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APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Wo die Macht der Notenbanken...

Veröffentlicht am 05.07.2012, 18:21
Aktualisiert 05.07.2012, 18:24
APA ots news: WirtschaftsBlatt-Leitartikel: Wo die Macht der Notenbanken endet - von Hans Weitmayr

EZB-Präsident Draghi zeichnet ein realistisches Bild der

Konjunktur

Wien (APA-ots) - Es war an sich ein perfekt geplantes Manöver: Zuerst

kündigte die Bank of England weitere Eingriffe in den Bondmarkt an,

dann senkte die EZB den Leitzins auf den historisch niedrigen Satz

von 0,75 Prozent. Das alleine wäre an sich schon schön orchestriert

gewesen, das Problem war nur, dass diese Schritte erwartet und somit

im Vorfeld eingepreist wurden. Also würzten die Banker das Szenario

mit einem Überraschungselement: Vollkommen unangekündigt senkte die

chinesische Notenbank den Zins. Dieses neue Element, so wohl das

Kalkül, sollte die Gefahr mindern, dass es nach den Entscheidungen

der Notenbank zu Gewinnmitnahmen kommt. Leider ging das Kalkül nicht

auf.

Hatte beispielsweise der deutsche Leitindex DAX zum Zeitpunkt der

EZB-Entscheidung noch mehr als ein Prozent im Plus notiert,

durchstieß er nur 15 Minuten später die Nulllinie von oben, um dann

deutlich im Minus zu notieren. Noch dramatischer sah die Situation am

Anleihenmarkt aus. Dort standen Peripherieanleihen zwar schon im

Vorfeld unter Druck - unmittelbar nach den Notenbank-Aktionen rasten

die Renditen aber in lichte Höhen. Bei spanischen Papieren mit

zehnjähriger Laufzeit legten die Aufschläge um (zu Redaktionsschluss)

mehr als 40 Basispunkte zu. Die kritische Marke einer

siebenprozentigen Rendite liegt damit wieder in Reichweite.

Was war geschehen?

Ganz einfach: EZB-Präsident Mario Draghi hatte seine Pflicht als

Notenbanker getan, indem er den Zinssatz senkte - die Kür aber

ausgelassen. Eine solche wäre etwa die Ankündigung weiterer

Zinsschritte gewesen oder die Mitteilung, neue Eingriffe an den

Anleihenmärkten vorzunehmen. Dazu tat er noch etwas: Er äußerte sich

realistisch zur Konjunktur - was im aktuellen Fall nicht unbedingt zu

einem optimistischen Grund-Sentiment beiträgt.

Draghi aus dieser Situation einen Vorwurf zu machen, ist jedoch

unangebracht. Er tat, was er tun musste und sagte, was er sagen

musste. Dass diese Analyse keine fröhliche ist, ist nicht seine

Schuld. Vielmehr liegt das Problem - diesmal tatsächlich - bei den

Märkten, die regelmäßig eine mögliche positive Überraschung ein- und

bei Enttäuschung derselben wieder auspreisen. Das Problem: Diese

Schwankungen schüren die Unsicherheiten - psychologisch gesehen auch

in der realen Wirtschaft.

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OTS0253 2012-07-05/18:15

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