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Börse Frankfurt-News: Druck auf den Euro (Devisen)

Veröffentlicht am 14.05.2014, 14:42

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 14. Mai 2014.Die Aussicht auf eine weitere geldpolitische Lockerung in der Eurozone schwächt die Gemeinschaftswährung. Den meisten Analysten zufolge wird sich der Trend noch fortsetzen. Diesmal haben sie gewirkt, die Worte von Mario Draghi: Dass der EZB-Chef am vergangenen Donnerstag für den Juni dieses Jahres weitere geldpolitische Maßnahmen in Aussicht stellt, schickt den Eurokurs auf Talfahrt. Davor hatte die Gemeinschaftswährung gerade zum Sprung über die Marke von 1,40 US-Dollar angesetzt, dann fiel sie sogar kurzzeitig unter 1,37 US-Dollar - ein Dreimonatstief. Am Mittwochmittag ist ein Euro für 1,3719 US-Dollar zu haben.

Viele Währungsanalysten sehen den Greenback weiter im Aufwind, vor allem wegen höherer Zinsen in den USA, die Anleger in den US-Dollar locken dürften. "Die Fed fährt ihr Wertpapierkaufprogramm bis in den Herbst wohl vollständig herunter", erklärt Christian Apelt von der Helaba. Im ersten Halbjahr 2015 werde dann vermutlich die Zinswende erfolgen. "Aufgrund der Divergenz in der Geldpolitik dürfte der Euro-Dollar-Kurs in diesem Jahr noch in Richtung 1,30 und tiefer fallen."

Grünes Licht für den US-Dollar

Die HSH Nordbank geht nicht ganz weit, sie prognostiziert für Ende des Jahres einen Kurs von 1,35 US-Dollar je Euro. "Die EZB wird zwar handeln, sie wird aber wahrscheinlich nicht die Zinsen senken oder ein Anleihekaufprogramm beschließen", bemerkt Cyrus de la Rubia. Wahrscheinlicher seien neue LTRO-Geschäfte, mit denen Banken Zentralbankgeld für eine längere Laufzeit zur Verfügung gestellt wird - eine Neuauflage der "Dicken Bertha". "Das wird die Märkte enttäuschen. Nur eine Zinssenkung würde den Euro noch weiter schwächen."

Konjunktur stützt britisches Pfund

Das britische Pfund präsentiert sich unterdessen weiter stark: Während im März noch 0,84 Pfund für einen Euro gezahlt werden mussten, sind es jetzt nur noch 0,8166 Pfund - so wenig wie zuletzt Anfang 2013. "Die britische Wirtschaft wächst kräftig, der Arbeitsmarkt belebt sich, die Häuserpreise klettern weiter", erläutert Apelt. Damit stiegen die Erwartungen auf eine Leitzinserhöhung. Nach Einschätzung des Analysten wird die britische Notenbank 2014 aber noch nicht reagieren. "Zum einen befindet sich die Inflation auf niedrigem Niveau, zum anderen dürfte die Konjunktur an Dynamik verlieren." Erst gegen Ende 2014 werde der Euro-Pfund-Kurs wieder fallen, per Ende Dezember werden 0,82 prognostiziert nach 0,84 zur Jahresmitte.

"Die Spekulation um eine Zinserhöhung reicht, um das Pfund zu stärken", meint de la Rubia, die HSH Nordbank prognostiziert per Jahresende 0,81 Pfund zum Euro. "Im kommenden Jahr wird das Pfund aber wieder schwächeln, da wir nicht von einem nachhaltigen Aufschwung in Großbritannien ausgehen."

Yen nur vorübergehend stabil

Nach seinem Absturz 2012 und 2013 kaum mehr bewegt hat sich in den vergangenen Monaten der japanische Yen - weder gegenüber dem Euro, noch gegenüber dem US-Dollar. "Auch hier dreht sich alles um die Notenbank", erklärt de la Rubia. Derzeit halte der Chef der Bank of Japan Kuroda eine weitere geldpolitische Lockerung nicht für nötig, Ministerpräsident Abe aber durchaus. "Der Druck auf Kuroda steigt. Daher erwarten wir eine weitere Schwächung des Yen." Für einen Euro werden derzeit knapp 140 Yen bezahlt, für einen US-Dollar 101,86 Yen.

"Auf mittlere Sicht spricht weiterhin vieles für einen deutlich schwächeren Yen", meint auch Esther Reichelt von der Commerzbank. Denn die japanische Notenbank werde im Herbst in Sachen geldpolitische Lockerung voraussichtlich nochmals nachlegen. Mittelfristig werde auch das hartnäckige Leistungsbilanzdefizit den Yen belasten.

Kurzer Franken-Höhenflug

Zwischenzeitlich wieder gesuchter war der Schweizer Franken ­- aufgrund der Ukraine-Krise flüchteten Anleger wieder vermehrt in den "sicheren Hafen". "Die Risikoneigung bleibt ein entscheidender Faktor für die Schweizer Währung", kommentiert Apelt. Die Wirtschaft in der Schweiz wachse solide, die Preise stagnierten jedoch. "Der Zinsnachteil hielt sich zuletzt stabil, spricht aber eher für einen Euro-Franken-Kurs um 1,25." Am Mittwochmittag kostet der Euro 1,2199 Franken.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

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© 14. Mai 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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