APA ots news: Deutliches Leistungsbilanzplus dank Reiseverkehr und technischer Dienstleistungen
Österreichs Außenwirtschaft in den ersten drei Quartalen 2011
Wien (APA-ots) - Österreichs Wirtschaft erzielte in den ersten drei
Quartalen 2011 ein Leistungsbilanzplus von 4,5 Mrd EUR, das fast
ausschließlich in der konjunkturell günstigen ersten Jahreshälfte
erwirtschaftet wurde. Im Umfeld der beginnenden Konjunkturabkühlung
ergab sich im dritten Quartal 2011 ein ausgeglichener Saldo.
Maßgeblichen Anteil am Leistungsbilanzüberschuss hatte der
Reiseverkehr mit der viertbesten bislang registrierten Wintersaison
2011 sowie einem sehr guten Sommerergebnis Sehr gefragt waren auch
Österreichs technische Dienstleistungen im Ausland. Der
Kapitalverkehr mit dem Ausland war durch einen Rückzug aus
internationalen langfristigen Rentenpapieren sowie durch
nachlassendes Interesse an Investmentzertifikaten geprägt. Heimische
Schuldner finanzierten sich überwiegend kurzfristig, da
internationale Anleger angesichts des niedrigen Zinsniveaus geringe
Bindungsfristen bevorzugten.
Österreichs Güterverkehr mit dem Ausland verlief in den ersten
drei Quartalen 2011 wesentlich dynamischer als in den beiden Jahren
zuvor: Mit 93 Mrd EUR lagen die Ausfuhren um 14% über dem
Vergleichswert 2010 und 30% über jenem des Krisenjahres 2009. Noch
deutlicher stiegen die Gütereinfuhren (+16%) und erreichten mit mehr
als 97 Mrd EUR einen neuen Rekordwert. Mit der Konjunkturabkühlung
trüben sich die Aussichten der heimischen Exporteure jedoch deutlich
ein. Die Finanz- und Schuldenkrise wird sich gemäß jüngster
OeNB-Prognose deutlich negativ auf den Außenhandel auswirken.
Der Reiseverkehr steuerte in den ersten drei Quartalen 2011 mit
+5,4 Mrd EUR etwa die Hälfte zum Überschuss der Dienstleistungsbilanz
bei. Laut Statistik Austria erzielte der Wintertourismus 2011 mit
rund 62 Mio Nächtigung das viertbeste Ergebnis, das bislang
verzeichnet wurde. Zudem verlief auch die Sommersaison 2011 mit 64
Mio Nächtigungen erfolgreich. Gleichzeitig werden Österreichs
unternehmensbezogene Dienstleistungen im Ausland ein zunehmend
wichtiger Faktor für das Leistungsbilanzergebnis: In den ersten drei
Quartalen 2011 wiesen sie bereits einen Überschuss von rund 5 Mrd EUR
auf. Insbesondere technische Dienstleistungen wie jene heimischer
Architekten oder Ingenieure erfreuen sich im Ausland steigender
Nachfrage.
Österreichs Kapitalveranlagungen im Ausland waren von einem
spürbaren Rückzug aus Wertpapieren und einem gleichzeitigen Aufbau an
Kredit- und Einlagenforderungen gekennzeichnet. Insgesamt zogen
heimische Wertpapierinvestoren per Saldo 4,2 Mrd EUR aus dem Ausland
ab, nachdem sie im Vergleichszeitraum 2010 noch 6,3 Mrd EUR
investiert hatten. Das seit einigen Jahren nachlassende Interesse
privater Haushalte an Investmentzertifikaten spiegelte sich auch in
den ersten drei Quartalen 2011 wider: Insgesamt stießen
österreichische Investoren - vor allem Investmentfonds - ausländische
Investmentzertifikate im Gegenwert von mehr als einer Milliarde EUR
ab. Weiters wurden langfristige verzinsliche Wertpapiere per Saldo um
fast 5 Mrd EUR verkauft.
Österreichische Schuldner haben sich entsprechend den
internationalen Anlegerpräferenzen, die infolge des geringen
Zinsniveaus durch möglichst hohe Flexibilität und geringe
Bindungsfristen geprägt sind, überwiegend kurzfristig finanziert:
Heimische Banken haben nahezu ihre gesamte internationale
Wertpapierfinanzierung in Form von Geldmarktpapieren (3,6 Mrd EUR)
abgewickelt. Langfristige Zinspapiere wurden dagegen im Umfang von
4,8 Mrd EUR abgestoßen. Gleichzeitig bauten die Banken ihre
Einlagenverpflichtungen mit knapp 10 Mrd EUR im Gegensatz zu den
beiden vorangegangen Jahren deutlich auf.
