APA ots news: ÖGB: Österreichischer Corporate Governance Kodex bleibt wirkungslos
Forderung nach verbindlichen Frauenquoten
Wien (APA-ots) - Der ÖGB kritisiert die geplante Anpassung des
österreichischen Corporate Governance Kodex als wirkungslos. 'Dieser
Vorschlag bringt nicht mehr Frauen in Aufsichtsräte. Die
Nichteinhaltung der Vorgaben für die Besetzung frei werdender Mandate
im Aufsichtsrat bzw. die Bestellung des Aufsichtsrates muss künftig
zwar begründet werden, gleichzeitig wurden für die Unternehmen aber
Schlupflöcher geschaffen', sagt ÖGB-Frauenvorsitzende Brigitte
Ruprecht. Sie fordert ein Ende der Freiwilligkeit und
Selbstverpflichtungen. 'Nur verbindliche Quotenvorgaben und
Sanktionen werden zu einem höheren Frauenanteil in Führungspositionen
führen.'++++
Der Entwurf sieht vor, dass die Diversitätsregel von der R-Stufe mit
freiwilliger Anwendung bzw. Empfehlungscharakter in die C-Stufe
angehoben werden, die umgesetzt und bei Abweichung begründet werden
muss. Grundsätzlich sei dies eine Weiterentwicklung. 'Eine aktuelle
Studie der Arbeiterkammer zeigt aber, dass - sofern es
Frauenförderung betrifft - gesetzliche Maßnahmen recht wirkungslos
sein können. Die Anpassung des Corporate Governance Kodex ist in
dieser Form erneut nur eine Alibiaktion', kritisiert Ruprecht. 2010
waren börsennotierte Unternehmen erstmals per Gesetz verpflichtet, in
ihren Geschäftsberichten auch über Maßnahmen zur Frauenförderung zu
berichten. Rund 40 Prozent der betroffenen Unternehmen missachteten
diese Vorschrift. 'Auch bei jenen Unternehmen, die das Gesetz
'umsetzten', waren die Frauenfördermaßnahmen qualitativ und
quantitativ unzureichend und oft nur mit viel Phantasie als
Frauenförderung interpretierbar.'
Ende September 2011 kamen auf 608 Aufsichtratsmitglieder
börsennotierter Unternehmen gerade einmal 44 Frauen. Von jenen 44
Frauen waren 20 Frauen aus der ArbeitnehmerInnenvertretung entsandt.
'Für einen höheren Frauenanteil braucht es klare Zielvorgaben und
Sanktionen bei Nichteinhaltung. Was als Frauenförderung gilt, muss
klarer definiert werden, und neben saftigen Strafen braucht es auch
Maßnahmen wie die Koppelung der Wirtschaftsförderung an die
Frauenförderung. Den zahlreichen gut qualifizierten Frauen müssen
endlich echte Chancen eingeräumt werden', fordert die Vorsitzende der
ÖGB-Frauen.
Rückfragehinweis:
ÖGB-Referat für Öffentlichkeitsarbeit
Katja Dämmrich
Tel.: 01 53444-39265
E-Mail: katja.daemmrich@oegb.at
www.oegb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/143/aom
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OTS0170 2011-11-30/12:11
Forderung nach verbindlichen Frauenquoten
Wien (APA-ots) - Der ÖGB kritisiert die geplante Anpassung des
österreichischen Corporate Governance Kodex als wirkungslos. 'Dieser
Vorschlag bringt nicht mehr Frauen in Aufsichtsräte. Die
Nichteinhaltung der Vorgaben für die Besetzung frei werdender Mandate
im Aufsichtsrat bzw. die Bestellung des Aufsichtsrates muss künftig
zwar begründet werden, gleichzeitig wurden für die Unternehmen aber
Schlupflöcher geschaffen', sagt ÖGB-Frauenvorsitzende Brigitte
Ruprecht. Sie fordert ein Ende der Freiwilligkeit und
Selbstverpflichtungen. 'Nur verbindliche Quotenvorgaben und
Sanktionen werden zu einem höheren Frauenanteil in Führungspositionen
führen.'++++
Der Entwurf sieht vor, dass die Diversitätsregel von der R-Stufe mit
freiwilliger Anwendung bzw. Empfehlungscharakter in die C-Stufe
angehoben werden, die umgesetzt und bei Abweichung begründet werden
muss. Grundsätzlich sei dies eine Weiterentwicklung. 'Eine aktuelle
Studie der Arbeiterkammer zeigt aber, dass - sofern es
Frauenförderung betrifft - gesetzliche Maßnahmen recht wirkungslos
sein können. Die Anpassung des Corporate Governance Kodex ist in
dieser Form erneut nur eine Alibiaktion', kritisiert Ruprecht. 2010
waren börsennotierte Unternehmen erstmals per Gesetz verpflichtet, in
ihren Geschäftsberichten auch über Maßnahmen zur Frauenförderung zu
berichten. Rund 40 Prozent der betroffenen Unternehmen missachteten
diese Vorschrift. 'Auch bei jenen Unternehmen, die das Gesetz
'umsetzten', waren die Frauenfördermaßnahmen qualitativ und
quantitativ unzureichend und oft nur mit viel Phantasie als
Frauenförderung interpretierbar.'
Ende September 2011 kamen auf 608 Aufsichtratsmitglieder
börsennotierter Unternehmen gerade einmal 44 Frauen. Von jenen 44
Frauen waren 20 Frauen aus der ArbeitnehmerInnenvertretung entsandt.
'Für einen höheren Frauenanteil braucht es klare Zielvorgaben und
Sanktionen bei Nichteinhaltung. Was als Frauenförderung gilt, muss
klarer definiert werden, und neben saftigen Strafen braucht es auch
Maßnahmen wie die Koppelung der Wirtschaftsförderung an die
Frauenförderung. Den zahlreichen gut qualifizierten Frauen müssen
endlich echte Chancen eingeräumt werden', fordert die Vorsitzende der
ÖGB-Frauen.
Rückfragehinweis:
ÖGB-Referat für Öffentlichkeitsarbeit
Katja Dämmrich
Tel.: 01 53444-39265
E-Mail: katja.daemmrich@oegb.at
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OTS0170 2011-11-30/12:11