APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Die Börse Wien braucht einen Neustart - von André Exner
Die neue Börsechefin Birgit Kuras hat eine lange To-do-Liste
Wien (APA-ots) - Morgen präsentiert die mit 1. März angetretene Börse
Wien-Chefin Birgit Kuras ihr Programm. Leicht wird es nicht sein, die
Börse aus ihrem Dornröschenschlaf der vergangenen rund zwei Jahre zu
erwecken. Denn während die Kurse in Wien heuer stärker als fast
überall in Europa steigen, sollte man zweierlei nicht vergessen:
Erstens, dass der heimische Handelsplatz im Vorjahr so ziemlich das
Schlusslicht der Welt war und damit eine Gegenbewegung überfällig
war; und zweitens, dass nur die Kurse steigen und nicht die Umsätze.
Seit der Einführung der Wertpapier-KESt weichen sowohl Kleinanleger
als auch große Akteure auf andere Handelsplätze oder (wo es geht)
außerbörsliche Deals aus, der Börse entgehen Milliarden an Umsatz.
Die neue Börsechefin Birgit Kuras wird hoffentlich den frischen Wind
bringen, den der Handelsplatz dringend notwendig hat. Sie hat
bestimmt eine lange To-do-Liste. Was ganz oben stehen sollte: Die
Börse Wien muss alles versuchen, um die wenig Geld bringende, für
Stimmung und Image aber umso schädlichere Mickymaus-Steuer
Wertpapier-KESt abzuschaffen. Zugleich sollte die Börsechefin auch
energisch gegen die Einführung der genauso sinnlosen und
kontraproduktiven Finanztransaktionssteuer (vulgo 'Attac-Steuer')
auftreten.
Und wenn wir uns noch etwas wünschen dürfen: Wie wäre es mit einer
Totalreform der Zukunftsvorsorge? Abertausende Österreicher sind über
ihre PZV-Verträge nicht ganz freiwillig zu Aktionären geworden - dass
ihre Prämien dauerhaft gesenkt werden, wäre bei mehr Flexibilität
leichter zu verkraften.
Schön wäre auch neues 'Futter' für die Börsianer. Wir haben viele
private Unternehmen, die an die Börse gehen sollten. Und warum wird
von der Politik der Börsegang von längst börsereifen Staatsbetrieben
wie BIG, Münze Österreich oder Wien Energie immer wieder auf den
Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben? Auch hier könnte eine aktivere
Börseführung den entscheidenden Impuls bringen. Das heimische
Privatisierungspotenzial wird auf 20 Milliarden Euro geschätzt. Das
ist mehr, als das gesamte Sparpaket bringen wird, wenn wir
Wahnvorstellungen wie Schweiz-Steuerabkommen und eben die
Finanztransaktionssteuer herausrechnen.
Börsenotierte Unternehmen haben wichtige Multiplikatoreffekte für
Österreichs Wirtschaft. Neun Prozent aller Beschäftigten und zehn
Prozent unserer gesamten Wirtschaftsleistung gehen auf sie zurück.
Das ist beachtlich - nur wissen es die wenigsten. Hier ist eine
Informationsoffensive gefragt.
Rückfragehinweis:
Wirtschaftsblatt Verlag AG
Tel.: Tel.: 01/60117 / 300
mailto:redaktion@wirtschaftsblatt.at
Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/236/aom
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INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT ***
OTS0047 2012-03-26/10:04
Die neue Börsechefin Birgit Kuras hat eine lange To-do-Liste
Wien (APA-ots) - Morgen präsentiert die mit 1. März angetretene Börse
Wien-Chefin Birgit Kuras ihr Programm. Leicht wird es nicht sein, die
Börse aus ihrem Dornröschenschlaf der vergangenen rund zwei Jahre zu
erwecken. Denn während die Kurse in Wien heuer stärker als fast
überall in Europa steigen, sollte man zweierlei nicht vergessen:
Erstens, dass der heimische Handelsplatz im Vorjahr so ziemlich das
Schlusslicht der Welt war und damit eine Gegenbewegung überfällig
war; und zweitens, dass nur die Kurse steigen und nicht die Umsätze.
Seit der Einführung der Wertpapier-KESt weichen sowohl Kleinanleger
als auch große Akteure auf andere Handelsplätze oder (wo es geht)
außerbörsliche Deals aus, der Börse entgehen Milliarden an Umsatz.
Die neue Börsechefin Birgit Kuras wird hoffentlich den frischen Wind
bringen, den der Handelsplatz dringend notwendig hat. Sie hat
bestimmt eine lange To-do-Liste. Was ganz oben stehen sollte: Die
Börse Wien muss alles versuchen, um die wenig Geld bringende, für
Stimmung und Image aber umso schädlichere Mickymaus-Steuer
Wertpapier-KESt abzuschaffen. Zugleich sollte die Börsechefin auch
energisch gegen die Einführung der genauso sinnlosen und
kontraproduktiven Finanztransaktionssteuer (vulgo 'Attac-Steuer')
auftreten.
Und wenn wir uns noch etwas wünschen dürfen: Wie wäre es mit einer
Totalreform der Zukunftsvorsorge? Abertausende Österreicher sind über
ihre PZV-Verträge nicht ganz freiwillig zu Aktionären geworden - dass
ihre Prämien dauerhaft gesenkt werden, wäre bei mehr Flexibilität
leichter zu verkraften.
Schön wäre auch neues 'Futter' für die Börsianer. Wir haben viele
private Unternehmen, die an die Börse gehen sollten. Und warum wird
von der Politik der Börsegang von längst börsereifen Staatsbetrieben
wie BIG, Münze Österreich oder Wien Energie immer wieder auf den
Sankt-Nimmerleins-Tag verschoben? Auch hier könnte eine aktivere
Börseführung den entscheidenden Impuls bringen. Das heimische
Privatisierungspotenzial wird auf 20 Milliarden Euro geschätzt. Das
ist mehr, als das gesamte Sparpaket bringen wird, wenn wir
Wahnvorstellungen wie Schweiz-Steuerabkommen und eben die
Finanztransaktionssteuer herausrechnen.
Börsenotierte Unternehmen haben wichtige Multiplikatoreffekte für
Österreichs Wirtschaft. Neun Prozent aller Beschäftigten und zehn
Prozent unserer gesamten Wirtschaftsleistung gehen auf sie zurück.
Das ist beachtlich - nur wissen es die wenigsten. Hier ist eine
Informationsoffensive gefragt.
Rückfragehinweis:
Wirtschaftsblatt Verlag AG
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Digitale Pressemappe: http://www.ots.at/pressemappe/236/aom
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