APA ots news: Kreditvergabe österreichischer Banken weiterhin robust, aber verlangsamte Wachstumsdynamik in den letzten Monaten
7. OeNB-Kreditbericht zur Kreditvergabe des österreichischen
Bankensystems
Wien (APA-ots) - Die Entwicklung der Kreditvergabe der heimischen
Banken an die österreichischen Unternehmen hat sich im bisherigen
Verlauf des Jahres 2011 weiter erholt, allerdings zeigt sich in den
letzten Monaten eine Verlangsamung der Erholung: Seit Juli 2011 ist
die Jahreswachstumsrate der Kreditvergabe an die Unternehmen bei rund
2% stagniert. Damit befindet sich die Kreditdynamik im historischen
Vergleich noch immer auf einem Wert, der wesentlich unter dem Niveau
vor Ausbruch der Finanzkrise liegt. Nach Wirtschaftssektoren
betrachtet zeigt sich in den letzten Monaten eine stärkere Ausweitung
der Kreditvergabe an Unternehmen in der Sachgütererzeugung sowie in
der Bauwirtschaft, während die Kreditvergabe an
Energieversorgungsunternehmen bereits seit einigen Monaten rückläufig
ist.
Die Kreditvergabe an die privaten Haushalte hat sich ebenso wie jene
an die Unternehmen nach der Finanzkrise nur langsam wieder erholt.
Eine etwas stärkere Erholung setzte erst in der ersten Jahreshälfte
2011 ein, als die Jahreswachstumsrate des aushaftenden Kreditvolumens
bis Jahresmitte auf über 2% kletterte. Seither stagniert die
Wachstumsrate - ähnlich wie bei den Unternehmenskrediten - auf einem
Niveau von rund 2%.
Die Anleiheemissionen der österreichischen nicht-finanziellen
Unternehmen sind infolge teilweiser Substitution von
Kreditfinanzierung durch Anleihefinanzierung während der Finanzkrise
bis Ende 2009 gestiegen und haben sich erst mit der Erholung der
Kreditvergabe wieder reduziert. Von Jänner bis Oktober 2011 haben die
österreichischen Unternehmen netto Anleihen im Wert von 3,2 Mrd. EUR
emittiert, dies ist um etwa 1,1 Mrd EUR weniger als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ebenso war die
Netto-Kreditfinanzierung der österreichischen Unternehmen aus dem
Ausland in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres
rückläufig.
Die Zinssätze sowohl von Unternehmens- als auch von Haushaltskrediten
sind nach der langen Phase historisch niedriger Zinsen seit Mitte
2010 wieder gestiegen. In den jüngsten Monaten war die Entwicklung
der Kundenzinssätze für die meisten Laufzeiten und
Zinsbindungsfristen allerdings konstant, in manchen Kategorien (etwa
für neue Unternehmenskredite mit Zinsbindungsfrist von bis zu einem
Jahr) sogar leicht rückläufig. Bei den Wohnbaukrediten hingegen
erfolgt die Anpassung an den Euribor wegen bestehender
Fixzinsklauseln und längeren Anpassungsrhythmen meist verzögert,
weshalb hier die Zinssätze auch in den letzten Monaten noch leicht
gestiegen sind.
Eine von der OeNB durchgeführte Befragung von großen österreichischen
Unternehmen zeigt, dass aufgrund der geringen Investitionsnachfrage
in Kombination mit einem hohen Innenfinanzierungspotenzial die
Nachfrage nach Krediten eher verhalten ist. Manche Unternehmen gaben
an, dass in einigen Fällen Kredite mit einer längeren Laufzeit schwer
verfügbar sind oder nur zu wenig akzeptablen Konditionen.
Sowohl aus der Analyse der statistischen Daten als auch aus den
aktuellen Umfragen lassen sich derzeit keine Hinweise auf das
Bestehen einer Kreditklemme ableiten.
