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AUSBLICK 2015: Wall Street steht vor holprigem Ritt im Bann der Geldpolitik

Veröffentlicht am 02.01.2015, 14:38
Aktualisiert 02.01.2015, 14:39
AUSBLICK 2015: Wall Street steht vor holprigem Ritt im Bann der Geldpolitik
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NEW YORK (dpa-AFX) - Das US-Börsenbarometer S&P 500 (S&P 500) über der Marke von 2000 Punkten - davon haben im Frühjahr 2009 vermutlich nicht einmal die kühnsten Optimisten geträumt. Damals erschütterten die Nachbeben der Lehman-Pleite die Finanzwelt. In die Presche sprang die US-Notenbank Fed, die den Markt mit Billiggeld flutete. Seither geht es aufwärts an den Börsen. Der S&P 500 hat seinen Wert mehr als verdreifacht; die 2000-Punkte-Marke fiel im August des vergangenen Jahres.

Experten zufolge dürfte die Börsenparty 2015 weitergehen. Doch auch die schönste Feier endet irgendwann. Zur Spaßbremse könnten die Zinspolitik der US-Notenbank Fed oder eine schwächer als gedachte Konjunkturentwicklung werden.

Im Durchschnitt sehen die von den Finanznachrichtenagenturen dpa-AFX und Bloomberg befragten Experten den S&P 500 zum Jahresende bei 2225 Punkten. Nach einem Anstieg um etwas mehr als 11 Prozent 2014 trauen sie dem breit gefassten Index in diesem Jahr damit ein Plus von gut 8 Prozent zu.

KONJUNKTUR WIRD ZUR WICHTIGEN STÜTZE

Eine wichtige Stütze für den Aktienmarkt ist die immer besser laufende Wirtschaft in den USA. "Der Aufschwung trägt sich selbst", sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden bei der Deutschen Bank. Er begründet seine positive Einschätzung mit der Erholung des Arbeitsmarktes und günstigen Ölpreisen. Zudem hätten die Unternehmen ihre Hausaufgaben gemacht: ihre Gewinne legten ein robustes Wachstum hin.

Doch wie sieht es mit dem wohl wichtigsten Kurstreiber der vergangenen Jahre aus - dem Billiggeld der Notenbanken? Die Fed pumpte über Jahre durch Anleihenkäufe Milliarden Dollar zur Konjunkturbelebung in die Finanzmärkte, beendete diese sogenannte Quantitative Lockerung (QE) 2014 aber.

Marktstratege Mislav Matejka von der US-Investmentbank JPMorgan sorgt sich dennoch nicht, dass sich das Liquiditätsumfeld verschlechtert. Vielmehr dürften die vier großen Notenbanken - die Fed, die Europäische Zentralbank, die Bank of England und die Bank of Japan - in Summe weiter aufs Gaspedal treten. Lediglich der Schwerpunkt verlagere sich Richtung Eurozone und Japan.

LEITZINSERHÖHUNG IN USA KÖNNTE BELASTEN

Für Unruhe an den Märkten könnte die Fed dennoch sorgen, denn die erste Anhebung der US-Leitzinsen seit der Finanzkrise ist angesichts eines kräftigen Rückgangs der Arbeitslosenquote und eines starken Wirtschaftswachstums nur eine Frage der Zeit. Im Sommer, womöglich sogar schon im Frühling, könnte die Fed an der Zinsschraube drehen, deutete Notenbankchefin Janet Yellen im Dezember an. Über vage Andeutungen traute sich die oberste US-Währungshüterin dabei aber nicht hinaus.

Anleger rechnen für Mitte 2015 mit der Zinswende, beginnen aber auch schon über diesen Zeitpunkt hinauszublicken. Neben einem nachlassenden Konjunkturwachstum in den USA ist dann laut den Strategen der US-Investmentbank Morgan Stanley die möglicherweise aufkeimende Sorge über das Tempo der geldpolitischen Straffung nach dem ersten Zinsschritt ein Risiko für den Aktienmarkt.

Zudem könnten eine Reihe schlechter Konjunkturdaten die Angst vor einem Gewinnrückgang bei den Unternehmen wecken, beschrieben die Experten von Morgan Stanley einen weiteren möglichen Störfaktor. Hinzu kommen Risiken etwa durch die schwelende Euro-Schuldenkrise mit den Neuwahlen in Griechenland oder Konflikte wie dem im Nahen Osten.

ANLEGER SOLLTEN SICH AUF STÄRKERE KURSSCHWANKUNGEN EINSTELLEN

In diesem Umfeld dürften die Kurse kaum wie an der Schnur gezogen nach oben laufen. Die Schwankungsbreite werde 2015 vermutlich zunehmen, sagte der Deutsche-Bank-Anlagestratege Stephan. Die Experten der Schweizer Großbank Credit Suisse gehen gar von einem "Jahr der zwei Hälften" aus. Sie sind für 2015 zwar grundsätzlich positiv gestimmt und sehen den S&P 500 am Jahresende bei 2200 Punkten. Zum Halbjahr rechnen sie aber mit einem höheren Indexstand von 2250 Punkten und damit einem Kursrückgang in der zweiten Jahreshälfte.

Abgesehen von Ausnahmen hätten Notierungen in der Vergangenheit nicht vor einem Zinsschritt der Fed nachgegeben, sondern erst danach, begründeten die Credit-Suisse-Analysten um Andrew Garthwaite ihre Einschätzung. Zudem hätten Zinserhöhungen historisch zu stärkeren Kursschwankungen geführt. Das Ende eines Bullenmarktes - also einer langen Phase steigender Notierungen - habe das allerdings nicht bedeutet.

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