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Bericht- Russische Firmen wollen Aufschub bei Kredit-Rückzahlung

Veröffentlicht am 10.02.2009, 08:55
Aktualisiert 10.02.2009, 08:56
DBKGn
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Tokio/Moskau, 10. Feb (Reuters) - Privatfirmen in Russland wollen einem Zeitungsbericht zufolge einen Aufschub bei der Rückzahlung von 400 Milliarden Dollar Schulden an ausländische Geldhäuser wie etwa die Deutsche Bank erreichen. Die Firmen würden deshalb auch eine Neuverhandlung der Rückzahlungen in Betracht ziehen, berichtete die japanische Wirtschaftszeitung "Nikkei" am Dienstag und setzte damit den Euro an den Finanzmärkten in Fernost kräftig unter Druck. Ein entsprechender Vorschlag sei bereits an Russlands Regierung übermittelt worden. Diese solle Verhandlungen mit den Banken führen. Ein Sprecher der Regierung erklärte indes, man habe keine derartigen Pläne und sei dazu auch nicht in Gesprächen mit ausländischen Banken.

"Nikkei" zufolge haben einige ausländische Geldhäuser - etwa die Deutsche Bank und die britische HSBC - bereits signalisiert, dass sie an Gesprächen interessiert seien. Beide Banken wollten sich dazu auf Nachfrage zunächst aber nicht äußern. "Nikkei" berief sich bei seinem Bericht auf ein Gespräch mit dem Präsidenten der russischen Regionalbanken, Anatoli Aksakow. Sollten die ausländischen Banken den russischen Vorschlag akzeptieren, würden darin auch bestimmte Garantien für eine Rückzahlung eingebaut, hieß es. Aksakow selbst sagte allerdings Reuters, die Darstellung von "Nikkei" sei falsch. "Was in der Zeitung unter Berufung auf meine Person steht, ist nicht wahr." Zwar sei in der vergangenen Woche ein Plan zur einheitlichen Umstrukturierung für Schulden russischer Unternehmen diskutiert worden. Dabei handele es sich aber nur um eine "Idee" und es sei auch kein Vorschlag an die Regierung übermittelt worden. "Die Idee ist, dass es gut wäre, wenn alle Geldgeber einer Umstrukturierung von Schulden zustimmen würden. Der Kerngedanke ist, dass ausländische Banken einheitliche Restrukturierungs-Prinzipien begrüßen könnten und dass die russische Regierung eingebunden ist."

Russlands Finanzminister Alexej Kudrin sagte Reuters, in der Regierung werde ein solches Vorhaben nicht in Betracht gezogen. Ähnlich äußerte sich Regierungssprecher Dmitri Peskow. "Die Informationen über irgendwelche Gespräche mit ausländischen Banken über eine Umstrukturierung spiegeln nicht die Wirklichkeit wider", sagte er Reuters. "Die Informationen von 'Nikkei' haben einen komplett verzerrenden Charakter."

Russland steckt in der schwersten Wirtschaftskrise seit einem Jahrzehnt. Die Industrieproduktion bricht ein, Firmen entlassen Mitarbeiter. Erschwert wird die Krise von der Flucht ausländischer Investoren, die in Scharen Geld abziehen. Binnen Monaten hat der Rubel zum Dollar ein Drittel an Wert verloren . Die Notenbank stützt die Währung, um einen unkontrollierten Absturz wie vor zehn Jahren zu vermeiden, der Russland tief in eine Finanzkrise brachte. Das lässt aber die Devisenreserven schwinden. Dazu kommen geringere Einkünfte, weil der Ölpreis seit Juli um rund 100 Dollar gesunken ist.

Die Ratingagentur Fitch hatte jüngst die Kreditwürdigkeit Russlands herabgestuft. Mit "BBB" ist die Bewertung nun gerade noch zwei Stufen über dem "Ramsch"-Status. Bereits im Dezember hatte mit Standard & Poor's die erste Agentur seit zehn Jahren die Kreditwürdigkeit herabgesetzt. Experten gehen davon aus, dass sich auch die dritte Agentur - Moody's - anschließt. Die Herabstufungen verteuern die Beschaffung von frischem Kapital.

(Reporter: Kevin Plumberg, Gleb Bryanski und Oksana Konzeva; bearbeitet von Ralf Bode, redigiert von Kerstin Dörr)

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