtsindustrie wie Versicherer vor neue Herausforderungen
stellen.
'Die Meere sind heute sicherer denn je. Doch es gibt neue Risiken,
die die Schifffahrtsindustrie proaktiv angehen muss - der Mensch
bleibt das schwächste Glied in der Kette', kommentiert Dr. Sven
Gerhard, Manager Schiffsversicherungen weltweit beim Allianz
Industrie- und Spezialversicherer AGCS (Allianz Global Corporate &
Specialty), die Studie mit dem Titel 'Sicherheit und Schifffahrt 1912
- 2012: Von der Titanic bis zur Costa Concordia', die in
Zusammenarbeit mit dem Seafarers' International Research Centre
(SIRC) der Universität Cardiff erstellt wurde.
Menschliches Versagen Nummer 1 der Risikofaktoren
Über 75 Prozent der Schäden im Seeverkehr seien demnach auf
vielfältige Varianten menschlicher Fehler zurückzuführen. Dazu zählen
unzureichendes Sicherheitsmanagement, knapp bemessene Personalstärken
der Crews oder auch Mängel in der Ausbildung. Aber auch Übermüdung
ist ein großes Problem, insbesondere in verkehrsreichen Gebieten wie
der Ostsee, da die Besatzungen dort nur kurze Ruhezeiten zwischen den
Einsätzen haben. Die Anzahl der Sterbefälle bei professionellen
Seeleuten ist in vielen Ländern gesunken, so beispielsweise in
Großbritannien von 358 von 100.000 Seefahrern in 1919 auf 11 von
100.000 in der Zeit von1996 - 2005. Zu den Unfallhotspots in der
Seefahrt gehören die Meeresgebiete um Südchina, Indochina, Indonesien
und die Philippinen mit 17 Prozent der Schäden in den Jahren 2001 -
2011, gefolgt vom östlichen Mittelmeer und dem Schwarzen Meer (13
Prozent) sowie Japan, Korea und Nordchina (12 Prozent). Das Meer um
die Britischen Inseln weist ebenfalls eine relativ hohe Unfalldichte
auf (8 Prozent).
Steigende Bedeutung der Schifffahrt
In den 100 Jahren seit der Titanic-Katastrophe hat sich die
kommerzielle Weltschiffsflotte auf über 100.000 Schiffe verdreifacht.
Dabei ist die Zahl der Totalverluste von 100 Schiffen pro Jahr in
1912 auf ein Schiff von 670 pro Jahr in 2009 gesunken. Seit 1910 hat
die Tonnage der Weltflotte um das 23-fache zugenommen und erreicht
heute fast 1 Milliarde Bruttoregistertonnen (2010). Der Weltseehandel
hat sich seit 1970 auf über 8,4 Milliarden Tonnen geladene Fracht pro
Jahr verdreifacht. Auch die Zahl der Passagiere auf
Kreuzfahrtschiffen ist kontinuierlich gestiegen - von 1990 bis 2015
ist mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 7,4
Prozent zu rechnen. 2015 werden voraussichtlich über 22 Millionen
Passagiere auf Kreuzfahrtschiffen Urlaub machen (2011: 19 Millionen).
Ausblick: Größe, Kostendruck und Piraterie als Risikofaktoren des 21.
Jahrhunderts
Trotz immens verbesserter Sicherheitsstandards ist die
Schifffahrtsindustrie mit neuen Risiken konfrontiert, vor allem
aufgrund des kontinuierlich wachsenden Seetransports weltweit, so die
Studie. Dazu zählt der Trend zu immer größeren Schiffen: 'Schiffe mit
Übergröße stellen uns Versicherer allein aufgrund ihrer schieren
Größe und ihres immensen Wertes vor Herausforderungen. Doch auch ihre
strukturelle Integrität bereitet uns Sorgen.' Zwar mache Größe allein
Schiffe nicht automatisch gefährlicher, aber es seien besondere
Risiken zu berücksichtigen. 'Im Notfall sind die Evakuierung wie auch
die Bergung natürlich schwieriger zu bewerkstelligen.' Die größten im
Bau befindlichen modernen Containerschiffe sind so groß, dass unter
Deck Platz ist für ein Basketballfeld, ein typisches
American-Football-Stadium und eine mit Zuschauern besetzte
Eishockey-Arena. Schiffe dieser Größe werfen die Frage nach der
angemessenen Schadendeckung im Falle eines Unglücks und nach
möglichen baulichen Beschränkungen auf, so die Experten für
Schiffsversicherung.
