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Börse Frankfurt-News: Mit angezogener Handbremse (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 17.10.2011, 12:33
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 17. Oktober 2011. Trotz kräftiger Kursgewinne in der Vorwoche: So richtig trauen die Börsianer dem Braten noch nicht. Zu groß seien noch die Unsicherheiten durch Schuldenkrise und Konjunkturabschwächung.

Nach der Erleichterungsrallye in der Vorwoche steigt die Skepsis unter Analysten, viele erwarten nicht, dass es weiter nach oben gehen wird - und schon gar nicht in diesem Tempo. Hoffnungen auf eine Lösung der Schuldenkrise, aber auch erfreuliche Nachrichten von Konjunkturseite sorgten in der vergangenen Woche für ausgesprochen gute Laune an den Märkten. Zwar kam es am Donnerstag zu Gewinnmitnahmen, auf Wochensicht legte der DAX aber um 5,1 Prozent auf 5.967 Punkte zu, zwischenzeitlich wurde sogar die Marke von 6.000 Punkten übersprungen. Auch der Euro gewann gegenüber dem US-Dollar wieder deutlich und notierte zum Wochenausklang bei 1,3877. Heute Morgen liegt der DAX bei 6021,29 Punkten.

Thema Nummer 1 wird auch in dieser Woche die Schuldenkrise sein. Unterdessen nimmt aber auch die Berichtssaison an Fahrt auf. Nach den mit Enttäuschung aufgenommenen Zahlen von Alcoa und JPMorgan Chase in der vergangenen Woche werden in den kommenden Tagen wohl vor allem die Zahlen der Citigroup, der Bank of America und von Goldman Sachs Aufmerksamkeit erregen.

Noch nicht in trockenen Tüchern

'Die Schuldenkrise und eine weltweite Verlangsamung des Wirtschaftswachstums lassen die Bäume am Aktienmarkt nicht in den Himmel wachsen', kommentiert die Helaba. Der DAX notiere vielmehr wieder in der Nähe seines fairen Wertes um 6.000 Punkte. Die in den kommenden Tagen anstehenden ZEW- und ifo-Konjunkturindikatoren würden voraussichtlich erneut auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität hinweisen. 'Darüber hinaus droht das Krisenmanagement im Euroraum wieder ins Stocken zu geraten', bemerkt Claudia Windt. Zwar sei man sich anscheinend auf politischer Ebene über eine Rekapitalisierung der Banken einig, zugleich wachse aber die Abwehrhaltung der europäischen Bankenwelt vor dem Staatsgeld. 'Womöglich könnte sich die Überzeugungsarbeit noch einige Wochen hinziehen und zu neuer Verunsicherung führen.'

Enttäuschung vorprogrammiert?

Bis zum EU-Gipfel am kommenden Sonntag wird von einer umfassenden und tragfähigen Lösung der Probleme in der Eurozone ausgegangen, wie die HSH Nordbank erläutert. 'Die Erwartungen sind entsprechend hoch, was unseres Erachtens erhebliches Enttäuschungspotenzial birgt.' Zwar sei den Entscheidungsträgern in Europa zuletzt deutlich vor Augen geführt worden, wie unabdingbar eine größere Lösung sei. Doch hätten die vergangenen Monate auch gezeigt, wie mühsam die Entscheidungsfindung angesichts der unterschiedlichen Interessen der Euroländer vonstatten gehe. Derzeit ließen die Hoffnungen für eine Lösung der Krise risikoreichere Anlageklassen profitieren, mit dem Ausbleiben könne sich das aber wieder schnell drehen.

Charttechnik: Widerstand bei 6.000 Punkten

Laut Christoph Geyer von der Commerzbank konnte der DAX in der vergangenen Woche zwar in den Bereich der Zielzone zwischen 6.000 und 6.100 Punkten vordringen, hier befinde sich aber ein Widerstand. 'Die Marke von 6.000 wurde zwar mehrfach überschritten, konnte bislang aber nicht gehalten werden', erläutert der technische Analyst. Zum Wochenstart sei mit einem erneuten Überschreiten dieser runden Marke zu rechnen, allerdings werde dann wahrscheinlich eine kurze Konsolidierung bis zu 5.700 Punkten einsetzen. 'Bis Anfang November sollte dann ein erneuter Angriff in den Bereich um 6.100 Punkte erfolgen', ergänzt Geyer. Die positiven Divergenzen bei den Indikatoren seien mit dem jüngsten Anstieg 'abgearbeitet'.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Montag, 17. Oktober

Quartalszahlen Citigroup, IBM, Philips

14.30 Uhr. USA: New York Empire State Index Oktober. HSBC Trinkaus & Burkhardt erwartet, dass sich der Index, ähnlich wie 2010, zum Jahresende hin stabilisiert und im Oktober bereits auf -2 Punkte anzieht. Der New York Empire State Index ist ein Maß für die aktuelle und zukünftige wirtschaftliche Lage im produzierenden Gewerbe des Staates New York. Ein Wert über 0 signalisiert eine positive Wirtschaftsentwicklung, ein Wert darunter eine Verschlechterung.

