FRANKFURT (dpa-AFX) - Die deutschen Aktienindizes sind am Freitag nach schwachem Start im Zuge des EU-Gipfels ins Plus geklettert. Der Dax verbesserte sich am Nachmittag um 0,77 Prozent auf 5.919,58 Punkte. Damit konnte er bei weiter sehr nervösem Geschäft auch sein zwischenzeitliches Plus von zwei Prozent auf fast 6.000 Punkte nicht halten. Am Vortag war der Leitindex nach Enttäuschung über die ersten Aussagen aus Brüssel und auch über die Maßnahmen der Europäischen Zentralbank (EZB) bereits nach unten gedreht. Der MDax legte am Nachmittag 0,32 Prozent auf 8.696,45 Punkte zu, der TecDax gewann 0,22 Prozent auf 676,80 Punkte.
Börsianer zeigten sich zwar eher enttäuscht von den bisherigen Beschlüssen in Brüssel und auch von der EZB, was aber bereits am Vortag eingearbeitet worden sei. Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets zufolge ist aber mit der Zinsentscheidung der EZB und den ersten Beschlüssen auf dem Gipfel inzwischen etwas Unsicherheit aus den Märkten gewichen und das ermögliche im Verlauf das moderate Plus. Die Frage sei nur, wie lange die aufgehellte Stimmung halte. Stratege Robert Halver von der Baader Bank sieht in den Eingeständnissen von EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy, Fehler bei den Banken gemacht zu haben, eine wesentliche Stütze. Es sei ein hausgemachtes Bankenproblem zugelassen worden und diese Erkenntnis sei nun positiv, meint Halver. Alles entscheidend sei aber, Italien und Spanien vom Radarschirm zu bekommen. Positiv wirkt einem weiteren Börsianer zufolge aber auch die Hoffnung auf China - zuletzt wurde am Markt wieder über geplante Investitionen in Europa und USA spekuliert.
FINANZWERTE WEGEN GIPFEL IM FOKUS
Aktien der Deutschen Bank kletterten nach anfänglichem Verlusten mit plus 3,58 Prozent auf 29,260 Euro an die Dax-Spitze. Börsianer zeigten sich erleichtert, dass es von Seiten der Stresstest-Ergebnisse keine neuen Hiobsbotschaften gegeben habe. Der Belastungstest für die Branche sei erwartungsgemäß ausgefallen. Als Ergebnis der jüngsten Ermittlungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA müssen sich viele Großbanken in Europa frische Milliarden besorgen. Allein die sechs deutschen Institute Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, Helaba, WestLB und NordLB brauchen 13,1 Milliarden Euro Kapital, um sich für Krisenzeiten zu rüsten. Ursprünglich waren Europas Aufseher von 5,2 Milliarden Euro Kapitalbedarf für Deutschlands Banken ausgegangen.
Auch Versicherer zählten europaweit zu den Gewinnern, was Händler mit leichter Entspannung an den Rentenmärkten der Eurozone begründeten. Der Branchenindex des Stoxx Europe 600 Insurance legte mit plus 1,54 Prozent am stärksten zu. Die Aktien der Allianz legten 2,00 Prozent zu, Munich Re gewannen 1,33 Prozent auf 93,32 Euro und verdrängten negative Aussagen in einem Zeitungsinterview. Der 'Börsen-Zeitung' sagte Konzernchef Torsten Oletzky, dass Türkei und Griechenland das Ergo-Geschäft belasten, so dass die Munich-Re-Tochter das Ergebnisziel 2011 verfehlt.
K+S AM DAX ENDE
Am Dax-Ende fanden sich indes Titel von K+Smit minus 2,87 Prozent wieder. Die US-Investmentbank Morgan Stanley reduzierte das Kursziel in Erwartung niedrigerer Kali-Volumina und geringerer Gewinne aus dem Salzgeschäft. Die Empfehlung bleibt 'Underweight'. Bayer-Papiere legten 0,69 Prozent zu. Experten der US-Gesundheitsbehörde FDA hatten die Anwendungsbestimmungen für Bayer-Antibaby-Pillen in den USA nicht entscheidend verschärft.
Im MDax litten Kabel Deutschland als zweitschwächster Wert mit minus 2,57 Prozent unter einem negativen Analystenkommentar. Die Credit Suisse hat die Aktie von 'Outperform' auf 'Neutral' abgestuft, das Kursziel aber auf 43,00 Euro belassen./fat/sf
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---
Börsianer zeigten sich zwar eher enttäuscht von den bisherigen Beschlüssen in Brüssel und auch von der EZB, was aber bereits am Vortag eingearbeitet worden sei. Händlerin Anita Paluch von Gekko Global Markets zufolge ist aber mit der Zinsentscheidung der EZB und den ersten Beschlüssen auf dem Gipfel inzwischen etwas Unsicherheit aus den Märkten gewichen und das ermögliche im Verlauf das moderate Plus. Die Frage sei nur, wie lange die aufgehellte Stimmung halte. Stratege Robert Halver von der Baader Bank sieht in den Eingeständnissen von EU-Gipfelchef Herman Van Rompuy, Fehler bei den Banken gemacht zu haben, eine wesentliche Stütze. Es sei ein hausgemachtes Bankenproblem zugelassen worden und diese Erkenntnis sei nun positiv, meint Halver. Alles entscheidend sei aber, Italien und Spanien vom Radarschirm zu bekommen. Positiv wirkt einem weiteren Börsianer zufolge aber auch die Hoffnung auf China - zuletzt wurde am Markt wieder über geplante Investitionen in Europa und USA spekuliert.
FINANZWERTE WEGEN GIPFEL IM FOKUS
Aktien der Deutschen Bank kletterten nach anfänglichem Verlusten mit plus 3,58 Prozent auf 29,260 Euro an die Dax-Spitze. Börsianer zeigten sich erleichtert, dass es von Seiten der Stresstest-Ergebnisse keine neuen Hiobsbotschaften gegeben habe. Der Belastungstest für die Branche sei erwartungsgemäß ausgefallen. Als Ergebnis der jüngsten Ermittlungen der Europäischen Bankenaufsicht EBA müssen sich viele Großbanken in Europa frische Milliarden besorgen. Allein die sechs deutschen Institute Deutsche Bank, Commerzbank, DZ Bank, Helaba, WestLB und NordLB brauchen 13,1 Milliarden Euro Kapital, um sich für Krisenzeiten zu rüsten. Ursprünglich waren Europas Aufseher von 5,2 Milliarden Euro Kapitalbedarf für Deutschlands Banken ausgegangen.
Auch Versicherer zählten europaweit zu den Gewinnern, was Händler mit leichter Entspannung an den Rentenmärkten der Eurozone begründeten. Der Branchenindex des Stoxx Europe 600 Insurance
K+S AM DAX ENDE
Am Dax-Ende fanden sich indes Titel von K+S
Im MDax litten Kabel Deutschland
--- Von Frederik Altmann, dpa-AFX ---