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APA ots news: Haushalte tendierten auch 2011 zu weniger Finanzinvestitionen

Veröffentlicht am 26.04.2012, 09:34
Geldvermögensbildung und Finanzierung privater Haushalte 2011

Wien (APA-ots) - Private Haushalte investierten im Jahr 2011 9,3 Mrd

EUR neu in Finanzanlagen und damit um rund ein Fünftel weniger als

noch 2010. Dieser Rückgang machte pro Haushalt im Durchschnitt 700

EUR aus. Damit setzt sich die seit 2007 begonnene Verlangsamung im

Vermögensaufbau weiter fort. Dieser Trend wird auch von der

geringeren Spartätigkeit stark beeinflusst. Der größte Teil der

Neuveranlagungen entfiel mit rund 60% auf inländische Banken, für die

die Haushalte weiterhin ein wesentlicher Kapitalgeber bleiben.

Umgekehrt verschuldeten sich Haushalte 2011 bei inländischen Banken

mehr als doppelt so hoch wie noch 2010 - allerdings auf dem sehr

geringen Niveau von 2,5 Mrd EUR.

Gemäß den Daten der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung

der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) betrug der Vermögensaufbau

privater Haushalte in Finanzanlagen im Jahr 2011 9,3 Mrd EUR

gegenüber 11,9 Mrd im Jahr davor. Die Finanzinvestitionen fanden in

einem Umfeld unruhiger Kapitalmärkte und einer gegenüber 2010

deutlich gestiegenen Inflation statt. Die mit 'angezogener

Handbremse' durchgeführten Neuveranlagungen spiegeln die von der

Statistik Austria ermittelte - gegenüber 2010 weiter rückläufige -

Sparquote von 7,5% wider. Zusätzlich sorgten vor allem hohe

Buchverluste in den Wertpapierportefeuilles der inländischen

Privatanleger dafür, dass der Vermögensbestand auf dem Jahresendstand

von 2010 in der Größenordnung von 469 Mrd EUR stagnierte.

Private Kreditnehmer verschuldeten sich im Jahr 2011 im Ausmaß von

2,5 Mrd EUR neu (2010: 1,1 Mrd EUR). Der Anstieg ist auf eine

vermehrte Inanspruchnahme von Wohnbaukrediten zurückzuführen. Die

gesamten Verbindlichkeiten stiegen 2011 gegenüber dem

Vorjahresendstand um 2% auf 164 Mrd EUR. Knapp zwei Drittel davon

entfielen auf Wohnbaukredite in Höhe von 108 Mrd EUR.

Grafik: Geldvermögen privater Haushalte

Die geringeren Mittel für Finanzanlagen wurden von den privaten

Haushalten 2011 auch anders veranlagt als noch 2010:

Wie schon im ersten Halbjahr 2011 beobachtbar, investierten

private Anleger mit 4,2 Mrd EUR im gesamten Jahr 2011 deutlich mehr

in Bankeinlagen als noch 2010 (1 Mrd EUR). Bedingt durch höhere

Inflationsraten (Jahresdurchschnitt 2011: 3,3%) konnte die nominelle

Verzinsung bei vielen Einlagenprodukten diese Preissteigerung nicht

kompensieren. Dies galt insbesondere für täglich fällige Produkte

oder Einlagen mit einer Bindungsfrist von bis zu maximal einem Jahr.

Der weitere erwartete Rückgang der Inflation (März 2012: 2,4%) dürfte

hier ein wenig Entspannung hinsichtlich der Realverzinsung bringen,

wenngleich auch die Neugeschäftszinsen der Banken seit Oktober 2011

im Durchschnitt der folgenden vier Monate tendenziell leicht

rückläufig waren.

Machten im Jahr 2010, insbesondere durch einen Einmaleffekt im

Dezember 2010, die Wertpapierveranlagungen fast 40% der

Geldvermögensbildung aus, so fiel das Interesse privater Anleger an

handelbaren Wertpapieren im Jahr 2011 deutlich: Per saldo flossen nur

5% (500 Mio EUR) der Finanzinvestitionen an neuem Kapital in

Wertpapiertitel.

Getrieben durch Primärmarkttransaktionen kam es im ersten Halbjahr

2011 zu einem überproportional hohen Erwerb von inländischen

Bankanleihen und durch Tilgungen im vierten Quartal 2011 zu starken

Verkäufen derselben Wertpapierkategorie. Insgesamt fiel im Jahr 2011

der Nettoerwerb von Bankanleihen mit rund 1,4 Mrd EUR doppelt so hoch

aus wie im Jahr 2010. Weiterhin gefragt waren inländische

Unternehmensanleihen mit einem Transaktions-volumen von rund 500 Mio

EUR. Hingegen sorgten vor allem die deutlichen Aktienkursrückgänge im

dritten Quartal 2011 sowie die anhaltenden Unsicherheiten auf den

Anleihemärkten für einen Verkauf von Investmentzertifikaten in Höhe

von 1,5 Mrd EUR, während direkt erworbene Aktien netto sogar um rund

200 Mio EUR zugekauft wurden. Das gesamte Wertpapierportefeuille mit

einem aktuellen Marktwert in Höhe von 94 Mrd EUR Ende 2011 fiel durch

die starken Kursrückgänge des Aktien- und Investmentfondsbestands auf

das Niveau vom März 2010 zurück.

Die Geldvermögensbildung dürfte auch 2012 durch eine im Vergleich

zum langjährigen Durchschnitt geringere Sparquote eher moderat

ausfallen. Erste Ergebnisse für die Veranlagungen zu Jahresbeginn

zeigen, dass sowohl Einlagen als auch handelbare Wertpapiere

tendenziell eher abgebaut bzw. verkauft wurden.

Tabelle: Finanzvermögen und Verpflichtungen der privaten Hauhalte

Weitere statistische Informationen unter: statistik.oenb.at und

dieaktuellezahl.oenb.at.

Rückfragehinweis: Pressesprecher Dr. Christian Gutlederer, Tel.:

+43-1-40420-6609, christian.gutlederer@oenb.at

Rückfragehinweis:

Oesterreichische Nationalbank

Statistik Hotline

Tel.: (+43-1) 404 20-5555

mailto:statistik.hotline@oenb.at

http://www.oenb.at

Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom

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