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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Wir sind nur den Deutschen...

Veröffentlicht am 14.12.2011, 18:20
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Wir sind nur den Deutschen einen Schritt voraus - von Daniela Friedinger

Von guter Lebensqualität alleine kann man nicht ewig zehren

Wien (APA-ots) - Erst vor Kurzem klopften wir uns an die vor Stolz

geschwellte Brust: Eurostat hat uns bescheinigt, fünftreichstes Land

der EU-27 zu sein. Dass wir gegenüber dem Vorjahr einen Platz an

Dänemark abgeben mussten, tut da wenig zur Sache. Bei der

Internetnutzung, so ebenfalls eine Eurostat-Studie, liegen

österreichische Unternehmen an vierter Stelle. Und was die

Lebensqualität anbelangt, hat das Beratungsunternehmen Mercer Wien

sogar zur lebenswertesten Stadt der Welt erklärt. Bei so viel Lob

konnte selbst die Drohung der Ratingagentur Standard & Poor's,

Österreich das Triple A zu entziehen, die gute Laune nicht eintrüben.

Blickt man hinter die Kulissen, dann ist Österreich bei Weitem nicht

überall unter den Klassenbesten. Bei den Direktinvestitionen der

Unternehmen im Ausland etwa liegt Österreich ganze neun Prozentpunkte

unter dem EU-Schnitt. Mit der Schweiz, Belgien oder den Niederlanden,

wo das Volumen der Auslandsinvestitionen größer ist als das

Bruttoinlandsprodukt, wollen wir uns an dieser Stelle ohnehin nicht

messen.

Wirtschaftspolitiker argumentieren dennoch, dass Österreich einen

Riesenschritt nach vorne gemacht habe. Vor dem EU-Beitritt 1995 sei

die Investitionsfreude der österreichischen Betriebe schließlich noch

viel geringer gewesen. Dazu komme, dass Österreich nie Kolonialmacht

war und somit einen historischen Nachteil habe.

Doch fest steht auch, dass es Österreich mit dieser Schwäche ähnlich

hält wie mit anderen: Man kehrt den (zugegebenermaßen erfreulichen)

Aufholprozess hervor, die Schwäche selbst aber lieber unter den

Tisch.

So wird etwa in Sachen Forschung gerne von Fortschritt gesprochen.

Dass Österreich nach wie vor eine vergleichsweise mickrige F&E-Quote

von 2,8 Prozent des BIP hat, verschweigt man geflissentlich. Ebenso

rühmen sich österreichische Politiker häufig mit der steigenden

Beschäftigung und einer Arbeitslosenquote, die sich international

sehen lassen kann. Dass die Frauenbeschäftigung weiter gering ist und

Hackler- und Invaliditätspension die Arbeitslosenstatistik

beschönigen, bleibt unerwähnt.

In diesen Fällen wie auch bei den Direktinvestitionen gilt jedoch:

Nur wer die Schwächen benennt, kann sie auch überwinden. Allein auf

die Erfolge österreichischer Banken in Osteuropa zu verweisen (die

mitunter sogar als Schwäche angesehen werden), wird also zu wenig

sein. Und es wird auch kaum reichen, mit einem hämischen Blick in

Richtung Deutschland zu schielen, das in der Statistik knapp hinter

Österreich liegt.

Rückfragehinweis:

Wirtschaftsblatt Verlag AG

Tel.: Tel.: 01/60117 / 300

mailto:redaktion@wirtschaftsblatt.at

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OTS0278 2011-12-14/18:15

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