PARIS (dpa-AFX) - Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom (FSE:AOM) (PSE:PALO) sendet die Regierung in Paris widersprüchliche Botschaften an die bietenden Unternehmen Siemens (ETR:SIE) und General Electric (ETR:GEC) NYS:GE (GE). Energieministerin Ségolène Royal bezeichnete das GE-Angebot in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview als "sehr gute Gelegenheit für Alstom". Nach einem Treffen mit Siemens-Chef Joe Kaeser teilte sie allerdings wenig später mit: "Das deutsche-französische Projekt kommt gut voran." Nähere Erläuterungen gab sie zunächst nicht.
Analysten vermuten, dass die französische Regierung den Preis für Alstom hochtreiben will. Ihr geht es nach eigenem Bekunden vor allem um Standortsicherung und Arbeitsplatzgarantien. Sowohl Siemens als auch GE sind eigentlich nur an der Energietechnik-Sparte von Alstom interessiert. Das Bahngeschäft mit dem Bau der Hochgeschwindigkeitszüge (TGV) möchten sie eher nicht übernehmen.
Der Bieterwettbewerb zwischen Siemens und GE läuft seit Ende des vergangenen Monats. Der Mischkonzern aus den USA will für die Energietechnik-Sparte von Alstom 12,35 Milliarden Euro zahlen. Siemens prüft derzeit die Bücher von Alstom und will dann ein konkretes Angebot vorlegen.tb