😎 Sommerzeit, Hammer-Deals! Bei InvestingPro winken jetzt bis zu 50% Rabatt auf KI-Aktien-TippsJETZT ZUGREIFEN

Börse Frankfurt-News: Am liebsten mit Hebel (Zertifikate-Trends)

Veröffentlicht am 03.09.2014, 14:56
Aktualisiert 03.09.2014, 14:57
Börse Frankfurt-News: Am liebsten mit Hebel (Zertifikate-Trends)

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 3. September 2014. Frankfurt (Börse Frankfurt). Die durchaus deutlichen Kursbewegungen beleben den Zertifikate-Handel. Gut weg gehen vor allem Hebelprodukte - auf DAX und Euro Stoxx, aber auch auf viele Einzelwerte wie Apple.

Mit dem kräftigen Kursanstieg der vergangenen Wochen konzentrierten sich Zertifikate-Anleger besonders auf Aktien als Basiswert. "Bei uns stand der DAX klar im Mittelpunkt", meldet etwa Anouch Wilhelms von der Commerzbank. Gut laufen würden Bonus-, Discount- und Hebelprodukte, die meisten Anleger positionierten sich long. "Krisenstimmung herrscht nicht." Atakan Sahin von der Baader Bank hält die aktuelle Ruhe für trügerisch. "Im Markt dominiert Unsicherheit, zwei Themen überdecken alle anderen Nachrichten: Was macht Mario Draghi und wie geht es weiter in der Ukraine?" Von einem typischen Krisenmarkt will er aber auch nicht sprechen. "Dafür sind die Umsätze zu niedrig."

Die Händler melden insgesamt durchschnittliche bis gute Umsätze für den August. Im Juli hatte der Handel mit Anlagezertifikaten und Hebelprodukten deutlich angezogen, wie Statistiken des Deutschen Derivate Verbands zeigen: Aufgrund der Schwankungen an den Kapitalmärkten stieg das Handelsvolumen an den Börsen Frankfurt und Stuttgart um fast 22 Prozent auf rund 3,6 Milliarden Euro.

Nach dem kräftigen Kursrücksetzer im Hochsommer hat sich der DAX in den vergangenen Wochen wieder gefangen: Anfang August war das Börsenbarometer noch kurzzeitig unter die Marke von 9.000 Zählern gerutscht, am heutigen Mittwoch ist der Index nach Meldungen über eine Waffenruhe im Konfliktgebiet Ostukraine sogar auf 9.681 Punkte gesprungen. "Heute ist daher auch richtig viel los", erklärt Olaf Pollnik von ICF Kursmakler. Unterdessen ist die Schwankungsbreite, gemessen am Volatilitätsindex VDAX, zurückgegangen.

Perfekt für Trader

Besonders gern wird derzeit auf Hebelprodukte gesetzt. "Es ist ein echter Trading-Markt", meint Sahin. "Wegen der Unsicherheit und den gleichzeitig steigenden DAX-Kursen ist das für Trading-orientierte Anleger eine perfekte Situation", kommentiert auch Wilhelms. "Bei uns geht es in DAX-Turbos rein und raus", fasst Pollnik die Lage zusammen. Umsatzspitzenreiter der Commerzbank für die vergangenen vier Wochen ist ein achtfach gehebeltes Short-Index-Zertifikat auf den DAX Future (WKN CZ93L5), auch beim Gegenstück, dem achtfach gehebelten Long-Zertifikat (WKN CZ6LKX), werde gern zugegriffen. Sahin zufolge agieren Anleger größtenteils mit kurzfristigen Positionierungen - long und short. Gekauft würden daher etwa achtfach gehebelte Short- (WKN DX8SRT) und Long-Zertifikate auf das deutsche Börsenbarometer (WKN DX8DAX).

Auch die Umsatzstatistiken der Börse Frankfurt für die vergangenen vier Wochen zeigen die Beliebtheit von Hebelprodukten: Ganz oben steht das vierfach gehebeltes Index-Zertifikat auf den DAX von der Deutschen Bank (WKN DE4LEV), erst dann folgt der sonst immer so gefragte DAX-Tracker der Großbank (WKN 709335).

