HAMBURG (dpa-AFX) - Mehrere hundert Beschäftigte von großen Banken sind am Dienstag in Hamburg auf die Straße gegangen, um den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen der Branche zu verstärken. Die Mitarbeiter von Deutscher Bank, Commerzbank (ETR:CBK) und Unicredit (FSE:CRI) (AFF:UCG) in Hamburg sowie von der Commerzbank in Lübeck und Kiel bewegten sich in zwei Demonstrationen zum Gewerkschaftshaus, wo sie eine Kundgebung abhielten. Die Gewerkschaft Verdi fordert für die 210 000 Beschäftigten der privaten und öffentlichen Banken eine Gehaltserhöhung von 100 Euro sowie zusätzlich 3,5 Prozent.
Umstritten ist zudem die von den Arbeitgebern geforderte Ausweitung der Arbeit am Sonnabend. Verdi fordert, diese Vorbedingung müsse vom Tisch. Die Arbeitgeber werfen der Gewerkschaft in diesem Punkt eine "starre Haltung" vor. Die Banken hätten zu dem Thema bereits substanzielle Kompromissvorschläge gemacht und angeboten, die Einsatzquoten auf zunächst zehn Prozent der Belegschaften zu begrenzen. Das sei deutlich weniger als in anderen Dienstleistungsbranchen.
Nach zwei ergebnislosen Verhandlungsrunden kommen die Tarifparteien am kommenden Montag in Wiesbaden wieder zusammen. Im Vorfeld sind weitere Warnstreiks und Demonstrationen in Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz angekündigt. Die betroffenen Banken gehen davon aus, dass sie den Filialbetrieb trotz der Warnstreiks mit einer Notbesetzung aufrechterhalten können. Für die Kunden könnten jedoch etwas längere Wartezeiten entstehen.gf