APA ots news: Bankenmaßnahmenpaket der EU soll Vertrauen in Kapitalmärkte stärken.
Eigenmittelstärkung stellt für Österreichs Banken eine
bewältigbare Herausforderung dar.
Wien (APA-ots) - Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA und die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) begrüßen die gestrige
Beschlussfassung des Europäischen Rats sowie des Euro-Gipfels der
Staats- und Regierungschefs über ein umfassendes Maßnahmenpaket zur
Wiederherstellung des Vertrauens auf den Finanzmärkten. 'Dieses Paket
setzt an den richtigen Punkten an, um das Vertrauen in die
Finanzmärkte zu verbessern. Bereinigung von Risiken und Stärkung der
Kapitalausstattung der Banken sowie Sicherung ihrer
Refinanzierungsfähigkeit werden die Widerstandsfähigkeit des
Bankensektors erhöhen', so FMA-Vorstand Mag. Helmut Ettl. Sein
Vorstandskollege Dr. Kurt Pribil ergänzt: 'Die gleichzeitig von der
europäischen Bankenaufsicht EBA vorgelegten Zahlen zum Kapitalbedarf
der europäischen Banken, bei gleichzeitiger Zusage von staatlicher
und europäischer Unterstützung sollten auch die privaten
Kapitalmärkte zur Stärkung der Eigenkapitalbasis wieder öffnen. Wir
sind überzeugt, dass die österreichischen Institute diese
Herausforderungen meistern werden.' 'Österreichs Banken sind
unmittelbar von den Problemen öffentlicher Schuldtitel nur im
geringen Maße betroffen, werden aber an den allgemeinen Maßnahmen zur
Kapitalstärkung teilnehmen. Dabei wird es unter
gesamtwirtschaftlichen Aspekten wichtig sein, die Stabilität der
Kreditversorgung zu sichern', so OeNB-Gouverneur Dr. Ewald Nowotny.
Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA ('European Banking
Authority') hat dazu gemeinsamen mit den nationalen Aufsichten die
Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf die Eigenkapitalausstattung
sowie die langfristigen Finanzierungsnotwendigkeiten der 70 größten
grenzüberschreitenden Banken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)
erhoben. Aus Österreich wurden die 'Erste Group Bank', die
'Raiffeisen Zentralbank, RZB' sowie die 'Österreichische Volksbanken
AG, ÖVAG' einbezogen. Als Benchmark hat der Europäische Rat eine
Quote von 9 Prozent hartem Kernkapital, gemessen an den
risikogewichteten Aktiva, beschlossen. Auf dieser Basis müssen diese
Institute laut EBA-Analyse zusätzliches hartes Kernkapital von in
Summe Euro 106 Mrd. aufbringen. Auf österreichische Institute
entfallen davon zusammen rund Euro 2,9 Mrd.
EBA hält zum Kapitalbedarfsbetrag österreichischer Banken
ausdrücklich fest, dass ein erheblicher Anteil davon auf die ÖVAG
entfällt, der als 'pro Forma'-Berechnung zu verstehen ist, da sich
dieses Institut mitten in einem Restrukturierungsprogramm befindet,
an dessen Ende die ÖVAG nur mehr ein regional tätiges Institut sein
wird.
Die EBA-Erhebung umfasst 70 jener 90 Banken, die am EBA-Stresstest
im Juni 2011 teilgenommen haben und jeweils zumindest 50 Prozent des
nationalen Bankenmarktes auf sich vereinen (nur kleinere, lediglich
regional tätige Institute wurden diesmal nicht berücksichtigt). Die
Definition des 'harten Kernkapitals' entspricht ebenfalls der
Definition bei diesem EBA-Stresstest (im Wesentlichen eingezahltes
Kapital, einbehaltene Gewinne und vom Staat gehaltenes
Partizipationskapital). Die Erhebung des Eigenkapitals und der
Forderungen gegenüber EWR-Staaten erfolgte zum Stichtag 30. Juni
2011, die Marktwerte der Forderungen gegenüber EWR-Staaten wurden zum
Stichtag 30. September angesetzt.
Es handelt sich hier jedoch nur um erste indikative Zahlen, da der
endgültige Bedarf erst auf Basis von September-Daten berechnet wird.
Auf Grundlage der endgültigen Zahlen, die im Laufe des Novembers
vorliegen sollten, werden die Banken Pläne vorzulegen haben, wie sie
bis Mitte 2012 den erforderlichen Kapitalbedarf erfüllen werden. Die
Institute haben dann bis 30. Juni 2012 Zeit, das vorgegebene Ziel zu
erreichen.
Zusätzlich zu den Kapitalmaßnahmen wurde beschlossen, im
Bedarfsfall durch die Gewährung staatlicher Garantien für Emissionen
sicherzustellen, dass die Banken auch mittelfristig über ausreichend
Liquidität verfügen, um ihre Kreditvergabe aufrecht zu erhalten. Die
Zugangskriterien und die sonstigen Konditionen werden diesbezüglich
noch auf EU-Ebene koordiniert.
Nähere Angaben zu diesem Paket finden Sie in der
EBA-Presseinformation:
http://www.eba.europa.eu/News--Communications/Year/2011.aspx
Rückfragehinweis:
Klaus Grubelnik (FMA) Dr. Christian Gutlederer (OeNB)
+43/(0)1/24959-5106 +43/(0)1/404 20-6609
+43/(0)676/882 49 516 +43/(0)664/515 36 18
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0013 2011-10-27/08:51
Eigenmittelstärkung stellt für Österreichs Banken eine
bewältigbare Herausforderung dar.
