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Börse Frankfurt-News: Bittere Zeiten für Schwellenländeranleger (ETFs)

Veröffentlicht am 14.01.2014, 15:44
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 14. Januar 2014. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Gewinnmitnahmen und Wiedereindeckungen prägen den Handel mit DAX-und Euro Stoxx-Indexfonds. Emerging Markets-ETFs, bereits 2013 die großen Verlierer, wird hingegen der Rücken gekehrt.

Über Langeweile können sich ETF-Händler zu Beginn des Jahres 2014 nicht beklagen. 'Wir sind super gestartet', meldet etwa Sascha Cronemeyer von der Commerzbank. Die Anzahl der Transaktionen und auch das Volumen lägen weit über dem Durchschnitt. Mit 53 Prozent überwögen noch die Käufe. 'Bei uns ging es richtig gut los', berichtet auch Jörg Sengfelder von Flow Traders. Ingesamt halten sich bei ihm Zu- und Abflüsse die Waage. Ganz eindeutig sei die Richtung lediglich bei Schwellenländer-ETFs. 'Hier gibt es fast nur Abgaben.' Das sieht auch Sidi Kleefeld von der Deutschen Bank so: 'Speziell aus Emerging Markets-Aktien geht es nur noch raus.'

'Fragile five' statt BRIC

Massenproteste in Thailands Hauptstadt Bangkok, immer neue Demonstrationen gegen den türkischen Ministerpräsidenten Erdogan: Wegen anhaltend negativer Schlagzeilen aus Schwellenländern ziehen viele Anleger lieber die Reißleine. Nachdem zuvor die BRIC-Länder - also Brasilien, Russland, Indien und China - in den Himmel gehoben worden waren, kursiert seit einigen Monaten ein neuer Begriff: die 'fragile five'. Gemeint sind Brasilien, Indonesien, Indien, Türkei und Südafrika ­- alles Länder, die besonders stark unter dem Abzug internationaler Gelder leiden.

'Emerging Markets-Anlagen werden massiv verkauft - ein Trend, der sich ja schon seit einiger Zeit abgezeichnet hat', fasst Kleefeld zusammen. Sengfelder bestätigt das, betroffen seien sowohl breit streuende Produkte (WKN DBX1EM, A0HGZT) als auch solche mit regionalem Schwerpunkt wie Asien (WKN LYX0AB), Lateinamerika (WKN DBX1ML) oder China (WKN DBX1FX). 'Käufe haben wir nur in Aktien aus Vietnam und Malaysia (WKN DBX1AG, LYX0CW).' Der umsatzstarke iShares MSCI Emerging Markets hat 2013 fast 13 Prozent an Wert verloren, in diesem Jahr geht es weiter abwärts.

Hin und her in Bluechips

Bezüglich der Industrieländeraktien herrschen unterdessen unterschiedliche Meinungen - ein eindeutiger Trend ist nicht auszumachen. Der Deutschen Bank zufolge finden sich Euro Stoxx 50-Tracker auf den Verkaufslisten. 'DAX- und S&P-ETFs (WKN 593393, ETF001, ETF012, 264388) werden abgegeben', erklärt die Commerzbank. Gekauft würden im Gegenzug MDAX- (WKN 593392), MSCI World- (WKN A0HGZR) und die den italienischen Markt abbildenden FTSE MIB-ETFs (WKN A0YEDP). Flow Traders berichtet von Zuflüssen in S&P- (WKN A0YBR6), Euro Stoxx 50- (WKN 593395) und MSCI World-Indexfonds.

Japanische Aktien gesucht

Doch einen Favoriten gibt es: 'Ganz klare Kaufkandidaten waren japanische Aktien', stellt Sengfelder mit Blick auf die beiden währungsgesicherten Produkte von db x-trackers und iShares fest (WKN DBX0KT, A1H53P). Viele Investoren sehen die aktuellen Kurse offenbar als Kaufgelegenheit. Der japanische Nikkei 225 ist nach dem Höhenflug 2013, der in einem Sechsjahreshoch per Ultimo gipfelte, mit Verlusten ins neue Jahr gestartet - mittlerweile summieren sich diese auf gut 5 Prozent.

Banken wieder Anlegers Liebling

Im Bereich der Sektoren-ETFs decken sich Investoren vor allem mit Banken-Indexfonds ein, wie die Händler einhellig berichten (WKN 628930, A0REJZ, A0F5UJ). Anleger, die vor sechs Monaten eingestiegen sind, wurden übrigens reichlich belohnt: Der iShares Euro Stoxx Banks, umsatzstärkster Banken-ETF, hat seitdem nämlich knapp 44 Prozent an Wert gewonnen.

Sengfelder hat darüber hinaus noch Interesse an der Telekommunikationsbranche (WKN LYX0A1) ausgemacht, Grundstoff- und Gesundheits-ETFs (WKN LYX0AX, LYX0AS) würden dagegen abgestoßen. 'Das ist diesmal ein ganz deutlicher Trend hin zu Zyklikern und heraus aus defensiven Werten.' Daneben ziehen Immobilien-Indexfonds viel Aufmerksamkeit auf sich (WKN ETF074, A0LGQL, A0ERY9), Cronemeyer berichtet außerdem von Zuflüssen in Automobil- (WKN ETF061) und Abflüssen aus Industriegüter-ETFs (WKN ETF069).

Keine Lust auf Schwellenländeranleihen

Durchaus rege ist der Handel in Rentenfonds. Der Commerzbank zufolge werden langlaufende Bundesanleihen (WKN 628949) eher abgegeben und Kurzläufer gekauft. Flow Traders zufolge ist das Bild in deutschen Kurzläufern gemischt, Anleger setzten aber ganz klar auf High Yield-Unternehmensanleihen (WKN A1C8QT). Nicht mehr angesagt seien auch hier Schwellenländer: 'Emerging Markets-Bonds werden abgestoßen, etwa mit dem SPDR Barclays Emerging Markets Local Bond (WKN A1JJTV)', erläutert Sengfelder. Der ETF verzeichnet auf Sicht von 6 Monaten mittlerweile ein Minus von 6,9 Prozent, auf Sicht von einem Jahr sind es sogar 14 Prozent.

von Anna-Maria Borse, Deutsche Börse AG

© 14. Januar 2014

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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