Neben dem Kostendruck, der Schiffseigner dazu drängt, ihre
Besatzungen aus Schwellenländern zu rekrutieren, wo Ausbildung und
Prüfungsstandards häufig nicht einheitlich sind, zählen knapp
kalkulierte Besatzungsstärken zu den Sicherheitsrisiken, die
'menschliches Versagen' begünstigen. Piraterie bleibt weiterhin ein
relevantes Risiko für die Schifffahrt, insbesondere vor Somalia und
dem Horn von Afrika, wo im Jahre 2011 28 Schiffe angegriffen wurden.
Der wirtschaftliche Schaden durch Piraterie wurde 2011 auf ca. 7
Milliarden US-Dollar geschätzt.
In der Geschichte haben Schiffskatastrophen großen Ausmaßes zu
Verbesserungen bei der Sicherheit der Seefahrt geführt. Dies ist laut
Gerhard auch nach dem Unglück der Costa Concordia zu erwarten: 'Die
Branche wird aus der Havarie ihre Schlüsse ziehen. Am Ende dürfte es
neue Sicherheitsstandards geben. Das war schon bei der Titanic so -
und die Costa Concordia wird hier keine Ausnahme machen.'
Über Allianz Global Corporate & Specialty
Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS) ist der internationale
Industrie- und Spezialversicherer der Allianz SE. AGCS bietet
Risikomanagement und maßgeschneiderten Versicherungsschutz für das
gesamte Spektrum von Industrie, Luftfahrt- und Seefahrtunternehmen.
Dazu zählen beispielsweise Transport-, Haftpflicht- oder
Sachversicherungen ebenso wie technische Versicherungen oder
Projektpolicen. Für global tätige Unternehmen bietet AGCS auch
länderübergreifenden Schutz über internationale
Versicherungsprogramme. AGCS zählt zu den führenden
Schiffsversicherern weltweit und bietet Deckungslösungen für alle
Schiffstypen an. Tanker, Schüttgutfrachter und Containerschiffe
gehören ebenso dazu wie Yachten und Sportboote. AGCS versichert auch
Transporte und kommt dabei für die Schäden durch verlorene oder
beschädigte Güter auf. Im Jahr 2011 erwirtschaftete AGCS im Bereich
Schiffs- und Transportversicherungen über 940 Mio. Euro an
Bruttoprämieneinahmen. Die AGCS ist - über eigene Standorte, das
Allianz Netzwerk oder durch Kooperationspartner - in über 150 Ländern
weltweit vertreten und beschäftigt mehr als 3200 Mitarbeiter. Sie
versorgt mehr als die Hälfte der Fortune Global 500-Unternehmen mit
Deckungen und hat im Jahr 2011 Bruttoprämieneinnahmen in Höhe von 4,9
Mrd. Euro erzielt. Die Finanzstärke der AGCS wurde von Standard &
Poor's mit AA ('Very Strong') und von A.M. Best mit A+ ('Superior')
bewertet.
Downloads im Internet unter
http://www.unternehmen.allianz.at/presse/news
- Pressetext als PDF
- Zusammenfassung der Studie als PDF
- Studie (englisch)
Bitte beachten Sie unseren Vorbehalt bei Zukunftsaussagen:
http://www.unternehmen.allianz.at/_Metaseiten/disclaimer
Rückfragehinweis:
Mag. Manfred Rapolter, MA
Unternehmenskommunikation
Allianz Gruppe in Österreich
Hietzinger Kai 101-105, 1130 Wien
Tel: 05 9009 - 80690, Fax: - 40261
E-Mail: manfred.rapolter@allianz.at
Internet: http://www.allianz.at
Heidi Polke
Global Communications AGCS
Tel.: +49 89 3800 14303
E-Mail: heidi.polke@allianz.com
Internet: www.agcs.allianz.com
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/396/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0078 2012-03-26/11:00