😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Bizarre Idee in USA: Mit Billion-Dollar-Münze aus der Schuldenfalle

Veröffentlicht am 06.01.2013, 15:20
Aktualisiert 06.01.2013, 15:24
WASHINGTON (dpa-AFX) - Es ist der Stoff, aus dem die Träume sind: Angeblich kann die US-Regierung mit einem einzige Zaubertrick den Ausweg aus der quälenden Finanzkrise schaffen. Notwendig sei nichts weiter als ein einmaliger Prägeakt: Geprägt werden solle eine Platinmünze über eine Billion Dollar, die als Gegenwert für die US-Schulden steht.

Die Idee, die derzeit durch die US-Medien schwappt, gibt vor allem über eines Auskunft - wie bizarr die Debatte über die Schulden bereits geworden ist. 'Das ist aufregend', meint etwa der 'Business Insider' - wenn auch etwa zweideutig. 'Endlich geschafft, jeder redet über die Eine-Billion-Münz-Idee', schreibt ebenfalls vielsagend 'Forbes' in seiner Online-Ausgabe. Auch der New Yorker Kongressabgeordnete Jerry Nadler erwärmt sich für den monetären Befreiungsschlag.

Das Argument für den Münz-Trick geht im Kern so: Zwar ist es Regierung und Notenbankern in den USA untersagt, in unbegrenzter Menge Scheine zu drucken. Aber bei Platinmünzen - die gemeinhin etwa zu besonderen Gedenktagen geprägt werden - gebe es keine solche Beschränkung. Wenn nun also jetzt eine solche 'Jumbo-Münze' geschaffen würde - dann wäre erst einmal Ruhe an der Schuldenfront.

Tatsächlich stehen Präsident Barack Obama und der Kongress vor einem Problem, aus dem es so leicht keinen Ausweg gibt. Erst über Neujahr wurde die sogenannte Fiskalklippe mühsam und mit viel Getöse umschifft - in den nächsten Wochen steht die Erhöhung der Schuldenobergrenze des Landes an.

Das Limit liegt derzeit bei 16,4 Billionen Dollar - das ist eine Zahl mit zwölf Nullen. Schlimmer noch: Die Republikaner machen Obama schon jetzt die Hölle heiß und drohen offen mit einem Showdown, der die USA in die Zahlungsunfähigkeit treiben könnte. Das Bizarre der Situation: Abgeordnete weigern sich jetzt, die Rechnung für Gesetze zu zahlen, die sie zuvor selbst beschlossen hatten - ein Alptraum, der das Hoffen auf eine wundersame Lösung nur beflügeln dürfte.

Niemand anderes als der Wirtschaftsnobelpreisträger Paul Krugmann hatte jüngst in Sachen 'Jumbo-Münze' einen Stein ins Wasser geworfen. Zwar räumt auch er ein, die ganze Sache sei etwas verrückt und verblasen, 'aber weil das Schuldenlimit selbst verrückt ist (..), ist es gar nicht so unwahrscheinlich, dass jetzt jeder Trick genutzt wird, der verfügbar ist.'

Dabei ist die Idee der münztechnischen Großtat nicht einmal neu. Bereits vor einem Jahr, als der Regierung schon einmal das Wasser bis zum Hals stand, weil die Republikaner den Geldhahn zudrehen wollten, hatte der Yale-Professor Jack M. Balkin eine solche Wunderwaffe ins Gespräch gebracht. Wenn auch nicht ohne Bedenken. Der Trick mit der Münze habe nämlich einen Haken: Er könnte die Politiker letztlich dazu verführen, weiter unbeschwert Schulden zu machen./pm/DP/fn

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.