Herausgeber:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (+43-1) 404 20-6666
http://www.oenb.at
Rückfragehinweis:
Oesterreichische Nationalbank
Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
Tel.: (+43-1) 404 20-6609
mailto:christian.gutlederer@oenb.at
www.oenb.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/156/aom
*** OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER
INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0065 2011-12-21/10:01
7. OeNB-Kreditbericht zur Kreditvergabe des österreichischen
Bankensystems
Wien (APA-ots) - Die Entwicklung der Kreditvergabe der heimischen
Banken an die österreichischen Unternehmen hat sich im bisherigen
Verlauf des Jahres 2011 weiter erholt, allerdings zeigt sich in den
letzten Monaten eine Verlangsamung der Erholung: Seit Juli 2011 ist
die Jahreswachstumsrate der Kreditvergabe an die Unternehmen bei rund
2% stagniert. Damit befindet sich die Kreditdynamik im historischen
Vergleich noch immer auf einem Wert, der wesentlich unter dem Niveau
vor Ausbruch der Finanzkrise liegt. Nach Wirtschaftssektoren
betrachtet zeigt sich in den letzten Monaten eine stärkere Ausweitung
der Kreditvergabe an Unternehmen in der Sachgütererzeugung sowie in
der Bauwirtschaft, während die Kreditvergabe an
Energieversorgungsunternehmen bereits seit einigen Monaten rückläufig
ist.
Die Kreditvergabe an die privaten Haushalte hat sich ebenso wie jene
an die Unternehmen nach der Finanzkrise nur langsam wieder erholt.
Eine etwas stärkere Erholung setzte erst in der ersten Jahreshälfte
2011 ein, als die Jahreswachstumsrate des aushaftenden Kreditvolumens
bis Jahresmitte auf über 2% kletterte. Seither stagniert die
Wachstumsrate - ähnlich wie bei den Unternehmenskrediten - auf einem
Niveau von rund 2%.
Die Anleiheemissionen der österreichischen nicht-finanziellen
Unternehmen sind infolge teilweiser Substitution von
Kreditfinanzierung durch Anleihefinanzierung während der Finanzkrise
bis Ende 2009 gestiegen und haben sich erst mit der Erholung der
Kreditvergabe wieder reduziert. Von Jänner bis Oktober 2011 haben die
österreichischen Unternehmen netto Anleihen im Wert von 3,2 Mrd. EUR
emittiert, dies ist um etwa 1,1 Mrd EUR weniger als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres. Ebenso war die
Netto-Kreditfinanzierung der österreichischen Unternehmen aus dem
Ausland in den ersten beiden Quartalen des laufenden Jahres
rückläufig.
Die Zinssätze sowohl von Unternehmens- als auch von Haushaltskrediten
sind nach der langen Phase historisch niedriger Zinsen seit Mitte
2010 wieder gestiegen. In den jüngsten Monaten war die Entwicklung
der Kundenzinssätze für die meisten Laufzeiten und
Zinsbindungsfristen allerdings konstant, in manchen Kategorien (etwa
für neue Unternehmenskredite mit Zinsbindungsfrist von bis zu einem
Jahr) sogar leicht rückläufig. Bei den Wohnbaukrediten hingegen
erfolgt die Anpassung an den Euribor wegen bestehender
Fixzinsklauseln und längeren Anpassungsrhythmen meist verzögert,
weshalb hier die Zinssätze auch in den letzten Monaten noch leicht
gestiegen sind.
Eine von der OeNB durchgeführte Befragung von großen österreichischen
Unternehmen zeigt, dass aufgrund der geringen Investitionsnachfrage
in Kombination mit einem hohen Innenfinanzierungspotenzial die
Nachfrage nach Krediten eher verhalten ist. Manche Unternehmen gaben
an, dass in einigen Fällen Kredite mit einer längeren Laufzeit schwer
verfügbar sind oder nur zu wenig akzeptablen Konditionen.
Sowohl aus der Analyse der statistischen Daten als auch aus den
aktuellen Umfragen lassen sich derzeit keine Hinweise auf das
Bestehen einer Kreditklemme ableiten.
Herausgeber:
Oesterreichische Nationalbank
Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: (+43-1) 404 20-6666
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Rückfragehinweis:
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Dr. Christian Gutlederer
Pressesprecher
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