Tabelle Zahlungsbilanz und weitere statistische Daten siehe
www.oenb.at
Rückfragehinweis
Pressesprecher
Dr. Christian Gutlederer
Tel.: +43-1-40420-6609
christian.gutlederer@oenb.at
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Statistik Hotline
Tel.: (+43-1) 404 20-5555
mailto:statistik.hotline@oenb.at
http://www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0025 2012-01-09/09:59
Österreichs Außenwirtschaft in den ersten drei Quartalen 2011
Wien (APA-ots) - Österreichs Wirtschaft erzielte in den ersten drei
Quartalen 2011 ein Leistungsbilanzplus von 4,5 Mrd EUR, das fast
ausschließlich in der konjunkturell günstigen ersten Jahreshälfte
erwirtschaftet wurde. Im Umfeld der beginnenden Konjunkturabkühlung
ergab sich im dritten Quartal 2011 ein ausgeglichener Saldo.
Maßgeblichen Anteil am Leistungsbilanzüberschuss hatte der
Reiseverkehr mit der viertbesten bislang registrierten Wintersaison
2011 sowie einem sehr guten Sommerergebnis Sehr gefragt waren auch
Österreichs technische Dienstleistungen im Ausland. Der
Kapitalverkehr mit dem Ausland war durch einen Rückzug aus
internationalen langfristigen Rentenpapieren sowie durch
nachlassendes Interesse an Investmentzertifikaten geprägt. Heimische
Schuldner finanzierten sich überwiegend kurzfristig, da
internationale Anleger angesichts des niedrigen Zinsniveaus geringe
Bindungsfristen bevorzugten.
Österreichs Güterverkehr mit dem Ausland verlief in den ersten
drei Quartalen 2011 wesentlich dynamischer als in den beiden Jahren
zuvor: Mit 93 Mrd EUR lagen die Ausfuhren um 14% über dem
Vergleichswert 2010 und 30% über jenem des Krisenjahres 2009. Noch
deutlicher stiegen die Gütereinfuhren (+16%) und erreichten mit mehr
als 97 Mrd EUR einen neuen Rekordwert. Mit der Konjunkturabkühlung
trüben sich die Aussichten der heimischen Exporteure jedoch deutlich
ein. Die Finanz- und Schuldenkrise wird sich gemäß jüngster
OeNB-Prognose deutlich negativ auf den Außenhandel auswirken.
Der Reiseverkehr steuerte in den ersten drei Quartalen 2011 mit
+5,4 Mrd EUR etwa die Hälfte zum Überschuss der Dienstleistungsbilanz
bei. Laut Statistik Austria erzielte der Wintertourismus 2011 mit
rund 62 Mio Nächtigung das viertbeste Ergebnis, das bislang
verzeichnet wurde. Zudem verlief auch die Sommersaison 2011 mit 64
Mio Nächtigungen erfolgreich. Gleichzeitig werden Österreichs
unternehmensbezogene Dienstleistungen im Ausland ein zunehmend
wichtiger Faktor für das Leistungsbilanzergebnis: In den ersten drei
Quartalen 2011 wiesen sie bereits einen Überschuss von rund 5 Mrd EUR
auf. Insbesondere technische Dienstleistungen wie jene heimischer
Architekten oder Ingenieure erfreuen sich im Ausland steigender
Nachfrage.
Österreichs Kapitalveranlagungen im Ausland waren von einem
spürbaren Rückzug aus Wertpapieren und einem gleichzeitigen Aufbau an
Kredit- und Einlagenforderungen gekennzeichnet. Insgesamt zogen
heimische Wertpapierinvestoren per Saldo 4,2 Mrd EUR aus dem Ausland
ab, nachdem sie im Vergleichszeitraum 2010 noch 6,3 Mrd EUR
investiert hatten. Das seit einigen Jahren nachlassende Interesse
privater Haushalte an Investmentzertifikaten spiegelte sich auch in
den ersten drei Quartalen 2011 wider: Insgesamt stießen
österreichische Investoren - vor allem Investmentfonds - ausländische
Investmentzertifikate im Gegenwert von mehr als einer Milliarde EUR
ab. Weiters wurden langfristige verzinsliche Wertpapiere per Saldo um
fast 5 Mrd EUR verkauft.
Österreichische Schuldner haben sich entsprechend den
internationalen Anlegerpräferenzen, die infolge des geringen
Zinsniveaus durch möglichst hohe Flexibilität und geringe
Bindungsfristen geprägt sind, überwiegend kurzfristig finanziert:
Heimische Banken haben nahezu ihre gesamte internationale
Wertpapierfinanzierung in Form von Geldmarktpapieren (3,6 Mrd EUR)
abgewickelt. Langfristige Zinspapiere wurden dagegen im Umfang von
4,8 Mrd EUR abgestoßen. Gleichzeitig bauten die Banken ihre
Einlagenverpflichtungen mit knapp 10 Mrd EUR im Gegensatz zu den
beiden vorangegangen Jahren deutlich auf.
Tabelle Zahlungsbilanz und weitere statistische Daten siehe
www.oenb.at
Rückfragehinweis
Pressesprecher
Dr. Christian Gutlederer
Tel.: +43-1-40420-6609
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Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Statistik Hotline
Tel.: (+43-1) 404 20-5555
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