Von den Anlageprodukten nennt Pollnik ein Bonus-Zertifikat auf den Euro Stoxx 50 (WKN PA10ZY) als beliebtes Produkt: Hier liegt die Barriere bei 2.600, das Bonuslevel bei 3.400 Punkten, aktuell notiert der Euro Stoxx 50 bei 3.216. Das Zertifikat ermöglicht die Teilnahme an steigenden Kursen, bietet aber auch bei leicht fallenden Kursen einen Sicherheitspuffer.

Apple wieder beliebt

Daneben werden viele Einzelwerte gespielt. Wie die Statistiken der Börse Frankfurt zeigen, waren in den vergangenen vier Wochen besonders die Commerzbank, die Deutsche Bank, Daimler und VW als Basiswerte gesucht, von den ausländischen Werten stand wieder einmal Apple ganz oben. Die Commerzbank meldet besonderes Interesse an Siemens, etwa in Form eines Bonus-Zertifikats (WKN CZ8J42). Auch dort setzen viele Anleger auf Apple, zum Beispiel mit einem Call-Optionsschein (WKN CK922Q). Die Aktie hat bereits ein historisches Hoch erreicht. "Bald kommt aber das neue iPhone heraus", bemerkt Wilhelms.

Ebenfalls vergleichsweise viel Aufmerksamkeit habe die Hugo Boss-Aktie erhalten, die sich nach einer Wertverzehnfachung in den vergangenen fünf Jahren auch bis Juli dieses Jahres sehr gut entwickelt hatte, seitdem aber schwächelt und mit dem gestern angekündigten weiteren Verkauf von Aktien durch Finanzinvestor Permira abermals verloren hat.

Lufthansa nach Kursrücksetzer gespielt

Bei ICF Kursmakler setzen Anleger mit Optionsscheinen auf eine Kurserholung bei der Lufthansa (WKN VT97MG, VT97MF). "Die Notierung ist von fast 20 Euro im Juni bis auf 12 Euro im August gefallen", erläutert Pollnik.

Gesucht waren zudem Turbo-Optionsscheine auf das US-amerikanische Pharma- und Biotech-Unternehmen Gilead Science (WKN VZ5171), den Kabel- und Bordnetzspezialisten Leoni (WKN PA5L5W, PA3MR4), den Gildemeister-Nachfolger DMG Mori Seiki und - mit der Entscheidung über die Rückkehr in den Euro Stoxx 50 - Nokia. Außerdem; "Tesla ist ohnehin ein Dauerbrenner."

Spekulieren auf fallende Anleihekurse

Dass Spekulationen über ein Anleihekaufprogramm der EZB den Euro-Bund-Future auf ein neues Allzeithoch getrieben haben, macht sich auch im Zertifikate-Handel bemerkbar. "Hier sehen die meisten Anleger das Ende der Fahnenstange erreicht und setzen mit Shorts auf fallende Kurse (WKN CZ33C6)", erklärt Sahin.

Edelmetalle als Underlying stehen unterdessen weiter im Schatten. "Gold und Silber können sich als Krisenwährungen nicht behaupten", meint Sahin. Investoren nutzten allerdings vermehrt die Silberschwäche und kauften etwa sechsfach geheblte Long-Zertifikate (WKN DX6XAG). Der Goldpreis notiert mit aktuell 1.267 US-Dollar je Feinunze wieder deutlich unter der 1.300 US-Dollar-Marke und damit rund 5 Prozent unter dem Niveau von vor zwei Monaten.

Euro-Schwäche kein Thema

Auch Währungen als Basiswert spielen keine große Rolle. "Da geht immer mal etwas, viel ist es aber nicht", meint Pollnik. Dabei hat sich der Euro gegenüber dem US-Dollar in den vergangenen Wochen deutlich abgeschwächt, gestern fiel die Gemeinschaftswährung sogar auf ein Zwölfmonatstief: Während aktuell nur noch 1,3151 US-Dollar für einen Euro gezahlt werden müssen, waren es im März noch fast 1,40 US-Dollar. "Mit der Prognose von Goldman Sachs, dass 2017 wieder eine Parität erreicht wird, gerät das Währungspaar aber wieder mehr in den Vordergrund", erklärt Wilhelms.

Sie können sich kostenlos für unseren täglichen Newsletter per E-Mail anmelden. Registrieren Sie sich bei www.boerse-frankfurt.de/newsletter.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 3. September 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.