Wien (APA-ots) - Österreichs Finanzmarktaufsichtsbehörde FMA und die
Oesterreichische Nationalbank (OeNB) begrüßen die gestrige
Beschlussfassung des Europäischen Rats sowie des Euro-Gipfels der
Staats- und Regierungschefs über ein umfassendes Maßnahmenpaket zur
Wiederherstellung des Vertrauens auf den Finanzmärkten. 'Dieses Paket
setzt an den richtigen Punkten an, um das Vertrauen in die
Finanzmärkte zu verbessern. Bereinigung von Risiken und Stärkung der
Kapitalausstattung der Banken sowie Sicherung ihrer
Refinanzierungsfähigkeit werden die Widerstandsfähigkeit des
Bankensektors erhöhen', so FMA-Vorstand Mag. Helmut Ettl. Sein
Vorstandskollege Dr. Kurt Pribil ergänzt: 'Die gleichzeitig von der
europäischen Bankenaufsicht EBA vorgelegten Zahlen zum Kapitalbedarf
der europäischen Banken, bei gleichzeitiger Zusage von staatlicher
und europäischer Unterstützung sollten auch die privaten
Kapitalmärkte zur Stärkung der Eigenkapitalbasis wieder öffnen. Wir
sind überzeugt, dass die österreichischen Institute diese
Herausforderungen meistern werden.' 'Österreichs Banken sind
unmittelbar von den Problemen öffentlicher Schuldtitel nur im
geringen Maße betroffen, werden aber an den allgemeinen Maßnahmen zur
Kapitalstärkung teilnehmen. Dabei wird es unter
gesamtwirtschaftlichen Aspekten wichtig sein, die Stabilität der
Kreditversorgung zu sichern', so OeNB-Gouverneur Dr. Ewald Nowotny.
Die europäische Bankenaufsichtsbehörde EBA ('European Banking
Authority') hat dazu gemeinsamen mit den nationalen Aufsichten die
Auswirkungen der Staatsschuldenkrise auf die Eigenkapitalausstattung
sowie die langfristigen Finanzierungsnotwendigkeiten der 70 größten
grenzüberschreitenden Banken im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR)
erhoben. Aus Österreich wurden die 'Erste Group Bank', die
'Raiffeisen Zentralbank, RZB' sowie die 'Österreichische Volksbanken
AG, ÖVAG' einbezogen. Als Benchmark hat der Europäische Rat eine
Quote von 9 Prozent hartem Kernkapital, gemessen an den
risikogewichteten Aktiva, beschlossen. Auf dieser Basis müssen diese
Institute laut EBA-Analyse zusätzliches hartes Kernkapital von in
Summe Euro 106 Mrd. aufbringen. Auf österreichische Institute
entfallen davon zusammen rund Euro 2,9 Mrd.
EBA hält zum Kapitalbedarfsbetrag österreichischer Banken
ausdrücklich fest, dass ein erheblicher Anteil davon auf die ÖVAG
entfällt, der als 'pro Forma'-Berechnung zu verstehen ist, da sich
dieses Institut mitten in einem Restrukturierungsprogramm befindet,
an dessen Ende die ÖVAG nur mehr ein regional tätiges Institut sein
wird.
Die EBA-Erhebung umfasst 70 jener 90 Banken, die am EBA-Stresstest
im Juni 2011 teilgenommen haben und jeweils zumindest 50 Prozent des
nationalen Bankenmarktes auf sich vereinen (nur kleinere, lediglich
regional tätige Institute wurden diesmal nicht berücksichtigt). Die
Definition des 'harten Kernkapitals' entspricht ebenfalls der
Definition bei diesem EBA-Stresstest (im Wesentlichen eingezahltes
Kapital, einbehaltene Gewinne und vom Staat gehaltenes
Partizipationskapital). Die Erhebung des Eigenkapitals und der
Forderungen gegenüber EWR-Staaten erfolgte zum Stichtag 30. Juni
2011, die Marktwerte der Forderungen gegenüber EWR-Staaten wurden zum
Stichtag 30. September angesetzt.
Es handelt sich hier jedoch nur um erste indikative Zahlen, da der
endgültige Bedarf erst auf Basis von September-Daten berechnet wird.
Auf Grundlage der endgültigen Zahlen, die im Laufe des Novembers
vorliegen sollten, werden die Banken Pläne vorzulegen haben, wie sie
bis Mitte 2012 den erforderlichen Kapitalbedarf erfüllen werden. Die
Institute haben dann bis 30. Juni 2012 Zeit, das vorgegebene Ziel zu
erreichen.
Zusätzlich zu den Kapitalmaßnahmen wurde beschlossen, im
Bedarfsfall durch die Gewährung staatlicher Garantien für Emissionen
sicherzustellen, dass die Banken auch mittelfristig über ausreichend
Liquidität verfügen, um ihre Kreditvergabe aufrecht zu erhalten. Die
Zugangskriterien und die sonstigen Konditionen werden diesbezüglich
noch auf EU-Ebene koordiniert.
Nähere Angaben zu diesem Paket finden Sie in der
EBA-Presseinformation:
http://www.eba.europa.eu/News--Communications/Year/2011.aspx
Rückfragehinweis:
Klaus Grubelnik (FMA) Dr. Christian Gutlederer (OeNB)
+43/(0)1/24959-5106 +43/(0)1/404 20-6609
+43/(0)676/882 49 516 +43/(0)664/515 36 18
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/694/aom
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OTS0013 2011-10-27/08:51