15.15 Uhr. USA: Industrieproduktion September. Die Experten von HSBC Trinkaus prognostizieren zwar ein Plus von 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat. Insgesamt dürfen dies und die etwas weniger pessimistische Grundstimmung bei den Unternehmen nicht über die weiterhin schwache zugrundeliegende Entwicklung in der Industrie hinwegtäuschen.

Dienstag, 18. Oktober

Quartalszahlen Apple, Bank of America, Goldman Sachs, Intel, LVMH

4.00 Uhr. China: BIP 3. Quartal. Im dritten Quartal wird das BIP-Wachstum in China keinerlei Anzeichen der befürchteten harten Landung zeigen, meint die DekaBank. Vielmehr werde sich die Dynamik des Vorquartals fortsetzen. Die Analysten rechnen mit einer Wachstumsrate von 9,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

11.00 Uhr. Deutschland: ZEW Konjunkturerwartungen Oktober. Die ZEW-Konjunkturerwartungen werden laut Helaba ebenso wie das ifo-Geschäftsklima auf eine nachlassende Wirtschaftsaktivität hinweisen. Die Analysten prognostizieren -45 Punkte nach -43,3 im September. Der Index berechnet sich aus den Ergebnissen einer Befragung des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) unter etwa 400 Analysten und institutionellen Anlegern. Thematisiert werden die mittelfristigen Erwartungen zur Konjunktur- und Kapitalmarktentwicklung.

14.30 Uhr. USA: Erzeugerpreise September.

Mittwoch, 19. Oktober

Quartalszahlen American Express, Ebay, United Technologies

14.30 Uhr. USA: Verbraucherpreise September. In den USA haben die Verbraucherpreise laut DekaBank auch im September relativ kräftig um 0,3 Prozent im Monatsvergleich zugelegt. Als Grund nennen die Experten die Benzinpreise, die weniger als saisonal üblich gesunken seien. Aber auch in der Abgrenzung ohne Lebensmittel und Energie habe sich der Preisauftrieb überraschend stark beschleunigt, nicht zuletzt wegen der wieder nach oben gerichteten Wohnungsmieten.

14.30 Uhr. USA: Wohnbaubeginne/-genehmigungen September. Die Analysten der Helaba gehen bei den Baubeginnen von einem Plus von 1,6 Prozent aus, bei den Baugenehmigungen allerdings von einem Minus von 3,2 Prozent.

20.00 Uhr. USA: Beige Book. Vom Tenor her werde der Konjunkturbericht der Federal Reserve Bank zeigen, dass die Entwicklung in der Industrie weiter schwach ist, meint HSCB Trinkaus & Burkhardt.

Donnerstag, 20. Oktober

Quartalszahlen Ericsson, Microsoft, Nestlé, Nokia

16.00 Uhr. USA: Philadelphia Fed Index Oktober. Auch die Stimmung in der Industrie im Distrikt Philadelphia dürfte sich laut HSBC Trinkaus im Berichtsmonat weiter gefestigt haben, der Philly Fed-Index werde im Oktober einen Stand von -9,0 Punkten erreichen nach -30,7 im September. Der Index der Philadelphia Federal Reserve Bank zählt zu den wichtigsten Frühindikatoren für den US-Markt. Ein positiver Indexstand deutet auf eine weitere Expansion der US-Wirtschaft hin.

16.00 Uhr. USA: Verkäufe bestehender Häuser September. Umfragen zufolge rechnen Analysten im Schnitt mit annualisiert 4,9 Millionen Verkäufen nach 5,03 im Vormonat.

Freitag, 21. Oktober

Quartalszahlen General Electric, Scania

10.00 Uhr. Deutschland: ifo-Geschäftsklima Oktober. Die Stimmung der deutschen Unternehmen hat sich der DekaBank zufolge weiter verschlechtert. Schon in den vergangenen Monaten hätten sich die Geschäftserwartungen vor dem Hintergrund der Euroschuldenkrise und der Rezessionsängste eingetrübt. Letztere hätten wahrscheinlich in den vergangenen Tagen weitere Nahrung bekommen.

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© 17. Oktober 2011/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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